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Alexander Fehre

Interview
Alexander Fehre

Mit der ‚Neuen Arbeitswelt 205‘ haben Studio Alexander Fehre eine Bürolandschaft geschaffen, bei der nicht die Verspieltheit, sondern die Vielfalt im Vordergrund steht. Entlang eines zentralen Weges finden sich unterschiedliche Raumkonzepte, die individuell von Teams genutzt werden können. Begegnen, austauschen und inspirieren soll in der „agilen Arbeitsweise“ gefördert werden.

Büro: Studio Alexander Fehre GmbH

Webseite des Studios

Inhaber: Alexander Fehre

Gründungsjahr: 2009

Mitarbeiter: 9

Arbeitsgebiete: Innenarchitektur, Messestände, Shops, Büro-und Arbeitswelten, Filmtheater, Restaurants, öffentliche Bauten und private Räume

Wie finden Sie Inspiration?

Alexander Fehre: Vieles um mich herum inspiriert mich. Vom netzartigen Stoff eines Sportschuhs, über technische Details an Autos bis hin zu Kunst und Kunstobjekten. Manchmal sind es auch Sicht- und Denkweisen anderer Menschen, auch geprägt von einem anderen kulturellen Hintergrund.

Wir nehmen alle täglich eine Unmenge an Inspirationen auf, die jeder anders verarbeitet. Ich halte es für wichtig, neben den rationalen Entscheidungen, besonders auch die emotional geprägten Gedanken zuzulassen. Ähnlich unbeschwert, wie wir es aus Kindertagen kennen. Dabei darf der Lösungsansatz für ein Projekt jedoch kein künstlerischer Selbstzweck sein, sondern muss der Aufgabe dienen.

Daher gilt es sowohl konzeptionell als auch gestalterisch, viele Varianten zu untersuchen und durchzudenken bevor eine Antwort formuliert werden kann. Ein tatsächliches Verständnis für die Bedürfnisse des Bauherren zu entwickeln und eine konkrete und subjektiv geprägte Antwort darauf zu geben, halte für die wichtigste Aufgabe eines Architekten.

Vielleicht kann man dann tatsächlich sagen, dass die wichtigste Inspiration aus der Aufgabe direkt kommt und die Gestaltung zwar stark subjektiv geprägt, aber nur das Ergebnis einer inhaltlichen Herangehensweise ist.

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste – und warum?

Alexander Fehre: Jedes Projekt war und wird wichtig für die Entwicklung des Büros sein, weil wir jedes Projekt individuell angehen. Durch die Büroprojekte für Movet und bwlive stieg jedoch die mediale Aufmerksamkeit und ermöglichte uns, im Thema Arbeitswelten stärker zu agieren. Das Projekt ‚Neue Arbeitswelt 205‘ hat dabei einen ganz besonderen Stellenwert, da es uns ermöglichte, größere Projekte bearbeiten zu können.

In Folge dieses Projekts zeigten und zeigen auch andere Bosch-Standorte und Firmen Interesse an dieser Form des Arbeitens und der Realisierung eines solchen Vorhabens. Neben Arbeitswelten bearbeiten wir momentan auch einen privaten Luxusausbau einer Villa, ein Restaurantprojekt und wir betreuen die Umsetzung eines neuen Pilotstudios einer Fitnesskette.

Ein Statement zum Projekt ‚Neue Arbeitswelt 205‘:

Worin bestand die Herausforderung?

Alexander Fehre: Die Herausforderung bei fast jedem Projekt ist es, die anfänglichen Ideen und die Stärke des Entwurfs bis zum Ende durchzuhalten und umzusetzen. Auf diesem Weg gibt es viele Bedenkenträgermit unterschiedlichen Meinungen. Nicht zuletzt zeigt der Bauherr hin und wieder seine Unsicherheit über anfängliche Entscheidungen. Es gilt dabei verantwortungsvoll mit sich ändernden Gegebenheiten umzugehen, sich aber auch nicht beirren zu lassen und den Bauherren zu führen.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Alexander Fehre: Bosch ist noch ein klassischer Großkonzern. Daher haben wir uns besonders über die große Freiheit gefreut, die wir im Entwurf hatten. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Standort und die spezifischen Lösungen, die wir erarbeiten konnten, sind für alle Beteiligten ein sehr positiver Beitrag. Jedes Projekt hat seine Herausforderungen und Schwierigkeiten. Jedoch bleibt speziell bei diesem am Ende ein sehr positives Resümee. Die Facility-Management-Abteilung Vorort ist hin und wieder recht ausgelastet mit Besucheranfragen von Bosch intern sowie auch extern.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Alexander Fehre: Ursprünglich war es geplant, die Halle als Experiment für 5 Jahre zu betreiben. Zudem gab es durch den Hintergrund der Halle als Produktionsstandort wenig Vorgaben bzw. Erfahrungen beim Ausbau durch Bosch. Diese Kombination ermöglichte es uns, etwas völlig Neues anzugehen. Es sollte eine Multispace-Arbeitswelt geschaffen werden, in der sich interdisziplinäre Teams austauschen und Neuentwicklungen vorantreiben können. Schnelligkeit und Flexibilität in der Entwicklung werden auch für Großkonzerne immer wichtiger. Dabei sollte die neue Fläche auch eine gewisse Attraktivität für junge bzw. potenzielle Mitarbeiter ausstrahlen.

Der Bauherr hätte sich die Arbeitswelt auch noch „rougher“ in der Umsetzung vorstellen können. Wir haben uns aber bewusst für einen dem Projekt und dem Konzern angemessenen Ausbaustandard entschieden und konnten auch im vorgegebenen Budget bleiben. Das Ergebnis ist nun, dass die Halle als Prototyp für weitere Ausbauten am Standort gilt und deutlich länger als nur 5 Jahre betrieben werden soll.

Fakten

Projekt: Neue Arbeitswelt 205

Standort: Schwäbisch Gmünd

Bauherr: Robert Bosch Automotive Steering GmbH

Bauaufgabe: Umwandlung einer ehemaligen Produktionshalle in Arbeitsplätze für ca. 200 Mitarbeiter der Robert Bosch AS

Fertigstellung: Juli 2017

Geschosse: 1+1 (Halbgeschoss Raum in Raum)

Nutzfläche: 3200qm

Materialien (Decke, Wand, Boden):

Decke: Bestand (neu gestrichen)

Wände Einbauten: Zinkblech (beschreibbar), Holz (Esche), Polycarbonatflächen, Trockenbau

Boden: Gummigranulat, Teppich, Holzboden (Esche weißlich) (Ruhegarten)

Möblierung/Sanitär/Beleuchtung/Hauskommunikation: Sonderanfertigung, Devorm, LED Leuchten

Weitere Interviews finden Sie hier

Kontakt zum Büro

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