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Grundlagenbeitrag: Rund um den Innenarchitekt

Antworten auf alle Fragen zum Berufsbild des Innenarchitekten
Rund um den Innenarchitekt

Wie wird man zu einem Innenarchitekten und was differenziert diesen von einem Architekten? Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen rund um den Beruf des Innenarchitekten lesen Sie hier.

Was versteht man unter dem Begriff der Innenarchitektur?

Unter dem Begriff der Innenarchitektur versteht man das Konzipieren, Entwerfen, Planen und Umsetzen von Innenräumen. Dies erfolgt unter der Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher, bautechnischer, funktionaler und ästhetischer Aspekte.

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Was macht ein Innenarchitekt?

Ein Innenarchitekt unterstützt den Bauherrn dabei, Räume zu schaffen. Räume, die eine maximale Nutzbarkeit aufweisen und größtmöglichen Komfort bieten.

Die Innenarchitektur ist das Ineinandergreifen verschiedener Elemente. Das umfasst den Innenausbau, die Einrichtung und die Ausstattung von Neubauten sowie Gebäuden im Bestand. Spezifischer beschäftigt ein Innenarchitekt sich mit: der räumlichen Erweiterung und Ergänzung vorhandener Objekte, Umnutzungen, Modernisierungen, Sanierungen und Entkernung.

Es gilt, Räume und Flächen zu gestalten, die die Bedürfnisse des Kunden in Ästhetik, Funktionalität und Sicherheit befriedigen. Ein Innenarchitekt gestaltet einen Raum nicht nur mithilfe eines einzelnen Elements. Er gestaltet das Gesamtbild.

Hierbei bedient er sich an:

  • Möbeln
  • Dekoration
  • Textilien
  • Akustikelementen
  • Farben
  • der Lichtgestaltung (direkt und indirekt, innen und außen)
  • der Raumaufteilung zur Schaffung neuer Räumlichkeiten
  • Pflanzen
  • Bodenbelägen
  • Wandverkleidungen

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Welche Fähigkeiten benötigt ein Innenarchitekt?

Er sollte

  • kreativ sein.
  • flexibel sein.
  • teamfähig sein.
  • wirtschaftlich denken.
  • technisch versiert sein.
  • lösungsorientiert denken.
  • kommunikationsfähig sein.
  • ein Gespür für Ästhetik besitzen.
  • analytische Fähigkeiten besitzen.
  • fähig sein, selbstständig zu Arbeiten.
  • über räumliches Vorstellungsvermögen verfügen.
  • einfühlsam und kontaktfreudig gegenüber Menschen sein.

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Was gestalten Innenarchitekten?

Innenarchitekten tragen dazu bei, gesellschaftlichen Wertvorstellungen und Ansprüchen in der Arbeits-, Geschäfts-, Freizeit- und Wohnwelt gestalterischen Ausdruck zu verleihen.

Sie gestalten:

  • Verwaltungsbauten, z. B. Bürobauten, Banken.
  • Lehreinrichtungen, z. B. Konferenz- und Schulungsräume, Schulgebäude.
  • Freizeit- und Wohnbereiche, z. B. private Wohnungen, Häuslichkeiten.
  • Ausstellungsbauten, z. B. auf Messen oder in Museen.
  • Kulturbauten, z. B. Oper, Theater, Diskotheken, Konzerthallen, Versammlungsstätten.
  • Betreuungs- und Pflegebauten, z. B. Senioren-/ Pflegeheime, Krankenhäuser, Arztpraxen.
  • Freizeit- und Erholungsbauten, z. B. Sportstätten, Kur- und Wellnesseinrichtungen.
  • Handelsbauten, z. B. Ladenbau, Geschäfte.
  • Gastronomiebauten, z. B. Hotels, Bars, Restaurants.
  • Private Arbeitsbauten, z. B. Ateliers, Bibliotheken.
  • Sakralbauten, z. B. Kirchen, Synagogen, Moscheen.
  • Verkehrsbauten, z. B. Flughäfen, Bahnhöfe.

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Was sind die Bereiche der Innenarchitektur?

Die Tätigkeitsbereiche eines Innenarchitekten sind vielseitig und umfassen neben künstlerischen Arbeiten auch technische Ausführungen im Inneren eines Gebäudes.

Ein Innenarchitekt unterstützt den Bauherrn beim Erstellen eines Entwurfs, der Planung sowie bei deren Umsetzung. Gestaltungsfragen von Räumen werden auf eine professionelle Art und Weise gelöst. Dabei immer im Mittelpunkt stehend: die persönlichen Bedürfnisse des Bauherrn.

Ein Innenarchitekt kümmert sich nicht nur um das ‚Möbel umstellen‘, er befasst sich mit…

  • dem Planen umfassender Modernisierungs- und Sanierungsvorhaben.
  • der Planung der Raumaufteilung.
  • der Neugestaltung von Räumen.
  • der Belichtung, Beleuchtung, sowie dem Sonnenschutz.
  • dem Raumklima, durch z.B. Belüftung.
  • den Materialien für z. B. Fußbodenbelag, Tapete, Vertäfelung, Stuck.
  • der Erstellung von Material- und Farbkonzepten.
  • der Beratung über Wirkungen verschiedener Materialien und Farben.
  • der Raumakustik.
  • der Ausstattung, z. B. Möbel, Textilien, Kunstwerke.
  • der Elektroinstallation, durch die Integration von technischen Medien.
  • der Visualisierung von Entwürfen durch Skizzen, 3D-Animationen oder Modelle.
  • der Beachtung ökologischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte.

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Was sind die Aufgaben außerhalb des baulichen Aspekts?

Neben der Neuausstattung oder Umgestaltung eines Raumes beschäftigt sich ein Innenarchitekt zusätzlich mit:

Bestands-/und Bedarfsanalyse
Zum Beruf des Innenarchitekten gehört ein intensiver Kundenkontakt. Jedes Projekt beginnt somit, mit einer Kundenberatung. Die Bedarfsanalyse ist das Erstgespräch zwischen Innenarchitekten und Kunden. Mithilfe dieser Analyse nimmt sich der Innenarchitekt Anliegen, Bedürfnissen und Wünsche des Kunden an.

Unter Berücksichtigung der Kundenvorstellungen, erarbeitet der Innenarchitekt eigene Vorschläge aus, umso andere oder neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Der Kunde wird während des gesamten Projekts durch fachliches Wissen beraten.

Ein Innenarchitekt benötigt neben den fachlichen Kenntnissen, ein psychologisches Gespür sowie Feingefühl, um zwischen Wünschen und realistischer Umsetzung zu vermitteln und die Bedürfnisse des Kunden zu befriedigen. Anhand der Bestandsanalyse macht sich der Innenarchitekt bewusst, welchen Umfang seine Arbeiten einnehmen.

Planung der Raumaufteilung
Konzepte für Sanierungsvorhaben umfassen häufig eine Veränderung der Raumaufteilung. Durch das Versetzen oder Entfernen nicht tragender Wände entsteht ein neues Raumgefühl. So entsteht aus einem kleinen Raum ein großer. Große Räume können durch das einsetzten von Wänden zu einer höheren Raumanzahl führen. Der Innenarchitekt muss dafür die Statik des Gebäudes überprüfen und realistische Vorschläge vorbringen.
Visualisierung
Die Hauptaufgabe des Innenarchitekten ist es, Gestaltungskonzepte zu entwickeln und reibungslos umzusetzen. Damit das gewährleistet ist, müssen die Pläne nicht nur den Wünschen des Kunden entsprechen, sondern auch baulich realisierbar sein.

Die Pläne sind das A und O. Damit jeder am Bauprozess beteiligte Bereich denselben Plan verfolgt, werden Skizzen in einem CAD-Programm umgesetzt und Modelle gebaut. Bei Unklarheiten und Fragen steht der Innenarchitekt das ganze Projekt über zur Verfügung.

Erstellung von Farb-, Material- und Lichtkonzepten
Hierbei befasst sich der Innenarchitekt mit den anhand der Bedarfsanalyse erhaltenen Vorgaben, die als Rahmen der gestalterischen Aufgabe dienen. Auf Basis dieser Vorgaben werden passende Farb-, Material- und Lichtkonzepte geplant. Die richtige Materialauswahl benötigt Fachwissen über die Materialien selbst und die Vorschriften zur Erfüllung bestimmter Eigenschaften. Beispielsweise muss auf bestimmte Brandschutzregelungen Acht gegeben werden. Ziel ist es, ein stimmiges Gesamtkonzept zu kreieren.
Baubiologische Beratung
Diese Art der Beratung dient der Sicherstellung eines gesunden Raumklimas. Vor allem Allergiker und Asthmatiker profitieren davon. Bei der Wahl von Tapeten, Farben und Teppichen muss auf schädigende Substanzen geachtet werden. In Einrichtungskonzepten für beispielsweise Hausstauballergiker werden Teppiche und Vorhänge durch Fliesen, Parkett, Laminat und Jalousien ersetzt.
Atmosphären schaffen
Verschiedene Branchen verlangen verschiedene Atmosphären. Das Gesundheitswesen verlangt zum Beispiel eine sterile, helle, offene, weiträumige, funktionale, hygienische und Angst nehmende Atmosphäre. Atmosphäre schafft ein Innenarchitekt durch den Einsatz von bestimmten Böden, Einrichtungsgegenständen, Dekorationselementen, Farben, Materialien und Lichtkörpern.
Kalkulation der Kosten
Ein wichtiger Entscheidungsträger des Kunden ist die Kalkulation der Kosten. Dazu erstellt der Innenarchitekt eine Kalkulation, die neben den Materialkosten auch die Kosten für die verschiedenen ausführenden Gewerke beinhaltet.
Erstellung eines Projektplans
Nach der Absegnung des Entwurfs durch den Kunden beginnt die Umsetzungsplanung. Der Innenarchitekt erarbeitet einen Projektplan und übernimmt das Projektmanagement. Er vergibt die Aufgaben an zuständige Gewerke, beschafft Materialien und überwacht den Zeitplan. Zudem kontrolliert er die angestellten Gewerke und kümmert sich dabei um die Beseitigung von Mängeln.
Beantragung von Baugenehmigungen
‌Wenn eine bauliche Veränderung durchgeführt wird, bei der sich die Nutzung ändert, muss im Vorhinein gemäß §§ 29 ff. Baugesetzbuch (BauGB) eine Baugenehmigung beantragt werden. Nutzungsänderungen sind beispielsweise Büroräume, die zu Wohnräumen werden. Der Innenarchitekt kümmert sich dabei um die Beschaffung der erforderlichen Dokumente und stellt den Antrag bei der zuständigen Baubehörde.

Der Innenarchitekt befasst sich aber auch mit...

  • der Lieferantenauswahl.
  • der Bauaufsicht vor Ort.
  • der Koordination der Gewerke.

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Wie werde ich Innenarchitekt?

Innenarchitektur ist ein Studiengang, der in Deutschland an Fachhochschulen angeboten wird. Für den Bachelorstudiengang wird in Deutschland die allgemeine Hochschulreife, kurz das Abitur, vorausgesetzt.

Einen gewissen Notendurchschnitt (NC) benötigt es nicht. Oft verlangen die Institutionen die Vorlage einer Bewerbungsmappe und das Absolvieren einer Eignungsprüfung. Eine vorangegangene handwerkliche Berufsausbildung, z. B. als Schreiner, ist eine sinnvolle Ergänzung.

Alternativ bieten private Einrichtungen einen Zugang zum Studium auch ohne Abitur an. Dafür wird allerdings die fachgebundene Hochschulreife, eine Ausbildung zum Betriebswirt oder ein Meister mit zweijähriger Berufserfahrung vorausgesetzt. Eine Ausbildung ebenfalls basierend auf einer zweijährigen Berufserfahrung und einer Hochschulzugangsprüfung (HZP) ist eine weitere Möglichkeit, das Studium zu beginnen.

Studienzeit
Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis acht Semester. An vielen Fachhochschulen absolvieren die Studenten neben den theoretischen auch ein Praxissemester, um Einblick in das berufliche Umfeld zu bekommen und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Nach einem erfolgreichen Bachelorstudium besteht die Möglichkeit, ein Masterstudium von vier Semestern anzuschließen. Hierfür wird meist ein Abschluss von nicht schlechter als 2,0 bis 2,6 vorausgesetzt.

Berufsbezeichnung
Die Berufsbezeichnung ‚Innenarchitekt‘ ist in Deutschland gesetzlich geschützt. Sie darf nur führen, wer Mitglied in einer Architektenkammer ist. Die Eintragung erfolgt, wenn ein Studium der Innenarchitektur erfolgreich mit Master oder Diplom abgeschlossen wurde und eine mindestens zweijährige Berufserfahrung nachzuweisen ist.

Achtung vor falschen Kombinationen: Bachelor und Masterstudiengang sowie die Kombination aus Bachelor- und Masterstudium müssen von der Architektenkammer, bei welcher die Bewerbung eingeht, anerkannt sein.

Kein Mitglied der Architektenkammer zu sein bedeutet, dass ein Innenarchitekt nicht ‚bauvorlageberechtigt‘ ist. Er darf also keine Baugenehmigungen beantragen. Zudem hat ein Innenarchitekt keine Berechtigung, sich mit seinem eigenen Büro selbstständig zu machen. Ohne Eintragung ist die Arbeit in einem Innenarchitekturbüro nur als angestellter Planer oder Interior Designer möglich.

Kosten für das Studium
  • Staatliche Einrichtungen verlangen pro Studiensemester lediglich einen Semesterbeitrag von 200 bis 300 Euro.
  • Im privaten Bereich kostet das Studium oft das Doppelte zusätzlich zu einer einmaligen Aufnahmegebühr. Oft wird hier der zusätzliche Nachweis eines Praktikums verlangt.

Die Lehrinhalte des Studiengangs umfassen Fächer aus den Bereichen:

  • Gestaltung
  • Darstellung
  • Entwürfe
  • Konstruktion
  • Werkstofflehre
  • Möbeldesign
  • Technischer Ausbau
  • Kunstgeschichte
  • Planungsmethodik
  • Bauphysik
  • Baurecht
  • Gebäudelehre
  • Architekturgeschichte
  • Designtheorie
  • Praxisprojekte
  • Bereiche der Wärme-, Wasser- und Elektroversorgung

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Wo kann Innenarchitektur in Deutschland studiert werden? – Hochschulverzeichnis

Baden-Württemberg 70174

Stuttgart

Hochschule für Technik Innenarchitektur B.A.
Bayern 80799

München

Akademie der Bildenden Künste Innenarchitektur B.A./M.A.
  83024

Rosenheim

Technische Hochschule Rosenheim Innenarchitektur B.A.
  96450

Coburg

Hochschule Coburg Innenarchitektur B.A.
Brandenburg 10587

Berlin

Berlin International Innenarchitektur B.A./M.A.
Hessen 64295

Darmstadt

Hochschule Darmstadt Innenarchitektur B.A./M.A.
  65197

Wiesbaden

Hochschule RheinMain Innenarchitektur B.A./M.A.
Mecklenburg-Vorpommern 23966

Wismar

Hochschule Wismar Innenarchitektur B.A./M.A.
Niedersachsen 30539

Hannover

Hochschule Hannover Innenarchitektur B.A.
Nordrhein-Westfalen 40476

Düsseldorf

Hochschule Düsseldorf Innenarchitektur M.A.
  32756

Detmold

Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe Innenarchitektur B.A.
Rheinland-Pfalz 54208

Trier

Hochschule Trier Innenarchitektur B.A./M.A.
  55128

Mainz

Hochschule Mainz Innenarchitektur B.A.
  67657

Kaiserslautern

Hochschule Kaiserslautern Innenarchitektur B.A/M.A.
Sachsen-Anhalt 06108

Halle (Saale)

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Innenarchitektur B.A./M.A.
Schleswig-Holstein 24103

Kiel

Muthesius Kunsthochschule Szenografie/Interior Design B.A.

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Wie sieht die berufliche Zukunftschance aus?

Die berufliche Zukunftschance zu beurteilen ist schwierig. Die Anzahl der Studienanfänger hält sich konstant, die Nachfrage nach ausgebildeten Innenarchitekten geht tendenziell zurück. Der Arbeitsmarkt für Innenarchitekten in Deutschland ist gesättigt.

In keinem anderen europäischen Land ist die Architektendichte so hoch wie hier. Es wird daher empfohlen, sich zu spezialisieren, z. B. auf den Gesundheitsbereich. Der Bedarf nach funktionell, modern und ansprechend eingerichteten Empfangs- und Wartebereichen sowie Behandlungsräume ist beständig. Auch der Gastronomie-, Hotel- und Einzelhandelssektor wird zukünftig einen Innenarchitekten benötigen.

Alterssicherung

Ein Punkt, der mit der beruflichen Zukunft als Innenarchitekt einhergeht, ist die Alterssicherung. Für die meisten Berufsanfänger liegt dieser Punkt weit in der Zukunft. Doch es ist empfehlenswert, bereits in jungen Jahren die richtigen Entscheidungen zur Alterssicherung zu treffen.

Eingetragene Mitglieder einer Architektenkammer können ihre Alterssicherung über die Versorgungswerke der Architektenkammern aufbauen – und nicht über die allgemeine Rentenversicherung. Bislang bedeutet das, dass einem Innenarchitekten im Alter mehr Geld zur Verfügung steht.

Weiterbildungsmöglichkeiten

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Wie hoch ist das Gehalt eines Innenarchitekten?

Wie viel ein Innenarchitekt verdient, hängt von seiner Arbeitsweise ab. Angestellte Innenarchitekten verdienen ein festes monatliches Gehalt. Sie profitieren von finanzieller Sicherheit. Der Nachteil, sie sind in ihrer kreativen Arbeit neben den Vorstellungen des Kunden auch an Vorgaben des Arbeitgebers gebunden.

Selbstständige Innenarchitekten haben mehr Freiheiten. Fällt die Auftragslage einmal schlechter aus, besteht ein finanzielles Risiko. Betreibt ein selbstständiger Innenarchitekt sein Büro erfolgreich, beträgt der Bruttoverdienst leicht ein Vielfaches von dem eines festangestellten Innenarchitekten. Wichtig sind ein treuer Kundenstamm und gute Referenzen.

Das durchschnittliche, monatliche Bruttogehalt beziehungsweise Nettogehalt eines Innenarchitekten hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich kann von einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 3.3oo bis 3.500 Euro ausgegangen werden, das entspricht einem Nettogehalt von 2.100 bis 2.200 Euro. Das durchschnittliche Jahresgehalt eines Innenarchitekten in Deutschland liegt laut stepstone.de  bei rund 38 400 Euro.

Wie hoch das Gehalt sein wird, hängt nicht nur von der Branche ab, sondern davon,

  • wie ein Arbeitgeber tariflich gebunden ist.
  • in welcher Region der Innenarchitekt arbeitet.
  • welche Weiterbildungen oder Aufstiegschancen wahrgenommen werden.

Das Diagramm zeigt ein beispielhaftes Einstiegsgehalt und das Gehalt eines berufserfahrenen Innenarchitekten:

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Worauf kann sich der Innenarchitekt spezialisieren?

Bauen im Bestand und Denkmalpflege
Hier liegt der Fokus auf dem Umgang mit vorhandener Bausubstanz. Dazu zählen auch historische Bauten, ihre Nutzungsänderungen sowie Um- und Anbauten. Kernessenz ist die Erhaltung des historischen Bestandes. Dafür gelten für das Bauen im Bestand und die Denkmalpflege gesonderte Rahmenbedingungen.

Der Innenarchitekt soll lernen, mit bestehenden historischen Gebäuden umzugehen und diese zu pflegen. Die Basis bilden hierfür theoretische Grundlagen, die oft unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten zulassen. Die Problematik besteht darin, dem Vorhandenen, dessen Geschichte und den modernen Ansprüchen gerecht zu werden.

In Kooperation mit Restauratoren und Ingenieuren ist es die Aufgabe, die Historie des Hauses zu erhalten und moderne Räumlichkeiten zu schaffen. Ein Innenarchitekt übernimmt während dieses Prozesses die gestalterischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Bereiche.

Beleuchtung
Bei der Beleuchtung wird zwischen allgemeiner Grundbeleuchtung, Funktions- und Akzentbeleuchtung unterschieden. Mit dekorativer Beleuchtung setzt der Innenarchitekt Akzente und hebt Details hervor. Verschiedene Räume haben verschiedene Ansprüche an die Beleuchtung. Gezielter Leuchtmitteleinsatz vereint Gemütlichkeit, Funktionalität sowie Design miteinander und beleuchtet jeden Raum entsprechend seines Nutzens.
Ausstellungsgestaltung
Die Wahrnehmung und das Einfühlungsvermögen in einen Raum geschehen durch die Umgebung. Im Bereich der Ausstellungsgestaltung wird die Schnittstelle zwischen Raum und Kommunikation gestaltet. Hier zugehörige Räumlichkeiten sind beispielsweise Museen.

Für den Besucher muss ein Erlebnis entstehen. Dafür wird das Wissen über die Lehre der Inszenierung im Raum benötigt. Im Mittelpunkt stehen die Räumlichkeiten, Objektbeschilderungen, Trennwände und Vitrinen. Aber auch die Beleuchtung trägt einen großen Teil zu der Atmosphäre der Ausstellung bei. Für die angemessene Vermittlung des Themas und der Inhalte muss dem Betrachter ein Höchstmaß an Freiheit gelassen werden.

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Innenarchitekt vs. Interior Designer vs. Architekt

Innenarchitekt vs. Interior Designer

Die Berufsbezeichnung des Innenarchitekten ist in Deutschland geschützt. Die des Interior Designer ist es nicht. Das bedeutet, jeder kann sich als Interior Designer betiteln. So kann sich ein ausgebildeter Produktdesigner auch als Interior Designer bezeichnen.

Innenarchitekt vs. Architekt

Bei einem Architekten spielt der Innenraum eine untergeordnete Rolle. Er kümmert sich um die bautechnischen Themen. Ein Architekt befasst mit der Außenhülle. Er plant von außen nach innen. Der Innenarchitekt stattdessen befasst sich mit dem Innenleben. Er plant von innen nach außen. Der Architekt kümmert sich um die Konstruktion und die Statik des Gebäudes. Der Innenarchitekt plant, wie er einen fertiggestellten Raum in Szene setzt.

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FAQ

Wem fällt der Studiengang leicht?

Personen, die

  • kreativ sind.
  • ein Gespür für Atmosphäre und Ästhetik haben.
  • Interesse an technischen Aufgaben haben.
  • strukturiert arbeiten.
  • nach Konzepten arbeiten können.
  • über Talent in Organisation und Planung verfügen.
Für wen lohnt sich das Masterstudium?

Der Master lohnt sich, wenn Bachelorabsolventen ihr Wissen vertiefen oder sich später selbstständig machen wollen. Ansonsten ist es sinnvoll, frühzeitig in das Berufsleben einzusteigen. In kreativen Branchen wie der Innenarchitektur zahlt sich Praxiserfahrung aus.

Wichtig bei der Wahl des Masterstudiengangs: Sobald Studiengänge kombiniert werden, sollte sicher sein, dass diese Kombination in der zukünftigen Architektenkammer angenommen wird. Sinnvoll zu wissen ist es ebenso, was mit diesem Studium erreicht werden soll. Darauf aufbauend sollte die Wahl eines Masterstudiums getroffen werden.

Wie viel kosten die Leistungen eines Innenarchitekten?

Pauschal ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Die Kosten gestalten sich individuell, zudem zählt der Umfang der Maßnahmen mit hinein. Die Kosten richten sich nach Anzahl, Größe, Beschaffenheit der Räume, Leistungsumfang und dem gewünschten Ausbaustandard des Kunden. Die Innenarchitektur ist nicht nur die Gestaltung von Innenräumen, sondern die Konzeption des Innenausbaus, das Verlegen von Leitungen sowie die Renovierung der Räume.

Ein kleiner Raum kann beispielsweise aufwendig in der Planung sein. Ist es ein verwinkeltes Zimmer, in dem Einbaumöbel in die Schräge eingebaut werden, ist der Planungsaufwand größer und somit sind die Kosten höher. Hingegen kann ein großer Raum schnell und weniger aufwendig geplant sein. Die Kosten hängen grundlegend von verschiedenen Faktoren ab.

Die Höhe der geplanten Leistungen spielt hier eine wesentliche Rolle. Ein Innenarchitekt, der ein Projekt plant, bei dem sich die entstehenden Projektkosten unter dem Schwellenwert von 25 000 Euro befinden, kann er sein Honorar frei verhandeln. Projekte, die die Schwelle von 25 000 Euro überschreiten, sind preislich an die Honorarvorgaben der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, kurz HOAI, gebunden. Die HOAI gibt somit einzuhaltende Richtlinien vor, wie z. B. die Honorartafeln.

Wo ergeben sich neue Anforderungen an einen Innenarchitekten?

Das Tätigkeitsfeld des Innenarchitekten entwickelt sich immer mehr in Richtung Funktionalität. Deutlich wird das am Trend der sogenannten Smart-Homes.

Was machen Smarthomes?

  • Sie nehmen den Bewohnern viele Aufgaben ab.
  • Sie beschleunigen Prozesse.

Was muss beachtet werden?

  • Die Technik für ein Smarthome muss in das Haus oder die Wohnung richtig integriert werden.
  • Die Technik muss sich einfach bedienen lassen.
  • Die Geräte müssen regelmäßig mit passenden Updates versorgt werden.
  • Die Technik soll unter dem Aspekt der größtmöglichen Vernetzung mit Geräten anderer Hersteller ausgewählt werden.

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