Der zweigeschossige, kompakte Neubau schiebt sich auf dem Grundstück weit nach Norden. Dadurch entsteht im Süden ein großzügiger Platz mit Sitzgelegenheiten und schöner Aufenthaltsqualität vor dem breiten Eingang. Alle Werk-, Büro- und Unterrichtsräume sind natürlich belichtet und belüftet. Das offen gestaltete Atrium mit der großen Treppe dient als Kommunikations- und Begegnungsraum für die Schüler und Lehrkräfte.
Atrium mit Treppe
Ein gezielter Einschnitt im Erdgeschoss des quadratischen Baukörpers zeigt das dahinterliegende Foyer. In seiner Konzentriertheit bietet es einen angemessenen Aufenthalts- und Kommunikationsbereich mit Luftraum zum oberen Geschoss. Die Raumzonierungen der stützenfreien Metallwerkstätten im Erdgeschoss sind sehr übersichtlich und orientieren sich nach allen Himmelsrichtungen. Die einläufige Treppe im Luftraum führt ins Obergeschoss und erschließt die Lehrsäle und Elektrowerkstätten. Der Aufenthaltsraum erhält eine große Dachterrasse nach Osten, wodurch der Baukörper in seiner Massivität zur Wohnbebauung hin reduziert wird. Das lichtdurchflutete Atrium ist zentraler Ort des Baukörpers und dient als Kommunikations- und Begegnungsraum.
Schule und Werkstatt
Durch die Erschließung sämtlicher Räume durch das Foyer erreichen die Planer von Schätzler Architekten ein gutes Verhältnis von Verkehrsfläche zu Nutzfläche. Ein Lichtband im Dach versorgt das Atrium mit Tageslicht. Der Gebäudetypus Schule und Werkstatt wird durch die gewählte Art der Fassade, eine vertikale, transluzente Aluminiumblech-Verkleidung, interpretiert. Die champagnerfarbige Beschichtung der Metallfassade erzeugt einen warmen Charakter.
Bauwerk besticht durch Kompaktheit
Offene, verglaste Bereiche werden immer wieder mit Aluminiumlamellen überdeckt, sodass von innen semitransparente Flächen entstehen, äußerlich aber ein geschlossenes Fassadenbild vorherrscht. So entsteht ein skulpturaler, moderner Baukörper. Notwendige Tore zu den Metallwerkstätten, die ebenfalls mit dem Trapezblech bekleidet sind, verschmelzen mit der Fassade. Insgesamt besticht dieses Bauwerk durch seine Kompaktheit und den spielerischen und dennoch sehr funktionalen Umgang mit den Raumkonfigurationen.
Fakten
Projekt: Neubau Umschulungs- und Fortbildungszentrum
Standort: Oberstetter Str. 10, 97996 Niederstetten
Fertigstellung: Dezember 2021
Architektur: Schätzler Architekten GmbH, München, Webseite der Architekten
Bauherr: UFZ Niederstetten e.V.
Fotos: Brigida González, Neue Weinsteige 16, 70180 Stuttgart, www.brigidagonzalez.de