Küchenplanung von Leicht Wohnkaufhaus für Neubau in Korb/DE

Autorin Elena Schauwecker

Der vorhandene Raum lässt sich einfach ausgedrückt als verwinkelt bezeichnen. Auf den ersten Blick eher schwierig zu gestalten. Dennoch ist es gerade diese Ausgangssituation, die diese Küche später zu einem Glanzstück werden lässt – denn sämtliche technischen Herausforderungen wurden konzeptionell gekonnt bewältigt. Herausgekommen ist ein Ort mit unverwechselbarem Charakter.

Fließender Übergang

Küche, Tresen, Wohnraum, Stauraum und Garderobe treffen dabei auf ziemlich wenigen Quadratmetern Wohnfläche kompakt aufeinander, sauber verkleidet hinter rosafarbenen Fronten. Genauer gesagt handelt es sich bei dem Farbton um die Architekturfarbe Les Couleurs Le Corbusier Terre Sienne Claire 31. Dieser Ton hellt den Raum auf und lässt die Oberflächen zart und freundlich erscheinen.

„Die Küche ist sehr komplex aufgrund der beengten Raumsituation. Normalerweise sind es eher große Flächen, in denen der Küchenbereich direkt in den Wohnbereich übergeht. Doch auch auf kleinem Raum bietet es sich an, weitere Wohnelemente mitzudenken“, sagt Planer Toni Marino vom Leicht Wohnkaufhaus.

„So haben wir den Stauraum mit der gleichen Produktlinie wie die Küche selbst geplant und das Design passt zusammen. Ein Stil, eine ruhige Raumwirkung und so puristisch wie möglich. Die Wahl fiel auf ‚Classic-FS‘ mit einer seidenmatten Oberflächenausführung und ganz leichtem Glanz. Dazu werden die MDF-Platten mitsamt den Kanten sechs- bis siebenfach lackiert, um diese präzise Farbtiefe zu erreichen.“

Beim Neubau ist die Planung besonders in Bezug auf die Anschlüsse wichtig, andere Dinge wie die Farbauswahl können auch erst später entschieden werden. Aber die Grundform wird am Anfang festgelegt. Kochfeld und Spüle sind in diesem Fall aufgrund der Übereck-Anordnung relativ dicht nebeneinander platziert. Und diese Übereck-Lösung hatte es auch bei der Ausführung in sich.

„Es gab viele Detailfragen zu klären – vom Material und der Technik. Der Block verläuft von der Arbeitszeile mit den Unterbodenschränken zu den Vorratsschränken hin bis zur Garderobe am anderen Kopfende. Nun sind Frontmaterial und Seitenmaterial unterschiedlich dick und dieser Versatz musste an den Ecken ausgeglichen werden“, berichtet Toni Marino über die trickreiche Konstruktion.

„Bei dieser Küche kommt die Ruhe vor allem über die Geschlossenheit der Fronten zustande. Statt dunkel, fiel die finale Wahl auf einen hellen Farbton. Auch die Kombination mit den goldglänzenden Messinggriffen, die neu im Sortiment sind, ist die Auswahl stimmig arrangiert“, beschreibt Toni Marino den gewählten Materialmix.

Ruhige Raumwirkung

„Außerdem trug auch die verwinkelte Raumsituation letzten Endes zur Wahl des helleren Farbtons bei. Ursprünglich war ein dunkler Grauton angedacht. Es kommt zwar viel Tageslicht in die Küche, aber es ist ja auch mal dunkel und Nacht. Da wirkt ein dunklerer Ton immer drückender“.

Die Küchenfläche beträgt rund 6 m², eine klassische Proportion, wie man sie früher bei geschlossenen Raumsituationen hatte. Das angedockte Element mit Tresen und Garderobe sind noch einmal weitere 6 m². Durch die offene Gestaltung erscheinen 12 m² Grundfläche dennoch wohltuend weit.

Auch durch die einheitliche Verkleidung der Elektrogeräte wirkt die Fläche in sich ruhig. Oberhalb des Backofens befindet sich die Kaffeemaschine hinter einem Schwingklappen-Schrank mit einem ausfahrbaren Boden. Die Kühl- und Gefrierkombination ist zwei Einheiten linker Hand entfernt vom Miele-Ofen angesiedelt. Ebenfalls wurden ein Geschirrspüler sowie die Anschlüsse und der Wassertank der ‚Quooker‘-Armatur unterhalb der Spüle und dem Kochfeld von Bora verbaut.

Einen weiteren Eyecatcher bilden die weißen Arbeitsflächen aus Keramik. Besonders bei dem Tresen entfaltet die Marmorierung über die Länge hinweg eine besondere Wirkung und strahlt dabei eine natürliche Atmosphäre aus. Dabei sind die Oberflächen äußerst hitzebeständig, steril und auch kratzfest.

Normalerweise gehört bei Projekten mit Privatkunden auch die Rücksprache mit dem Architekten zum Planungsprozess. In diesem Falle war das anders. Da es sich bei der Bauherrin selbst um eine Architektin handelt, konnte man sich während des gesamten Planungsprozesses direkt besprechen. Zudem war es ein vertrauter Austausch, denn man kannte sich schon vor Projektbeginn.

Küchenplanung von Leicht Wohnkaufhaus

„In Absprache mit der Bauherrin und ihrem Gatten habe ich die Küchenpläne entworfen. Es handelt sich um einen Neubau und das Haus selbst stammt aus ihrer Feder. Der komplette Ablauf der Planung, über das Aufmaß und die Montage erfolgte über das Leicht Wohnkaufhaus.

Die Projektdauer betrug fast auf den Tag genau ein Jahr, was bei Neubauten normal ist, da es immer wieder Wartephasen während des Realisierungsprozesses gibt“, erklärt Toni Marino und fährt fort. „Zum Aufmaß war der Kollege vor Ort, das Montageteam nimmt während der Bauphase die technische Perspektive ein, ich als Planer eher die theoretische. Auch die Beleuchtung wird gemeinsam besprochen, vom Design her entscheidet das dann aber letztlich der Kunde. Dabei kann, wie hier bei den Leuchten über dem Tresen noch mal ein ganz eigenes Statement gesetzt werden“.

Durch die gelungene Zusammenarbeit entstand ein raffiniertes Konzept, das die Raumteilung entlang der gläsernen Treppe geschickt aufnimmt und es durch die Würfelplanung schafft, alle gewünschten Geräte in die Küche zu integrieren. Zudem wird so für ausreichend Stauraum bis hinein in den Wohnbereich gesorgt, der in einem einheitlichen äußeren Erscheinungsbild an der Garderobe endet.

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