Ausbau der Stadtinformation Ettlingen von Buerohauser

Wer in Ettlingen, einer Stadt am Rande des Schwarzwalds, Inspiration und persönliche Beratung sucht, kann seit März 2023 die neue Stadtinformation direkt am Marktplatz besuchen. Die Innenarchitekten von Buerohauser schufen einen neuen Anlaufpunkt für Einwohner und Besucher gleichermaßen. Als gestalterisches Vorbild diente die Ettlinger Altstadt und das geschichtsträchtige Schloss direkt um die Ecke. Die lediglich 200 m² große Fläche vereint einen großzügigen Kundenbereich sowie Backoffice- und Lagerflächen für die Mitarbeiter.

Neue Gliederung der Fläche

Das Gebäude aus den 1970er-Jahren wirkte ziemlich brutalistisch. Aus dieser Zeit stammen die markanten Achteck-Säulen. Bereits 2020 hatten BaurmannDürr Architekten alles entkernt, einen Innenhof, ein Dachgeschoss und die neue Fassade ergänzt. Das Berliner Büro Buerohauser übernahm 2021 den lang gestreckten Raum im Rohzustand. Die Gestalter gliederten die Fläche komplett neu.

Zentrale Objekte sind die beiden markanten Achteck-Stützen aus massivem Beton, um die herum die Planung ansetzte. Das Gestaltungskonzept arbeitet die mächtige Stütze im vorderen Bereich heraus und macht sie zum Mittelpunkt, der die Wegführung vorgibt. Der kreisförmige Farbwechsel des Bodens unterstützt diese Optik. Eine runde Holzsitzbank mit verstecktem Stauraum sowie Flyer-Regalen ergänzen die Betonung.

Großflächige Elemente aus Weißtanne

Einbaumöbel aus rot-durchgefärbtem Holzwerkstoff leiten die Besucher zu den wichtigsten Stationen. Am barrierefreien Tresen heißt ein leuchtender LED-Schriftzug die Gäste willkommen. Im restlichen Raum beruhigen großflächige Elemente aus Weißtanne das Auge und stellen den Bezug zu regionalen Hölzern her. Um die Fülle der Informationen und Ausflugsmöglichkeiten unter einen Hut zu bekommen, entwarf Buerohauser eine große Kartenwand aus Holz. Angelehnt an die Säulenform trägt diese zwei polygonale Kartenelemente, die sich thematisch der Stadt sowie dem umgebenden Albtal widmen.

Mit Touchscreens können die Besucher hier ihre Wanderrouten planen und sich schnell einen Überblick über kulinarische und kulturelle Highlights verschaffen. Buerohauser entwickelten die Bedienoberfläche der Monitore und die Kartengrafik in Kooperation mit den Ausstellungsdesignern von Studio it´s about und der Illustratorin Sabine Hecher aus Berlin.

Stauraum für die Öffentlichkeitsarbeit

Ein flexibel zu bespielendes Souvenir-Regal mit integrierter Beleuchtung fungiert als Schaufenster. Auf der gegenüberliegenden Seite versteckt ein komplett rot gefärbter Deckenkoffer die Lüftungsanlage und ist gleichzeitig Hintergrund für Sonderthemen und Dekorationselemente des Marketing-Teams. Eine eigens entworfene Sitzgruppe bietet Platz für das persönliche Gespräch oder vertieftes Lesen.

Eine Hauptanforderung der Bauherrin war der Wunsch nach viel Stauraum, um die vielen Prospekte und Flyer, die die Öffentlichkeitsarbeit mit sich bringt, vor Ort lagern zu können. So enthalten viele der Elemente versteckte Klappen und Fächer, die bei Bedarf an Ort und Stelle Nachschub liefern.

Spielerische Note und formale Details

Formale Details wie Fugenversprünge, das um 45° gedrehte Fliesenraster und die schräg gestellten Lamellen verschaffen dem Raum eine besondere Haptik. Der Lauerturm, das Wahrzeichen der Stadt, taucht als identitätsstiftendes Logodetail an verschiedenen Stellen auf: ausgestanzt oder eingraviert als Prospekthalter, Tresen-Emblem oder Heizkörperverkleidung verleiht es den Oberflächen eine spielerische Note.

Das Beleuchtungskonzept hat Buerohauser direkt mitgeliefert: flächige Beleuchtung gepaart mit punktuellen Highlights, die die wichtigen Elemente in Szene setzen, ohne aufzufallen. Die alte Betonschalung an den Stützen verbarg sich früher unter Putz, nun setzen sie schwenkbare Strahler in Szene. Der Rest der Fläche ist gleichmäßig ausgeleuchtet.

Ein Ort, der Menschen zusammenbringt

Die diagonal angeordneten Lamellen trennen Kundenbereich und Backoffice und stellen interessante Sichtbezüge zum Tresen her. Im Bürobereich nutzen extra angepasste Einbaulösungen den Platz für 11 Mitarbeiter optimal aus, bieten viel Stauraum und können als Packtisch oder Pausentisch genutzt werden.

Bereits zu Beginn des Projektes wurden die Grundlagen und Zielsetzungen in gemeinsamen Workshops erarbeitet. Für das Team der Innenarchitekten war es hilfreich, von Anfang an dabei zu sein, um im laufenden Prozess alle Themen konkret berücksichtigen zu können. Zufriedene Gäste und Mitarbeiter, klar definierte Abläufe und eine griffige Darstellung der regionalen Profilthemen – all das wurde hier räumlich umgesetzt. Die neue Touristeninformation ist nun ein Ort, der Menschen zusammenbringt, an dem gut zusammengearbeitet werden kann und der mitten im Herzen der Stadt ein Treffpunkt für alle ist.