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Zeitenwende

IAO-Zukunftsforum 2022 in Heilbronn
Zeitenwende

Das IAO-Zukunftsforum 2022 zum Thema „Zeitenwende – Perspektiven auf Wertschöpfung, Arbeit und Innovation“ des Fraunhofer IAO fand dieses Jahr auf dem Bildungscampus in Heilbronn statt.

Autorin: Catharina Sauer, Fraunhofer IAO

Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografie und Deglobalisierung – die Herausforderungen, die aus diesen 4D entstehen, waren die Prämisse und das Leitmotiv des diesjährigen Zukunftsforums 2022. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause folgten am 14. und 15. Juli 2022 über 800 Teilnehmer der Einladung zum diesmal hybrid stattfindenden Event-Highlight des Fraunhofer IAO. Etwa 200 Personen waren vor Ort auf dem Bildungscampus in Heilbronn dabei, die anderen per Livestream. Die Dieter Schwarz Stiftung unterstützte das Programm.

Erster Tag des IAO-Zukunftsforum 2022

Den Eröffnungsvortrag am ersten Tag bestritt Professor Reinhold Geilsdörfer, Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung. Er erläuterte, warum der Bildungscampus der Stiftung ein gutes Beispiel dafür ist, wie wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen können. Über allem stehe das Ziel, eine optimale Lehr- und Lernumgebung für die ansässigen Bildungseinrichtungen, Institutionen und Studierenden zu schaffen.

Professor Reinhold Geilsdörfer, Dieter Schwarz Stiftung. Foto: Ludmilla Parsyak, © Fraunhofer IAO

Dazu gehört Einsatz smarter Technologien wie der ‚Collect.box‘. Diese konnten die Teilnehmer bei einem Rundgang über den Campus selbst erleben, ebenso wie die Räumlichkeiten der Peer-2-peer Programmierschule ‚42 Heilbronn‘ und die Campus Founders, einem Start-up-Inkubator

Der geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IAO, Professor Wilhelm Bauer stellte in seinem Auftaktvortrag dar, welche Herausforderungen und Handlungsbedarfe in der Transformation der Wertschöpfung eine Rolle spielen.

„Wir müssen in der Not wendig sein. Notwendig ist die Veränderung!“

Wilhelm Bauer

Professor Dr. Wilhelm Bauer, Fraunhofer IAO. Foto: Ludmilla Parsyak, © Fraunhofer IAO

Im Anschluss folgte eine Reihe von Referaten. Als erste begann Dr. Ariane Reinhart, die bei der Continental AG die Initiative für eine neue Arbeitswelt „Allianz der Chancen“ ins Leben gerufen hat. Sie ärgert, dass in der Corona-Pandemie eine Billion Arbeitsstunden mit Kurzarbeit abgegolten wurden und man die Zeit nicht für Weiterbildungen genutzt hat.

Dr. Annika Hauptvogel von der Siemens AG machte an einem Beispiel deutlich, was es mit dem Begriff „Digitainability“ auf sich hat. Von Siemens entwickelte Züge in Spanien signalisieren drohende Defekte mit einer Woche Vorlauf. Verspätungen gibt es seit der Einführung dieser Foresight-Technologie nicht mehr.

Kurzweilig und aufschlussreich war die Keynote von Dr. Gertrud Traud von Helaba – warum die steigende Inflationsrate vorhersehbar war, warum sie das 9–Euro-Ticket für eine schlechte Idee hält und wie das alles zusammenhängt.

Aus Frankreich zugeschaltet war Dr. Stefan Kaufmann, der als Innovationsbeauftragter des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Roadmap und Pläne zur Umsetzung von „Grünem Wasserstoff“ dargelegt hat. Wichtig für die Zukunft wird seiner Meinung nach die Diversifizierung der Lieferanten.

„Von der Arbeit in die Arbeit“ war der bestimmende Leitsatz der anschließenden Vorträge. Frank Werneke, Vorsitzender des Bundesvorstands von Verdi, beleuchtete die Sicht der Gewerkschaften. Er plädiert für ein Miteinander auf allen Ebenen, um auch bestehende Belegschaften in den Transformationsprozess der Arbeitswelt miteinbeziehen zu können.

Heidi Stock gab Einblicke in die Strategien und Konzepte bei der Robert Bosch GmbH. Sie bezog sich unter anderem auf die Kampagne „Work #likeabosch“.

Spannend ist auch die Recruiting-Strategie der Körber Group, die Gabriele Fanta im Anschluss vorstellte. Diese setzt auf diejenigen, die es am besten wissen müssen: die eigene Belegschaft als Botschafterinnen und Botschafter.

Dirk Jannausch, Geschäftsführer der Salvia Group GmbH in Eislingen, berichtete über die Sorgen und Nöte eines schnell wachsenden inhabergeführten mittelständischen Unternehmens, das sich vor Aufträgen zwar kaum retten kann, aber immer größere Schwierigkeiten hat, entsprechend Arbeitskräfte zu finden. Seine Strategie: besser zu sein als alle anderen und einen großen Zusammenhalt schaffen, Identifikation und Bindung und damit auch attraktiv sein für die Personal-Neugewinnung.

Nach der darauf folgenden Campus Tour versammelten sich die Teilnehmer am Abend zur Dinner Speech von Gerd Chrzanowski, Chief Executive Officer der Schwarz Gruppe. Er gab exklusive Einblicke in die Strategien bei Lidl/Kaufland und brachte diese in einen globalen Kontext.

Zweiter Tag des IAO-Zukunftsforum 2022

Am zweiten Tag startete Professor Katharina Hölzle, Institutsleiterin des Fraunhofer IAO, mit ihrer Keynote „Innovation = Mensch & Organisation“. Die Quintessenz: Unternehmen müssen Future Skills fördern, Scheitern wagen und offen sein für Veränderungen und technologische Neuerungen – das alles immer gewürzt mit einer positiven Grundeinstellung.

„Innovation entsteht immer dann, wenn nichts anderes mehr geht.“

Katharina Hölzle

Judith Wiese zeigte auf, wie bei Siemens die Schlüsselfaktoren Flexibilität und Selbstbestimmung, Weiterentwicklung und Lernen sowie ein Gefühl der Zusammengehörigkeit geschaffen und umgesetzt werden.

Dass Innovation und Sicherheit nicht im Widerspruch stehen, sondern einander ergänzen, betonte Jörg Hofmann von der IG Metall in seinem Vortrag.

Birgit Bohle, für Personal und Recht im Vorstand der Deutschen Telekom AG zuständig, machte sich in ihrem Referat stark für das Motto „von Arbeit in Arbeit“ und forderte eine Verantwortungsgemeinschaft, geeint durch das gemeinsame Ziel, tragfähige Brücken in neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu bauen.

Im nächsten Inhaltsblock ging es um Orte und Räume für Innovation. Den Einstieg machte Christian Lorenz, Geschäftsführer von CODE_n/de:hub future.industries, mit Impressionen des Innovationscampus. Dessen Ziel ist es, mit kreativen Räumen eine lebendige Community aktiv zu fördern und mitzugestalten.

 „Die Entgrenzung des Raums ist für die Entstehung von Innovation elementar.“

Christian Lorenz

Auch bei der Campus Founders Venture GmbH steht das Community-Denken im Vordergrund, erklärt CEO Oliver Hanisch. Dabei hilft auch räumliche Innovation, die im „Gravitationszentrum“ in Heilbronn Gründern viel Platz zum Co-Working und zur Vernetzung bietet.

Wie Kreativität und Teamarbeit fördernde Arbeitsräume aussehen können, veranschaulichte Ralf Geisenhanslüke, Chefredakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung. In den Entstehungsprozess des neuen NOZ Quartiers Lingen wurden die Mitarbeiter stark eingebunden.

Anschließend gab Dr. Nicole Haft-Zboril, Senior Vice President Real Estate Management der BMW Group, einen Einblick in die Raumgestaltung der Zukunft im großen Stil. Bei der Planung des neuen Produktions- und Entwicklungsstandorts sollte neben der Integration in urbane Lebensräume auch eine Vernetzung von Brain- und Hardware realisiert werden.

In ähnlicher Weise stellte die Integration von Lebens- und Arbeitsräumen den General Manager der Ozean Gruppe, Vasco Kienle, vor neue Herausforderungen. Am Mikrostandort Ehningen entsteht derzeit ein Wohn-/Tech-Campus, auf dem der IBM Quantum System One nicht nur in die ländliche Umgebung integriert werden, sondern Mehrwert für alle Generationen schaffen soll.

Die Abschlusssession des Tages des hybriden Zukunftsforums 2022 hatte insbesondere das Metaverse zum Thema. Professor Oliver Riedel, Institutsleiter des Fraunhofer IAO, sprach über die Arbeitswelt der Zukunft im Metaverse. Sie ermögliche nun zum ersten Mal die kreative Online-Kollaboration.

Der nächste Redner, Björn Ognibeni, untersucht als Practical Visionary Trends und hat schon einige Firmen in der Transformation begleitet hat – mit besonderem Blick auf Chinas digitale Innovationen und die Learnings für uns. Er betonte, dass das Metaverse die Nutzer miteinander kollaborieren lässt.

Sabine Reise, Managing Director des Softwareanbieters Allseated Europe, stellte das ‚Meetaverse‘ vor, das digitale Begegnungsräume für Unternehmen schaffen und Engagement, Zusammenarbeit, Produktivität und Vernetzung erleichtern und fördern soll.

Udo Würtz referierte darüber, was bei Fujitsu durch KI, AR und VR möglich ist und wie dadurch Kundenprobleme ortsunabhängig bearbeitet werden können.

Anna Kopp, CIO bei Microsoft Deutschland, konzentrierte sich in ihre Vortrag auf den digitalen Optimismus und darauf, was andere Unternehmen in der digitalen Transformation von Microsoft lernen können.

An beiden Tagen des IAO-Zukunftsforum 2022 zum Thema „Zeitenwende – Perspektiven auf Wertschöpfung, Arbeit und Innovation“ des Fraunhofer IAO schien ein roter Faden immer wieder durch: Nur der Mut und Wille zu Veränderung sowie die Einbindung der Mitarbeiter bringt Unternehmen und Organisationen in die Zukunft.

Hier geht’s zur Webseite des Fraunhofer IAO

Hier geht’s zu den md-Events 2022

 

 

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