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Was Smart Home für unser Wohnumfeld bedeutet

Was Smart Home für unser Wohnumfeld bedeutet
Das Wohn-Upgrade

Firmen im Artikel
Smart Home. Die digitalisierte Wohnung verändert die Art, wie wir leben und ist längst Teil der Innenraumgestaltung. Mit dieser Tatsache müssen sich Gestalter in Zukunft viel stärker auseinandersetzen, wollen sie erfolgreich sein.

Autor Oliver Herwig

In den letzten Jahren hat sich das Wohnen zunehmend verflüssigt. Was früher getrennte Zimmer mit festen Funktionen waren – Einbauküche, Wohn- und Schlafzimmer –, hat sich weitgehend aufgelöst. Wir leben in multifunktionalen Zonen, die je nach Tageszeit, Familienstand oder Arbeitslage ganz unterschiedlich bespielt werden. Entsprechend offen zeigen sich auch die Grundrisse.

Wir feiern die Wiederkehr der Wohnküche, zugleich entstehen Kombinationen, die wir sonst eigentlich nur aus den Ferienapartments kannten: das Wohnschlafzimmer etwa, das natürlich auch Schlafwohnzimmer oder Arbeitsschlafzimmer heißen könnte. Die Hybridisierung des Wohnens hat viele Gründe, nicht alles davon geschah freiwillig. Die drei wesentlichen Faktoren sind folgende:

Digitalisierung
Foto: Constantin Meyer

Explodierende Mieten

Steigende Wohnkosten sorgen dafür, dass die durchschnittliche Wohnfläche pro Mensch, die seit Jahrzehnten nur eine Richtung kannte – nämlich nach oben –, stagniert. Mikroapartments sind geradezu prototypische Labore der Digitalmoderne, in der die Trennung zwischen öffentlich und privat, Arbeit und Erholung, draußen und drinnen nicht mehr funktioniert, ja gar nicht mehr vorgesehen ist.

Dafür gibt es Add-ons wie einen buchbaren Zusatzraum für Gäste oder den Gemeinschaftsraum für Feiern. In der Luxusversion kommen Hausmeisterservice, Ladesäule für E-Bikes im Keller und eigene Packstation hinzu.

Die Folgen der Pandemie

Corona und die Invasion des Homeoffice markierten einen Bruch. Plötzlich gab es den Arbeits-Hausaufgaben-Küchentisch und improvisierte Zonen für Online-Meetings und Gespräche mit Kollegen. Das Heim wurde zur flexiblen Arbeitsbühne und musste auch noch instagramtauglich sein.

Smartthings
Foto: Samsung

Digitalisierung des Lebens

Der entscheidende Faktor ist freilich die Digitalisierung unseres Lebens, die endgültig und unumkehrbar alle Facetten des Alltags, des Berufs und der Freizeit verkettet. War Elektrizität der Grundton der Moderne, so ist WLAN der Grundton unserer Informationsmoderne.

Der Concierge ist zurück – und zwar in elektronischer Form: als App, von der aus verschiedene Geräte und Licht-Sound-Szenarien gesteuert werden. Denn wenn der Wohnraum schon schrumpft, muss alles gut vernetzt sein und funktionieren – Smart Home dank Breitband-Internet-Anschluss, WLAN und 24-Stunden-Support.

Smart Home

Wer von Service spricht, denkt vor allem an Smart-Home-Technologien. Sie vernetzen Dinge und Einzelservices zu stimmigen Gesamtkonzepten. In nur vier Jahren soll der Umsatz mit schlauen Geräten und Services von rund 6 Mrd. Euro 2022 auf über 9 Mrd. Euro im Jahr 2026 steigen. Dies sagt eine aktuelle Prognose von Statista – und das sogar für Deutschland, das bislang nicht gerade zur Avantgarde der Digitalisierung zählte. Was dieser Schub wirklich bedeutet, sagt eine andere Zahl: Die sogenannte „Penetrationsrate“ wird sich bis 2026 voraussichtlich auf rund 64 % verdoppeln.

Digitalisierung
Foto: Schulte Elektrotechnik

Kabelmanagement und Co.

Dann ist Smart Home gewissermaßen Standard. Innenarchitekten und Gestalter können sich schon mal Gedanken machen, wo der Router am besten platziert wird und ob die verbliebenen Wände die Reichweite des Funknetzes womöglich beschränken. Gut vorstellbar, dass Repeater fest in Wohnungen installiert werden, da Nutzer besten Empfang selbst im letzten Winkel voraussetzen.

Wer geglaubt hatte, dass der bisherige Kabelsalat signifikant schrumpft, dürfte bald ernüchtert sein: Auch Funknetze brauchen Stromanschlüsse, daher wird die Anzahl der Steckdosen in Zukunft eher steigen. Und damit das Wirrwarr der eigenen Steuerzentrale. Kabelmanagement könnte ein zusätzliches Arbeitsfeld für Innenarchitekten werden.

Auf Etsy finden sich bereits Möbel wie der Telefonschrank ‚Tiny Sideboard 5‘, der das Kabel-Chaos lichten und WLAN-Router, Ladegeräte und mehr in einem unauffälligen Möbel verschwinden lassen soll. Auf gewisse Weise könnte das das Revival der Phono-Möbel aus der Mitte des letzten Jahrhunderts einläuten.

Doch wer weiß, was nach Wi-Fi 5, Zigbee oder Erweiterungen wie Bluetooth Mesh noch alles kommt. Entscheidend ist jedenfalls, dass Komponenten ganz unterschiedlicher Hersteller friedlich zusammenarbeiten können. Smart Home ist für den Neubau gesetzt.

Doch wie sieht es beim Bestand aus? Diana Diefenbach, Senior Manager Technical Product Management and Communication bei Samsung Electronics, sieht vor allem Chancen bei Renovierungen. Man müsse nicht gleich die ganze Heizungsanlage ersetzen, um sie effizienter zu betreiben. Eine Einstellung könne dafür sorgen, dass die Heizung runterfährt oder ausgeht, wenn Fenster offen stehen.

Entscheidend für jede Investition sei aber eine möglichst unkomplizierte Installation: „Wenn ich eine Wohnung umrüste und ihr ein Upgrade verpasse, will ich keine Kabel ziehen und Schlitze klopfen oder einen Server im Keller installieren. Dann will ich eine unkomplizierte Lösung.“ Sie setzt auf Connectivity und Convenience: „Es geht darum, möglichst viele Komponenten aus allen Bereichen mit einer einzigen App zu steuern. Bei Samsung ist das ‚Samsung Smartthings‘, das weltweit größte Ökosystem mit über 2 000 Produkten und Aktoren.“

Sicherheit garantieren einheitliche Protokolle und Standards, die etwa dafür sorgen, dass die eigene Kamera nicht zum Spion wird. Mit Eintritt in die Home Connectivity Alliance lassen sich mit Smartthings über Herstellergrenzen hinweg Geräte steuern.

Smart Home
Foto: Busch-Jaeger

Kompatibilität wird Trumpf

Smart Home verbindet drei Felder: Sicherheit (Türschloss, Alarmsystem, Wassersensor), Energiesparen (Heizungssteuerung und Klimakontrolle) sowie Komfort (Fernsteuerung von Geräten). Entscheidend ist die Kompatibilität aller Komponenten.

Hue Light
Foto: Signify

Von der per Handy zu steuernden Lichtstimmung über Consumer Electronics bis hin zu smarten Thermostaten, die Nutzer beim Energiesparen unterstützen und zum Assisted Smart Living, dessen Sensoren dafür sorgen sollen, dass Menschen länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben können.

Das System warnt vor Wasser auf dem Boden oder schlägt Alarm, wenn sich nichts mehr in der Wohnung rührt. Für die einen mag das nach Überwachung klingen, für die anderen ein normaler Teil des gesellschaftlichen Wandels sein.

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