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Designer Chat mit dem dänischen Designerduo Iskos Berlin

Mit Toleranz eröffnen sich Möglichkeiten
Iskos Berlin

Die Schönheit liege im Imperfekten, philosophieren die Designer Iskos Berlin, und führen als Beweis Marilyn Monroe an. Im Design sei nicht der Egoismus der Gestalter relevant, vielmehr gelte es einfache, gut funktionierende Objekte mit einer starken Identität zu schaffen.

Text: Jörg Zimmermann

Im Gespräch mit Boris Berlin und Aleksej Iskos spürt man die Erfahrung der Designer, die mit Zurückhaltung einhergeht, mit Respekt vor der Aufgabe. “Es ist eine der schwierigsten und vornehmsten Aufgaben, Design ohne Exzentrizität zu betreiben.” Boris Berlin spricht von der “Idee der Perfektion”, die besonders in den westlichen Ländern zu finden sei und auf die Zeit der Industrialisierung zurückgehe. Das “Streben nach Kontrolle” über die Form und die Produktion und die Suche nach Perfektion beschränke jedoch die Arbeit, erst “mit zunehmender Toleranz eröffnen sich Möglichkeiten”. Vier Jahre haben Iskos Berlin am ‚Fiber Chair‘ für Muuto gearbeitet. “An Linienführungen, die aus jedem Winkel harmonisch wirken”, aber auch an technischen Herausforderungen. Der ‚Fiber Chair‘ nimmt formalen Bezug zu den Schalenstühlen, die Mitte des 20. Jahrhunderts dank neuer Herstellungsverfahren erstmals möglich wurden.
Der Anspruch der Designer beim ‚Fiber Chair‘ ist, dass der Stuhl außen kompakt wirken, gleichzeitig im Innern der Schale über einen großzügigen Sitzraum verfügen soll. Die Suche nach einem positiven Sitzgefühl setzt sich über die Form hinaus im verwendeten Material fort. “Wir haben fast die Hälfte der Entwicklungszeit an der Zusammensetzung und Verarbeitung des Holzfasergemischs gearbeitet.” Ein relativ hoher Anteil von Holzfaser – bis zu fast 40 Prozent über den genauen Anteil schweigen die Designer sich aus – verleiht der Oberfläche nicht nur einen natürlichen, “unperfekten” Look, sondern ist auch für das warme Griffgefühl des Materials verantwortlich. Positiver Nebeneffekt: Die saubere Konstruktion und das Holzfasergemisch machen den ‚Fiber Chair‘ zu 100 Prozent recycelbar.


When Boris Berlin (61) and Aleksej Iskos (49) founded their joint design studio in Copenhagen in 2001, the designers had already known each other for more than eleven years from working together at Komplot Design. In addition to creating product and furniture design, the duo also develops interior design and exhibitions.

Iskos Berlin l

l People

Als Boris Berlin (61) und Aleksej Iskos (49) im Jahr 2010 das gemeinsame Designstudio in Kopenhagen gründen, kennen die Designer sich bereits seit mehr als elf Jahren aus der Zusammenarbeit bei Komplot Design. Neben Produkt- und Möbeldesign entwickelt das Duo auch Interiordesign und Ausstellungen.

Natural warmth

Beauty lies in imperfection, says the philosophy of Iskos Berlin, and they refer to Marilyn Monroe as evidence. As far as design is concerned, it’s not the egoism of the designer that’s relevant. Rather, it is important to create simple, well functioning objects with a strong identity.
A visit to the studio of Iskos Berlin
Talking with Boris Berlin and Aleksej Iskos, you feel the designers‘ experience combined with reticence and respect for the task. “It is one of the most difficult and noblest challenges to practice design without eccentricity.” Boris Berlin quotes the “idea of perfection“, which may be encountered especially in the countries of the West, dating back to the age of industrialization. But the “pursuit of control“ regarding form and production and the search of perfection may restrict one’s work, “opportunities will open up only with increasing tolerance”. Iskos Berlin worked on the ‚Fiber Chair‘ for Muuto for four years. “We dealt with lines that look harmonious from every angle”, but also with technical challenges. The ‚Fiber Chair‘ is a formal reference to the shell chairs, whose production became feasible thanks to new processes in the middle of the 20th century. In the case of the ‚Fiber Chair‘, the designers aspired towards a chair that looks compact from the outside but also offers generous seating space in the shell’s inside. Their search for a positive sitting experience does not stop at the shape but is also evident in the material used. “Almost half of the time we spent for developing it was used to find the right composition of the wood-fiber mix and its processing.” Wood fiber makes up a relatively high proportion – up to almost 40 percent. But the designers won’t reveal the exact percentage. It imparts both a natural, “imperfect” look to the surface and is also responsible for the warm feeling when you touch the material. A positive side effect is that the neat construction and the wood-fiber mix make the ‚Fiber Chair‘ 100 percent recyclable.
Text: Jörg Zimmermann
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