Àvila, eingeschlossen in seine Mauern, in 1131 m Höhe auf der kastilischen Hochebene der Meseta, ist die höchstgelegene Provinzhauptstadt Spaniens. Wie eine Festung ragt sie über die Flussufer des Adaja. Auch heute dehnt sich die Stadt nur wenig außerhalb ihrer Mauern aus. Jeder innerstädtische Raum ist genutzt. Insofern war die städtische Kongress- und Ausstellungshalle vor den Toren der historischen Stadt anzusiedeln.
Der aus einem Wettbewerb (2002) hervorgegangene Entwurf wurde dieses Jahr fertiggestellt: Wie ein Findling sitzt der plastisch-kristalline Baukörper über dem leicht abfallenden Flussufer, mit seiner westlichen Stirnseite das gegenüberliegende Ufer anvisierend. Der felsige Untergrund ließ keine nennenswerte Bautiefe zu, so dass der Komplex von seinem höchsten Punkt (Eingangsebene) dem Gefälle mit zwei Hanggeschossen folgt.
Die Erschließung der Auditorien erfolgt von Süden über eine großzügige Piazza : Dabei sind die Konzertsäle auch über eine interne Erschließungsebene unter der Piazza verbunden: der kleinere im Osten und im Westen der von zwei Seiten zu bespielende, ansteigende Hauptsaal mit einem weiteren Konferenzsaal darunter. Der Ausstellungsbereich entwickelt sich aus dem Foyer und flankiert die Konzertsäle. Raffiniert gelenktes Tageslicht, weißer Putz im Wechsel mit dunklen, Fiberglas gefüllten Glaspaneelen und Holzböden schaffen eine einladende Atmosphäre.
Susanne Tamborini
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