1 Monat GRATIS testen, danach für nur 7,50€/Monat!
Home » Projekte » Hotels »

Wellbeing Hub of huts von noa* network of architecture in Südtirol

Wellbeing Hub of huts von noa* network of architecture in Südtirol
Alles steht Kopf

Für dieses Projekt kehrten die Architekten von noa nach Olang, ins Hotel Hubertus zurück. Nach dem ikonischen, auskragenden Pool trotzt eine neue, schwebende Plattform der Schwerkraft und stellt das Konzept von Wellbeing auf den Kopf.

2016 entwarf noa den auskragenden Pool für das Hubertus, der dank seiner starken Präsenz einem Findling zwischen Erde und Himmel erinnert. Im Jahr 2019 erhält das Studio einen neuen Auftrag, nämlich die Gestaltung eines Erweiterungsbaues der Erholung. Keine leichte Aufgabe für ein Gebäude, das sein Wahrzeichen bereits im Pool gefunden hatte. Dieser sollte jedoch nun als Inspiration für das neue Projekt dienen.

Die Architekten von noa errichten neue, schwebende Plattform, die der Schwerkraft trotz und das Konzept von Wellbeing auf den Kopf stellt.
Foto: Alex Filz

Grundidee für den Entwurf

In einer ersten Recherchephase untersuchte das Architektenteam die neue Ausgangssituation und erfasste die Atmosphäre des Hauses in seinem Kontext. Aus der Beobachtung der umgebenden Landschaft, die sich im Wasser des Pools reflektiert, entstand die Grundidee für den Entwurf: das zu materialisieren, was man auf der Wasseroberfläche gespiegelt sieht. Es ist ein Konzept, das mit der Horizontlinie, mit dem Gedanken des Upside-Down, mit Blickwinkeln spielt. Lukas Rungger, leitender Architekt für das Projekt sowohl noa-Gründer, erklärt:

„Das Wesentliche an diesem Projekt ist die Umkehrung der Horizonte und der daraus resultierende Effekt des Staunens für den Betrachter. Wenn man aber darüber nachdenkt, ist der Perspektivenwechsel eine sehr häufige Übung in Wellnessbereichen, wo sich die Ansichten ständig ändern, je nachdem, ob man in der Sauna liegt, im Ruheraum sitzt oder kopfüber im Schwimmbad taucht.“

Die Architekten von noa errichten neue, schwebende Plattform, die der Schwerkraft trotz und das Konzept von Wellbeing auf den Kopf stellt.
Foto: Alex Filz

Alles steht Kopf

Der neue Baukörper befindet sich an der südöstlichen Seite des Gebäudes, spiegelbildlich zum Schwimmbad. Wie das Schwimmbad ist auch dieser vom Hauptteil des Hauses abgekoppelt. Es handelt sich um eine freistehende Plattform, die 15 Meter über dem Boden schwebt. Getragen wird die Struktur von zwei mit Lärchenholz verkleideten Säulen und ist optisch an die dahinter liegende Fassade angepasst. Den Neubau erreicht der Besucher über einen schwebenden Steg, der gleichzeitig den neuen Ruheraum, der Platz für bis zu 27 Personen bietet, erschließt. Die Plattform beherbergt einzelne kleine Häuser mit Satteldächern, die das Funktionsprogramm auf zwei Ebenen umsetzen. Ein überraschendes Element ist die untere Ebene der Plattform, wo es scheint die Häuser stünden über Kopf.

Die Architekten von noa errichten neue, schwebende Plattform, die der Schwerkraft trotz und das Konzept von Wellbeing auf den Kopf stellt.
Foto: Alex Filz

Unterschiedliche Privatsphären

Die beiden Ebenen zeichnen sich durch unterschiedliche Privatsphären aus, wobei die Räume oben eher offen und die Räume unten geschützt sind. Im Obergeschoss befinden sich zwei Whirlpools, zwei Panoramaduschen und ein Umkleideraum. Das untere Stockwerk ist ein textilfreier Bereich: Im zentralen, geschlossenen Teil befindet sich das Foyer. Von hier aus hat man Zugang zur Softsauna, zur finnischen Sauna, zu einer Duschkabine, zu einer Kaltnebeldusche und zu einem dritten Außenpool, aus dem der Blick über die umliegende Landschaft schweifen kann.

„Die untere Ebene der Plattform löst beim Betrachter ein Gefühl der Entfremdung aus. Beim Abstieg steigt die Temperatur an und die Umgebung wird intimer. Es fühlt sich an wie ein Abstieg ins Innere der Erde – wo sich die Schwerkraft wendet“, fasst der Architekt Gottfried Gruber, der das Projekt betreut hat, zusammen.

Die Architekten von noa errichten neue, schwebende Plattform, die der Schwerkraft trotz und das Konzept von Wellbeing auf den Kopf stellt.
Foto: Alex Filz

360°-Blick auf die Landschaft

Die Entscheidung, mit umgekehrten Dächern zu arbeiten, hat formale und funktionale Gründe: zum einen den Wunsch, die Architektur eines Bergdorfes nachzubilden, zum anderen die praktische Notwendigkeit, die Wasseraufbereitungsanlage im Fall des Schwimmbads und die Sitzreihen im Fall der Saunas in den umgekehrten Dächern unterzubringen. Außerdem ermöglichen die versetzte Anordnung der Hütten und die wechselnde Ausrichtung der Firste einen 360°-Blick auf die Landschaft, dem eigentlichen Protagonisten des Projekts.

Die Architekten von noa errichten neue, schwebende Plattform, die der Schwerkraft trotz und das Konzept von Wellbeing auf den Kopf stellt.
Foto: Alex Filz

Farb- und Materialwahl

Die Farb- und Materialwahl steht im Einklang mit der Berglandschaft: Aluminiumpaneele in natürlichen Brauntönen verkleiden die einzelnen Kabinen ebenso wie die Deckenstärke, die durch eine Stahlträgerkonstruktion zustande kommt. Die Lamellen, die die Blicke abschirmen, sind ebenfalls aus demselben Material und derselben Farbe. Die Fußböden sind aus hellbeiger Keramik, während man im Ruheraum einen Fußboden aus weiß geölter Eiche vorfindet.

noa konnte bei dieser neuen Aufgabe den kreativen Anstoß, aus dem das Hubertus entstanden ist, wieder aufgreifen und eine Plattform entwerfen, die mit ihrer 20 Meter Auskragung einen neuen schwebenden Vorposten zwischen Himmel und Erde markiert. Ein Projekt, bei dem die Schwerkraft zu verschwinden scheint, um Platz für unerwartete Szenarien zu machen.


Fakten

Projekt: Wellbeing im Hotel Hubertus, www.hotel-hubertus.com

Standort: Olang, Südtirol, Italien

Fertigstellung: Juni 2022

Bauherr: Familie Gasser

Architektur/Innenarchitektur: noa network of architecture, Webseite des Büros

Fläche: 460 m²

Fotos: Alex Filz

Weitere Projekte finden Sie hier

Anzeige
Top-Thema
Anzeige

Neueste Beiträge
Titelbild md 03-04
Ausgabe
03-04.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de