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Inklusion in der Gestaltung

Aktion Mensch Headquarter in Bonn von Ippolito Fleitz Group
Moderne Inklusion

Moderne Inklusion kann vieles bedeuten. Am Hauptsitz der Aktion Mensch in Bonn zeigt die Ipolitto Fleitz Group, wie man gestalterisch dazu beitragen kann.

Als Deutschlands größte private Förderorganisation im sozialen Bereich setzt sich die Aktion Mensch für das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensbereichen ein. Inklusion ist für die Soziallotterie also eine echte Herzensangelegenheit.

Innenarchitektur als starker Rahmen

Das zeigt sich nun auch im Hauptsitz der Aktion Mensch in Bonn, in dem die Vielfalt der Mitarbeiter:innen selbstverständlich im Arbeitsalltag gelebt wird, ohne dass Grenzen spürbar sind. Wie funktioniert die Gestaltung von Inklusion? Die Antwort lautet: Wenn aus dem „wir“ eine Designidee geformt wird, die Diversität als Leitgedanken nimmt. Innenarchitektur als starker Rahmen für das Menschliche.

Das Designstudio Ippolito Fleitz schuf auf 3900 m² eine lebendige Arbeitswelt, in der Unterschiede normal sind. Ureigene Werte machten sie erlebbar. Der neue Hauptsitz der Aktion Mensch ist ein Ort, zu dem sich alle zugehörig fühlen. Die Gestalter sorgten dafür, dass Inklusion modern und nachhaltig umgesetzt wird.

Berücksichtigung des Bestands

Die bauliche Substanz des Bürogebäudes aus dem Jahr 2003 blieb erhalten, denn der verantwortliche Umgang mit Ressourcen gehört genauso dazu. Unter Berücksichtigung des Bestands blieb man effektiv im Rahmen des Budgets. das Projekt musste im laufenden Betrieb umgesetzt werden. Eine Herausforderung, aber kein Problem. Im Miteinander zeigt sich Verantwortung am besten.

Verbesserung der Orientierung

Nach Neuorganisation der Gesamtfläche in acht Zonen ist das Arbeiten in jedem Bereich um einen Dorfplatz als Herzstück organisiert. Als zentrale Orte der Begegnung haben alle Dorfplätze ein eigenes Thema, aus dem sich die Farbwelt des Platzes und der anschließenden Abteilung ableitet. Jedes einzelne Farbkonzept wird von einer individuellen Decke abgeschlossen. So findet sich auf die Frage »Wo treffen wir uns?« immer eine konkrete Antwort: beim Festival, am Hafen, auf dem Sportplatz, im Garten, in der Bibliothek oder auf dem Markt. Nicht nur zur Verbesserung der Orientierung, sondern auch zur Stärkung der Zugehörigkeit. Nachbarschaften werden ausgebildet. Bei der Aktion Mensch entsteht die kulturelle Identität durch gelebte Diversität. Wenn niemand ausgeschlossen wird, dann hat auch Anonymität keinen Platz mehr.

Wohlbefinden im Raum

Die Vielfältigkeit erzählt sich in den reichhaltigen Farben der Raumelemente. Veränderbare Möbel, weiche Materialien und runde Formen, die nie perfekt rund sind. Alles Unikate wie die Persönlichkeiten, die hier arbeiten. Lebensfreude wird zum Ausdruck gebracht. Unterschiede kommen zum Vorschein, die hier ganz normal erscheinen. Das Wohlbefinden im Raum ist jederzeit spürbar. Der Raum erzählt Geschichten. Die Arbeitswelt ist für alle in einer eigenen Sprache lesbar. Lust am Leben. Lust an Vielfalt. Lebendigkeit. Vielfältig, variabel, zugewandt, nahbar, mit Haltung. Gleichberechtigung auf Augenhöhe. Das zeichnet diese Arbeitswelt aus.

Mobile Gestaltungselemente

Communication Hubs an den Dorfplätzen, die je nach Bedürfnis und Vorliebe umgestaltet werden können, fördern die Identifizierung mit der Arbeitsumgebung. Die Arbeitsplätze bieten mobile Gestaltungselemente, die sich individuell anpassen lassen. Flexibilität steht im Vordergrund, auch um eine bedarfsorientierte Barrierefreiheit zu gewährleisten. Eine hohe Selbstbestimmung, die die Designkonzepte auf natürliche und intuitive Art ermöglichen, ist die Voraussetzung für eine funktionierende Agilität der Arbeitswelt.

Inklusion heißt individuelle Anpassbarkeit

Zu dem modularen Raumsystem gehören drehbare Paneele für eine flexible Nutzung und individuelle Anpassbarkeit. Auf spezifische Bedürfnisse kann jederzeit reagiert werden. Das gilt ebenso für die Akustikpaneele, Vorhangfilter und Pflanzeninseln, die zusätzlich einen Sichtschutz gewähren. Spiegel vergrößern gleichzeitig den Raum.

Modulmöbel wie höhenverstellbare Tische für ein rollstuhlgerechtes Arbeiten und unterfahrbare Teeküchen sind eine Selbstverständlichkeit. Privatsphäre entsteht durch freistehende Sideboards, die abschließbaren Stauraum bieten und als wegleitende Objekte zugehörige Bereiche umlaufen. Die Medientechnik ist in den Polsterwänden direkt integriert. Das Lichtkonzept inszeniert die Raumpaneele und Polsterwände als homogene Elemente, die das Großraumbüro strukturieren und ihm einen unverkennbaren Charakter verleihen.

Inklusives Design

Inklusives Design ist mehr als nur Barrierefreiheit. Eine gebrauchsfreundliche Umgebung sorgt dafür, dass alle Mitarbeiter:innen ihr volles Potential ausschöpfen können. Angefangen bei gemütlichen Telefonzellen mit Polsterelementen als akustische Oasen. Aber nicht nur bei den Rückzugsräumen erfolgt die Lärmreduktion durch weiche Textilien, die mit ihren prägnanten Texturen immer zum Anfassen einladen. Eindeutige Farben und taktile Oberflächen dienen auch bei den Teppichen der klaren Wegführung und führen so zu einer erhöhten Arbeitssicherheit. Die Codierung der Zonen ist dabei intuitiv verständlich.

Wohlergehen der eigenen Belegschaft

Eine Mitgestaltung inspiriert und erhöht den emotionalen Wert des eigenen Arbeitsplatzes. Vor allem wenn dadurch auch alle Mitarbeiter:innen in ihrer Selbstständigkeit bestärkt werden. Das ist ganz im Sinne des Arbeitgebers. So funktioniert Wertschätzung in einer besseren Gesellschaft. Wirtschaftlichkeit deckt sich mit sozialer Nachhaltigkeit. Ein weiteres Signal dafür, dass bei der Aktion Mensch alle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Zudem zeigt die neue Arbeitswelt, dass das Verantwortungsbewusstsein des Vereins auch nicht beim Wohlergehen der eigenen Belegschaft haltmacht. Das WIR wird hier nicht umsonst großgeschrieben.

Das Ergebnis der Innenarchitektur ist eine konsequente Übersetzung der Marke und der Unternehmenskultur in ein atmosphärisches Raumbild, das nach innen und außen Identität stiftet.


Fakten

Projekt: Aktion Mensch Headquarters

Standort: Bonn

Fertigstellung: Sommer 2020

Bauherr: Aktion Mensch e.V.

Fläche: 4295 m²

Innenarchitektur: Ippolito Fleitz Group – identity architects; Team: Michael Bertram, Marlene Court, Pilar Huerta, Peter Ippolito, Tim Lessmann

Lichtplanung: Stefan Hofmann

Fotos: Philip Kottlorz

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