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Sauerbruch Hutton

Interview
Sauerbruch Hutton

Obwohl Mestre und Venedig zusammengehören, führt die Stadt auf dem Festland ein Schattendasein. Mit dem neuen Museumsquartier M9 haben Sauerbruch Hutton einen Ort lokaler Identifikation geschaffen: Mithilfe einer Architektur, die geschickt Bestand, Materialien und Nutzungen miteinander verwebt.

Worin bestand die Herausforderung?

Mestre führte innerhalb der Kommune Venedig immer ein Schattendasein als “backyard” der Lagunenstadt, auch wenn ein Großteil der Venezianer in Mestre lebt. Mestre ist geprägt von heterogenem Bestand durchmischter Provenienz und – bislang – von deutlichem Mangel an kulturellen Angeboten. Als sozialer und programmatischer Ort bereichert M9 das öffentliche Leben mit vielschichtigen Angeboten. Als Anziehungspunkt für Bürger ebenso wie Besucher bietet es einen wichtigen wirtschaftlichen Stimulus für Mestre.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs Überraschungen?

Noch während des ersten Jahrs der Zusammenarbeit am M9-Areal waren der Bauherr und alle beteiligten kommunalen Akteure so überzeugt von unserem städtebaulichen Gesamt- und Erneuerungskonzept, dass sie sich dazu entschlossen, weitere angrenzende Grundstücke zu erwerben.

Auf diese Weise wurde das Projekt ausgeweitet und bezieht die Renovierung und Re-Integration zusätzlicher Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft mit ein, um die Verflechtung mit der bestehenden Stadtstruktur weiter zu verdichten.

Während der Erstellung der Baugrube wurden archäologische Überreste im Baugrund gefunden, deren Sicherung einige Verzögerung des Bauablaufs nach sich zog.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

M9 ist Katalysator der Umgestaltung Mestres und bildet den Rahmen für eine Optimierung der Bestandssituation durch kontextuelle, ökologisch nachhaltige Renovierung.

Ein bestehender Bürobau erhielt eine neue energetisch optimierte Fassade, deren Schaufenster zur Via Poerio die unmittelbare Umgebung beleben, ebenso wie Restaurants und Geschäfte in den Arkaden des ehemaligen Klosters. Das Projekt M9 bringt einen neuen kulturellen Fokus ins Zentrum Mestres und reichert behutsam das Stadtgefüge an.

Ohne Schwelle zwischen Innen und Außen

Es adressiert Bewohner wie Touristen, Jung wie Alt. Als sozialer Ort erhält es die Essenz der europäischen Stadt am Leben. Teils Bildungs-, teils Veranstaltungsort, dient es in Mestre, auf Venedigs terra ferma, als komplementäres Gegenüber zu der vom Tourismus dominierten Inselstadt vor allem als Ort lokaler Identifikation.

Die Schaffung einer Piazzetta im Mittelpunkt des Viertels ist Triebfeder einer angehenden Stadterneuerung. Die Piazzetta bildet den gemeinsamen Fokus und schafft gemeinsam mit der Fußwegverbindung, die diagonal zwischen den Museumsneubauten und den durch Restaurants und Geschäfte belebten Innenhof des Klosters hindurch verläuft, eine neue Beziehung zwischen der belebten Piazza Erminio Ferretto und der Via Cappuccina.

Zum Projekt

https://www.md-mag.com/projekte/museen/mestre/


Portrait: Claire Laude, (v.l.n.r.) Matthias Sauerbruch, Louisa Hutton, Juan Lucas Young

Architekten

Büro: Sauerbruch Hutton
Gründungsjahr: 1989
Mitarbeiter: rund 90
Arbeitsgebiete: Architektur, Städtebau und Gestaltung

www.sauerbruchhutton.com

Weitere Interviews finden Sie hier

Xaver Egger, Hendrik Rieger


Fact Sheet

Projekt: M9 Museumsquartier
Standort: Via Pascoli 11, 30171 Mestre VE/I
Bauherr: Polymnia Venezia srl, Venedig/I

Bauaufgabe: Museumsneubau mit Mediathek und Auditorium sowie Umnutzung von Bestandsgebäuden zu Büros, Konferenzzentrum, Einzelhandel, Gastronomie
Fertigstellung: Dezember 2018
Geschosse: fünf (EG + 3 OG + 1 UG)
Bruttogrundfläche: 25 600 m² BGF

Materialien: Fassade: NBK Keramik GmbH, Emmerich am Rhein, https://nbkterracotta.com; Holzeinbauten im Innenraum: Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG, Creuzburg, www.pollmeier.com


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