Ein entscheidender Schritt auf unserem Weg zum Erfolg war, nach sieben Jahren in eine professionelle Controllingsoftware zu investieren. Das taten wir aufgrund eines Tipps aus unserem Netzwerk, denn in unserer Selbstwahrnehmung war eigentlich alles gut: Wir hatten viele Aufträge und pflegten ein gutes Miteinander im Büro. Nachdem wir ein halbes Jahr konsequent unsere Stunden dokumentiert hatten, kamen die ersten Ergebnisse – und wir mussten feststellen, dass wir trotz unseres Erfolges eigentlich keinen Gewinn machten.
Ein von der Architektenkammer empfohlener Unternehmensberater half uns, das zu ändern. Viele kleine Schritte haben in den folgenden Jahren einen großen Unterschied gemacht. Wir haben beispielsweise unseren Stundensatz angehoben und einen Büroraum untervermietet, um Fixkosten zu senken. Auch die hohen Anschaffungskosten für das Programm hatten wir nach einem Vierteljahr wieder drin – nur, weil wir unsere Stunden vollständig dokumentiert haben.
Kurzum, allen, die ein Architekturbüro gründen, kann ich – genauso wie in die Zusammenarbeit mit Fachleuten – langfristig nur zur Investition in professionelle Programme raten. Controllingtools helfen zu erkennen, wo man Geld liegen lässt.
Eine Abrechnungssoftware wiederum unterstützt bei der Rechnungsstellung, indem sie automatisch korrekte Nummern und Anreden generiert und Flüchtigkeitsfehler wie Zahlendreher verhindert. Word und Excel sind ein Notbehelf, aber kein Ersatz. Je früher man investiert, desto eher spart man Zeit und Nerven.
Weitere Tipps zum Thema Architekturbüro gründen
Teil 1: Lohnt sich ein Steuerberater?
Teil 2: Drei Dinge, die den Start erleichtern
Teil 3: Das Einmaleins der Rechnungsstellung
Teil 4: Wie man seinen Gewinn steigert
Teil 5: Der erste Mitarbeiter
Teil 6: Warum Siezen eine gute Idee ist
Lars-Erik Prokop
ist Mitbegründer des Innenarchitekturbüros 12:43 Architekten. Zusammen mit dem Architekten Steffen Bucher und sechs Mitarbeitern widmet er sich vielfältigen Projekten, das Spezialgebiet sind Arztpraxen.
Neben Arztpraxen haben 12:43 Architekten auch schon mehrere Kitas geplant – beispielsweise diese hier