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Arbeiten im Kaisersaal

Arbeiten im Kaisersaal
Coworking Space des Projekts Zedita

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Für das Projekt Zedita der Hochschule Weserbergland kooperierten verschiedene Partner, darunter der Büromöbelhersteller Wini. Der Coworking Space im historischen Kaisersaal des Hamelner Bahnhofs will Innovation und digitales Arbeiten fördern.

Autorin Gabriele Benitz

Nicht nur der Blick aus dem obersten Geschoss an der Spitze des Hamelner Bahnhofs auf die lange Gleisgabelung ist interessant. Auch das Innere des 1872 erbauten, 1925 nach einem Brand mit klassizistischer Fassade und veränderter Raumstruktur wieder errichteten Gebäudes hat einiges zu bieten. Dazu hatte die Stadt Hameln das denkmalgeschützte Gebäude von der Bahn gekauft, um es in Eigenregie herzurichten.

Mit dieser Aufgabe betraute sie Scheidt Kasprusch Architekten aus Berlin. Im Zuge des 2006 fertiggestellten Umbaus entfernten sie Überformungen der Hauptfassade und der Eingangshalle und öffneten die zugemauerten Seitenschiffe.

Läden und Büros

Im mittleren Bereich des Gebäudes, das sich von der Eingangsfront nach hinten auf fast dreieckigem Grundriss verjüngt, entstand eine neue zweigeschossige, 15 m hohe Halle. Sie weist eine Hufeisenform und ein Glasdach auf. Von oben kann man in den offenen Saal hineinschauen.

Durch runde Deckenöffnungen dringt Tageslicht in die untere Ebene. Auf beiden Etagen befinden sich beidseits der Halle Läden und Büros.

Einen besonderen Stellenwert nimmt der hinter der neuen Halle gelegene, vormals bahnintern genutzte sogenannte „Kaisersaal“ ein. Auch er wurde wiederhergestellt, seine Glasdecke in polygonaler Pyramidenform freigelegt und restauriert.

Darin befindet sich das 700 m² große Zentrum für digitale Transformation und neue Arbeit, kurz Zedita. Es dient als Workshop- und Coworking-Space. Seit der Eröffnung im November 2021 finden Projekt- oder Teammeetings, Workshops und Seminare von Partnern, Jungunternehmen und Freelancern statt. Zedita ist ein Bereich der Hochschule Weserbergland (HSW), der aus einem Kooperationsprojekt mit der Stadt Hameln und dem Landkreis Hameln Pyrmont hervorging.

Hohe Aufenthaltsqualität

Dem Leiter des Zedita, Sebastian Reh, war es wichtig, dass die Räume eine hohe Aufenthaltsqualität haben, um spontane Treffen zu ermöglichen oder diese sogar zu provozieren. Eine möglichst flexibel nutzbare Ausstattung unterstützt diesen Anspruch. Für die Zedita-Homepage formulierte Reh das so: „Dabei sind die Räume niemals ganz fertig, ganz nach dem ‚Beta-Prinzip‘. Das bedeutet, dass die Möbel, Materialien und Anordnungen im Laufe der Zeit immer wieder angepasst werden, sodass die Umgebung den sich ändernden Anforderungen stetig gerecht wird. Die Community kann mitwirken, die Arbeitsräume zu gestalten und anzupassen.“

Dafür braucht es geeignete Möbel. Die lieferte Wini aus dem nahegelegenen Marienau. Der Büromöbelhersteller kooperiert seit einigen Jahren mit der HSW im Aus- und Weiterbildungsbereich. Mit Zedita entwickelte er ein ganzheitliches Einrichtungskonzept. Die detaillierten Konfigurationen sowie die Material- und Farbauswahl entstand auf Grundlage des vorgegebenen Moodboards und Corporate Designs von Zedita.

Im Ergebnis beherbergt der „Kaisersaal“ unterschiedliche Bereiche. Von der Gesamtfläche nimmt der „Event Space“ für maximal 175 Personen mit Tribüne, flexiblen Sitzmöbeln, Flipcharts, Whiteboard, und Schaukelstühlen 200 m² ein. Buchbar sind ebenso drei Workshop-Räume mit Flächen zwischen 30 und 55 m². Die offene „Coworking Area“ weist höhenverstellbare Tische und eine Eckzeile mit sechs Kurzzeitarbeitsplätzen auf. Für die Zusammenarbeit stehen überwiegend kommunikative Zonen bereit, ebenso Arbeitsräume, die für Gruppenarbeiten und Konzentration erfordernde Aufgaben genutzt werden können.

Das mobile, stapelbare Mobiliar lässt sich schnell umpositionieren und ergonomisch einstellen. Um die Einrichtung möglichst langlebig und damit nachhaltig zu gestalten, kam es auf hochwertige Qualität an. Dazu tragen im Coworking Space die Wini-Tische ‚Winea Flow‘ und ‚Twister‘ bei.

Design Thinking

In den historischen Räumlichkeiten ist auch die Akustik ein großes Thema. Akustisch wirksame Paneele, Trennwände und Teppichböden ermöglichen im Saal das Nebeneinander von Kommunikation und Konzentration.

In Zukunft sollen in der Arbeitsumgebung auch neue Produkte und Ideen in den unterschiedlichen Arbeitsszenarien und Nutzergruppen getestet werden – ganz nach dem Prinzip des Design Thinking, heißt es bei Wini. Als erstes Ergebnis entstand eine neue Variante des ‚Winea Maxx‘-Schranksystems als offenes Regal auf Rollen.

Wie sich Innovationsfähigkeit nicht nur in kleinen, sondern auch in größeren Dimensionen beweisen kann, will Reh herausfinden. Auf den Seiten des Portals „Hameln, angenehm!“ beschreibt er seine Intention für das Betreiben seines Coworking Spaces so: „Wie lassen sich Großkonzerne oder Start-ups weiterentwickeln? Nutzen sie dafür Strukturen wie die, die wir mit Zedita in Hameln und Umgebung entwickeln wollen? Das finde ich total spannend.“

Homepage Zedita

Zum Büroprojekt von Alexa Schraverus

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