1 Monat GRATIS testen, danach für nur 7,50€/Monat!
Home » Projekte » Öffentliche Bauten »

Bambus im Terminal 2 des Kempegowda International Flughafens in Bengaluru, Indien

Kempegowda International Flughafen von Skidmore, Owings & Merrill (SOM) in Bengaluru, Indien
Natur und Technologie

Das neue Terminal 2 am Kempegowda International Flughafen in Bengaluru (Indien) von Skidmore, Owings & Merrill LLP (SOM) überrascht mit einem natürlichen Erscheinungsbild in Bambus.

Der Flughafen steht in der drittgrößten Stadt Indiens, die als „Gartenstadt“ und Hauptstadt technologischer Innovation bekannt ist. Überall im und um das Terminal herum erleben die Besucher hier Natur. Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich sind die Decken und Säulen mit Bambusprodukten ausgestattet. Der natürliche, schnell nachwachsende Rohstoff wurde mit modernen Techniken zu einem Rundrohr verarbeitet, das alle Anforderungen an einen Flughafen mit voraussichtlich 65 Mio. Besuchern pro Jahr ab 2025 erfüllt.

Flughafen in Bambus

Die Entwürfe von Skidmore, Owings & Merrill LLP (SOM) regen die Sinne an: Die Inspiration für die Gestaltung des Terminals liegt in der Natur. Ganz gleich, durch welchen Eingang sich Besucher dem Terminal nähern, sie finden Pflanzen, Bambus und einen Wasserfall vor. Die Elemente schaffen die Illusion, durch einen Wald zu gehen, und tragen zur Reinigung der Luft bei. Überall im Terminal findet man Materialien, die natürliche Landschaften unterstreichen: Die Wände bestehen aus Ziegeln, die Böden sind mit natürlichem Terrazzo belegt und die Decke ist mit Bambus verkleidet.

Zukunft des Flughafendesigns

„Das Terminal 2 soll sich von allen anderen Flughäfen der Welt abheben. Das Zusammenspiel aller Komponenten sorgt für ein einmaliges Erlebnis für die Passagiere. Wir hoffen, dass der Flughafen einen Präzedenzfall für die Zukunft des Flughafendesigns schaffen wird“, so Peter Lefkovits, Design Principal at SOM.

Speziell angefertigte Bambusrohre

Bei der Planung und Gestaltung war schnell klar, dass es sehr hohe Anforderungen an die Haltbarkeit und Sicherheit an das Material Bambus gibt. In Anbetracht der Materialmenge und der Tatsache, dass die Bambusstämme an der Decke zum Einsatz kommen, setzte sich ein Expertenteam von Moso an die Entwicklung einer Alternative für die Rohrstämme aus Bambus. Natürliche Bambusstämme weisen nie die gleiche Form oder Qualität auf. Sie reißen aufgrund von Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen. Dieses Merkmal macht es unmöglich, die geforderte Brandschutz- und Dauerhaftigkeitsklasse zu erreichen.

Materialentwicklung aus Bambusstreifen

Daher entwickelte in Zusammenarbeit mit Partnerfirmen in China das niederländische Unternehmen Moso laminierte Bambusrohre. Aus Bambusstreifen entstehen Bambusrohre, die in speziell entwickelten Pressen zu Voll- und Hohlrohren laminiert werden. Auf diese Weise entstehen maßgeschneiderte Rohre mit minimalen Toleranzen. Im Produktionsprozess erhalten die Bambusrohre eine besondere Oberflächenbehandlung, damit sie den Anforderungen an Nachhaltigkeit und Sicherheit entsprechen.

Nachhaltige und ökologische Bambusdecke

Für alle am Projekt Beteiligten richtet sich der Fokus auf nachhaltige Bautechniken und nachhaltige Naturbaustoffe. Dabei will der Kempegowda International Airport die für den gesamten Flughafen benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen, unter anderem durch eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs.

„Das Projekt ist ein Spiegelbild der Stadt, das auf ökologischem Verantwortungsbewusstsein beruht und das reiche Erbe und die Kultur des Landes feiert“, so Hari Marar, Geschäftsführer und CEO des Bengaluru International Airport, Limited.


Über Bambus

Bambus gilt mit einem Wachstum von bis zu 70 cm pro Tag als schnellst wachsende Pflanze der Erde. Sie zählt botanisch eigentlich zu den Gräsern. Der Härtegrad von Bambusholz ist um ein Vielfaches widerstandsfähiger als Eiche oder die meisten Tropenhölzer. Während seiner Wachstumsphase bindet Bambus eine große Menge CO2 – mehr als die Produktion der meisten Moso Bambusprodukte freisetzt. Daher sind diese Moso Bambusprodukte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg CO2-neutral. Der Abbau dieser Ressource erfolgt dank einer nachhaltigen Forstwirtschaft über eine selektive Abholzung von jährlich rund 25 % der Stämme. Dadurch ist der Bestand nicht gefährdet. Durch seine außergewöhnlichen technischen Eigenschaften hat sich Bambus in den letzten Jahren zu einem stark nachgefragten Industrieerzeugnis entwickelt. Heute entstehen Parkettböden, Treppenstufen, Wand- und Deckenverkleidungen, Türpaneele, Möbel und Konstruktionsbalken aus diesem Rohstoff.

Webseite des Herstellers

Weitere Projekte finden Sie hier

Tags
Anzeige
Top-Thema
Anzeige

Neueste Beiträge
Titelbild md 03-04
Ausgabe
03-04.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de