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Kulturzentrum in ehemaliger Produktionsstätte von Stefano Zagni

Kulturzentrum in ehemaliger Produktionsstätte von Stefano Zagni
Kaffee und Möbel

Auf den Hügeln hinter Florenz liegt die Accademia del Caffè Espresso. Das Interior Design in einer ehemaligen Produktionsstätte verantwortet Architekt Stefano Zagni. Das Kulturzentrum vereint mehrere Funktionen.

Das Kulturzentrum Accademia del Caffè Espresso bietet ein umfassendes Kaffeeerlebnis – von der Pflanze bis zur Tasse. Die auf Kaffeemaschinen spezialisierte, italienische Traditionsfirma La Marzocco betreibt diesen besonderen Ort. Unter dem Dach der ehemaligen Produktionsstätte befinden sich heute ein Museum, ein historisches Archiv, ein Gewächshaus mit Kaffeeplantage, ein Schulungslabor, eine Werkstatt, verschiedene Veranstaltungsbereiche und natürlich eine Bar. Im Fokus aller Aktivitäten steht immer der Espresso-Kaffee.

Stefano Zagni sieht Potenzial

Für das Interior Design zeichnet Stefano Zagni verantwortlich, der heute fest für La Marzocco arbeitet. Bei der Suche nach den passenden Möbeln war ihm schnell klar, dass es zahlreiche Parallelen zwischen dem Hersteller von High-End-Kaffeemaschinen und der italienischen Designmarke Magis gibt.

„Die Art der Materialforschung, das freie Experimentieren und das Streben nach Innovationen sind wichtige Säulen beider Unternehmensphilosophien“, sagt Stefano Zagni. Hinzu kommen Herstellungsprozesse und Verarbeitungstechniken wie Aluminium-Druckguss oder die manufakturelle Materialbearbeitung, die jeweils lokal ausgeführt werden und welche die La Marzocco-Produkte mit den Möbeln von Magis verbinden. Hier beantwortet Stefano Zagni einige Fragen zur Accademia del Caffè Espresso:

Welche Idee steckt hinter Ihrem Einrichtungskonzept?

Stefano Zagni: Die Idee für das Interior-Konzept entstand bei der ersten Besichtigung der alten Fertigungsstätte der La-Marzocco-Maschinen. Diese war bis 2009 noch in Betrieb. Es handelt sich um ein Industriegebäude, das auf einem rationalistisch inspirierten Design basiert, das sich durch jeden Teil des Gebäudes zieht. Ich fand ausgewogene Proportionen vor. Der zentrale Produktionsraum mit doppelter Höhe zeichnet sich durch  einen verglasten Rahmen und ein Tonnengewölbe aus. Eine besondere Atmosphäre bringt das einfallende Licht in die Räumlichkeiten. Das wollten wir unbedingt bewahren. So haben wir den Höhenunterschied der Räume genutzt, um einen Kontrast zwischen den Nebenräumen und dem Hauptraum zu schaffen.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Stefano Zagni: Ich arbeitete in dem multidisziplinär agierenden Mailänder Studio Giò Forma, das sich u. a. im Bereich der Museumsausstellungen, Events und des Theaters einen Namen gemacht hatte. Der Wunsch des Bauherrn war es, entsprechend ihrer DNA „out of the box“ zu denken. La Marzocco wollten an ihrem alten Standort etwas entstehen lassen, das über einfache Wünsche hinausgeht und den Grundstein für einen langfristigen Prozess darstellt.

Es sollte ein Ort geschaffen werden, an dem die gesamte Kaffee-Community, Kunden und Neugierige willkommen sind. Ein Ort, der Leidenschaft vermittelt und gleichzeitig Neugierde weckt und informiert. Meine Begeisterung wuchs, sodass ich 2018 beschloss, für La Marzocco direkt zu arbeiten. Heute bin ich Architekt und Brand Manager der Accademia und kümmere mich um die Planung unserer neuen Filialen auf der ganzen Welt.

Was war die größte Herausforderung bei der Planung?

Stefano Zagni: Die größte Aufgabe war es, die richtige Hierarchie der Räume zu finden und ihnen die passenden Funktionen zuzuweisen. Die Accademia ist ein Hybrid. Im Museum geht es sowohl um die Geschichte der Firma La Marzocco, als auch um alle Facetten des Kaffees und des Kaffeetrinkens. Hinzu kommt der Hauptraum mit seinen vielen unterschiedlichen Bereichen. Hier gibt es eine Arena für Veranstaltungen und eine große Bar für alle Besucher. Neben einem Showroom für kommerzielle Maschinen existiert eine Ausstellungsfläche für die Linie La Marzocco Home. Weiterhin finden sich verschiedene Werkstätten und Workshop-Räume sowie eine voll ausgestattete Küche.

Welcher ist Ihr Lieblingsbereich?

Stefano Zagni: Ich liebe das Zwischengeschoss. Es ist ein Verbindungsraum zwischen dem Hauptraum und dem Untergeschoss. Es ist ein besonderer Raum, denn er beherbergte früher die alte Firmenbar, die ein Raum voller Begegnungen, Geschichten und Beziehungen war. Letztendlich sind es die Menschen, die Geschichte schreiben. Aus diesem Grund ist das Zwischengeschoss etwas Besonderes. Aus architektonischer Sicht ist der zentrale Raum der Ort, an dem der Geist der Accademia am deutlichsten zu spüren ist. Ein großes Gewächshaus prägt den Raum.

Betrachten Sie das Projekt als abgeschlossen?

Stefano Zagni: So kann man das nicht sagen und so war es nie wirklich gedacht. Die Konzeption des Projekts mit ersten Skizzen und Workshops begann 2015. Die ersten Baumaßnahmen begannen 2017, die Eröffnung fand 2019 statt. Seit dem arbeiten wir an internen Implementierungen und Erweiterungen. 2023 und 2024 werden ganz im Zeichen der Gestaltung der Terrasse mit neuen Funktionen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Veranstaltungsbereiche stehen.


Fakten

Projekt: Umbau ehemaliger Produktionsstätte zur Accademia del Caffè Espresso

Standort: Via Bolognese 68, Pian di San Bartolo, 50014 Fiesole (Fi), Italien

Fertigstellung: 2019 ff. (2023 und 2024 folgen die Gestaltung der Terrasse und weiterer Veranstaltungsräume)

Innenarchitektur: Stefano Zagni

Bauherr: La Marzocco

Produkte/Hersteller: Schubladencontainer 360° von Konstantin Grcic, Stuhl Milá von Jaime Hayon, Barhocker-Klassiker Déjà-vu von Naoto Fukasawa, Stuhl Mariolina von Enzo Mari, Serie Brut von Konstantin Grcic, Kollektion Bureaurama von Jerszy Seymour, Linie Officina von Ronan und Erwan Bouroullec – alle Möbel von Magis, www.magisdesign.com

Fotos: Tamara Lovisotto

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