In einem bestehenden Gebäude in der Heidelberger Weststadt entstand nach einem Entwurf von AAg für eine Familie mit drei erwachsenen Kindern aus einer Dreizimmerwohnung ein „Heimathafen“: ein Ort, an dem sich alle entspannt zum Wohnen, Arbeiten, Schlafen und Feiern treffen, wenn die Kinder aus ihren unterschiedlichen Studienorten zusammenkommen.
Um flexible Möglichkeiten der Raumnutzung zu ermöglichen, gibt es statt einer klassischen Raumaufteilung eine raumhohe Servicebox.
Alles fügt sich
Dabei vermag die innenliegende Struktur, in welcher sich ein hochwertiges Bad mit Dusche, WC und zwei Waschbecken sowie ein Abstellraum befinden, die umliegenden Räume geschickt zu bespielen.
So entsteht auf der einen Seite ein Arbeitsbereich, der sich durch das Integrieren des Sekretärs in die Box zum Gästebereich verwandeln kann.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich neben der Küchenzeile der großzügige Wohn- und Essbereich, an dessen Ecke ein großer Balkon liegt.
Schlafbereich
Der Schlafbereich ist von einer langgestreckten Schrankwand geprägt, die viele verschiedene Funktionen vereint und sich über die gesamte Wohnungstiefe bis in den Essbereich erstreckt. Der Eckbalkon ist sowohl vom Gästebereich, als auch vom Schlafbereich betretbar.
Gliederung, Abgrenzung und Verschmelzung
Durch Öffnung und Schließung zahlreicher Schiebetür-Elemente erfolgt die Gliederung, Abgrenzung und Verschmelzung der einzelnen Zonen. So kann das Raumerlebnis von einem freien Durchblick durch die gesamte Wohnung bis hin zu einem hohen Grad an Privatsphäre variiert werden.
Umklappen, Verschieben und Aufklappen
Doch nicht nur die Türen und die innenliegende Box unterstützen die Variabilität der Räume: Auch die beiden klappbaren Doppelbetten, die sich in mit Stoff bespannten Nischen befinden, bieten ausgeklappt einen eleganten schwebenden Eindruck und generieren im eingeklappten Zustand viel Platz für die Familie.
Zudem entsteht durch Umklappen, Verschieben und Aufklappen der anderen Möbel eine ganz eigene Dynamik, die sich durch die ganze Wohnung zieht.
Der Eingangsbereich zum Familiendomizil liegt zwischen einer mit schwarz gebeiztem Eichenfurnier verkleideten Box, die ein zweites Bad und einen Hauswirtschaftsraum im Innern versteckt, und einem Garderobenmöbel aus Hainbuchenholz.
Starke Kontraste
Hell eloxiertes Aluminium verkleidet die große Servicebox, während der Sekretär, die Küchenzeile und der Schlafbereich mit dunklem Nussbaumfurnier ausgekleidet sind. Einen starken Kontrast bietet die gegenüberliegende, teils verglaste, teils mit dunkel eloxiertem Aluminium verkleidete Schrankwand, die in ihrem Innern helles Hainbuchenholz verbirgt.
Hochwertige Materialien
Alle in der Wohnung verwendeten Materialien sind von hoher Qualität und verleihen dem jeweiligen Funktionsbereich einen ganz eigenen Charakter.
Dazu gehören auch die in den angeschliffenen Sichtestrich eingelassenen „Teppiche“ aus gemusterten Fliesen und Parkett, die den Flur und den großen Wohnbereich zieren sowie Regalkonstruktionen aus unbehandeltem Stahl im Wohn- und Gästebereich.
Die Bäder sind neben hochwertiger sanitärer Ausstattung mit Terrazzoboden und großformatigen Wandfliesen ausgestattet, während ein glatter Kalkputz als natürlicher Wandhintergrund in den anderen Bereichen der Wohnung dominiert.
Zur Person
Sandra Hundt studierte Innenarchitektur an der HS Kaiserslautern. Seit 2016 ist sie Innenarchitektin bei AAg Loebner Schäfer Weber Freie Architekten GmbH, Heidelberg. Architekt Armin Schäfer ist Mitbegründer und Partner.
Factsheet
Projekt: Wohnung K
Standort: Heidelberg
Bauherr: Privat
Bauaufgabe: Grundrissgestaltung in einem Neubau
Fertigstellung: Dezember 2017
Innenausbau: Blindow möbel + raum, Pforzheim
Weitere Lieblingsprojekte