Was sollte das Projekt ‚Villa L‘ können?
Alexander Fehre: Möglichst keine Wände, sondern ein fließender Raum. Klar, clean und durchgängig weiß. Kein typisches Wohnzimmer, sonder eine emotionale Antwort auf die Wohnwünsche der Bauherren, einem Mediziner-Ehepaar aus Stuttgart.
Worin bestand die Herausforderung?
Alexander Fehre: Das Projekt ist beispielhaft für den sensiblen Balanceakt zwischen dem Bestreben, die Wünsche der Bauherren umzusetzen und kreative Lösungen vorzuschlagen: Die Lamellenwand in der Küche. Die Familie konnte sich die Wirkung nicht vorstellen und war sehr skeptisch. Am Ende aber waren sie begeistert.
Konnten sie alle Wünsche der Bauherren umsetzen?
Alexander Fehre: Natürlich gehen wir sehr stark auf die Wünsche unserer Auftraggeber ein. Aber beim Einsatz der Farbe Weiß in Verbindung mit einer minimalistischen Ästhetik mussten wir auch schauen, dass die Wohnlichkeit nicht auf der Strecke bleibt“ Die Bauherren verstehen und gleichzeitig das Konzept zusammenhalten – in diesem Spannungsfeld bewegt sich der Innenarchitekt. Zum einen müssen wir natürlich immer Kompromisse finden, zum anderen erwarten viele Bauherren aber auch eine gewisse Kompromisslosigkeit bei ihrem Innenarchitekten.
Beschreiben Sie Ihre Gestaltungsphilosophie
Alexander Fehre: Die Gestaltung ist abhängig von der Aufgabe, den Bauherren und unserer inhaltlichen Lösung. Daraus ergibt sich, dass verschiedene Projekte auch jeweils einen eigenen Gestaltungsansatz haben. Die Gestaltung sollte aber stets, neben der Funktion, auch eine direkte emotionale Wirkung auf den Nutzer haben.
Wie finden Sie Inspiration?
Alexander Fehre: In einer idealistischen, neugierigen Herangehensweise alles zu hinterfragen und von der Aufgabe und den Bauherren etwas zu lernen. Es ist am spannendsten die Welt aus der Sichtweise einer anderen Person zu betrachten und wirklich verstehen zu wollen, was der Antrieb für deren Wünsche ist.
Welches Projekt war die Entwicklung Ihres Büros das wichtigste?
Alexander Fehre: Die ‚Neue Arbeitswelt 205‘.
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