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Designer Chat mit dem niederländischen Duo Scholten & Baijings

Momente, Menschen, Materialproben
Scholten & Baijings

Sie versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen und investieren viel Zeit, um sicher zu stellen, dass ihre Produkte auch in der industriellen Fertigung funktionieren. Seit Jahren haben Scholten & Baijings damit viel Erfolg.

Autorin Katharina Feuer

Er habe erst seit zwei Wochen das Gefühl, langsam wieder einen Überblick über alle laufenden Projekte zu bekommen. Und erst jetzt könnten sie sich über die Ergebnisse der vergangenen Monate inklusive dem ‘2016/ project’ freuen, gibt Stefan Scholten zu. Ein durchgetaktetes Jahr liegt hinter dem niederländischen Designerduo Stefan Scholten und Carole Baijings, die auch privat ein Paar sind. Als Kreativdirektoren suchten Scholten & Baijings mit dem Japaner Teruhiro Yanagihara für ‘2016/ project’ 16 internationale Designer. Diese arbeiteten mit zehn japanischen Porzellanmanufakturen aus der japanischen Region Saga zusammen und kreierten zeitgemäßes Design. Das sei viel Kommunikationsarbeit gewesen, insbesondere weil noch die Ausstellung im Rijksmuseum hinzu kam, erklärt der 44-Jährige.
Von diesem Netzwerk profitieren sie heute für andere Projekte wie für die ‘Paper Porcelain Vase’ für die dänische Marke HAY. Erste Modelle entstanden aus Pappkarton – diese Anmutung suchten sie in der Herstellungsweise beizubehalten und fanden in den japanischen Produktionsstätten beste Kooperationspartner.
“In Europa in der Masse bezahlbare Designprodukte zu produzieren, gestaltet sich schwierig”, begründet Stefan Scholten diesen Schritt.
Im Jahr 2000 gründete er mit seiner Freundin Carole das gemeinsame Designstudio. Seither haben sie sich in verschiedene Themenbereiche ausführlich eingearbeitet wie Handwerk, Farbe, Materialien und gehen dabei den Dingen auf den Grund. Man könnte auch sagen: Sie sind hartnäckig.
Ihr Erfolg liegt vielleicht auch in dieser Hartnäckigkeit begründet. Seit 20 Jahren fährt Stefan Scholten nach Mailand und präsentiert seine Arbeit. Es ist eine Investition an Zeit und Energie, die sich mittlerweile auszahlt.
In ihrem Amsterdamer Studio stehen viele 1:1 Modelle und Prototypen. Zurzeit sind es Arbeitsproben und Tests für eine neue Teppichserie. “Würde ich tagein tagaus nur Stühle entwerfen, wäre ich schnell gelangweilt, ermüdet”, meint der Designer in Hinblick auf den jüngsten Stuhlentwurf ‘13Eighty Chair’ für Hay.
“Durch die unterschiedlichen Gebiete in denen wir arbeiten, bleibt es zum Glück abwechslungsreich und spannend.” Trotzdem brauchen sie ihren Alltagstrott und vermeiden es deswegen, länger als 10 Tage von zu Hause weg zu sein. Meist wechselten sie sich ab, schon allein wegen des gemeinsamen Sohnes, ihr “größtes Projekt”, bekennt Stefan schmunzelnd.
“Das würde sonst auch nicht für das achtköpfige Team funktionieren – ich wäre zu sehr raus aus den Themen, müsste mich mühsam wieder reindenken.”
Die Frage nach Inspirationsquellen, beantwortet er lachend: “Das habe ich mich neulich auch gefragt” und findet dennoch schnell eine Antwort: “Reisen!” Wichtige Momente, Menschen, Materialproben, Gedankenschnipsel als Stütze sammelten sie an einer Wand im Studio. “Ein Blick darauf gibt immer wieder neue Anknüpfungspunkte.”
Und Firmen wie Hay bestellen Produkte von Scholten & Baijings, weil sie ihre typische DNA hätten: spielerisch, farbenfroh, aber nicht überladen mit einer spannenden Kombination aus traditionellem Handwerk und industrieller Fertigung.

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