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Wunsch und Wirklichkeit gingen bei diesem Projekt anfänglich weit auseinander. Innenarchitektin My Victoria Degerth stellte mit ihrer Kollegin, der Produktdesignerin Charlotte Ackemar für den Vinyl-Bodenbelag ‚iQ Surface‘ des Unternehmens Tarkett eine neue Farbpallette zusammen.
„Zu Beginn definierten wir fünf Farbgruppen, die gut miteinander kombinierbar sind, da sich Beigetöne wie ein roter Faden durch die komplette Kollektion ziehen.“ So weit die Theorie. Als es dann mit den Spezialisten von Tarkett an die Umsetzung ging, gestaltete sich das Ganze etwas schwieriger, aber nicht unlösbar.
„Wir hatten die Farbpaletten definiert. Die Farbspezialisten von Tarkett mussten nun sicherstellen, dass sie in den Granulaten mit der richtigen Beimengung der Pigmente genau diese Töne treffen. Das war alles andere als trivial. Wir sind vor- und zurückgegangen, bis wir die richtige Balance gefunden hatten“, erinnert sich die junge Gestalterin und zeigt sich begeistert über das Know-how der Ingenieure bei Tarkett, dem Bodenbelagshersteller.
„Wir haben mit dem hochwertigen Vinylboden auch schon in unseren Projekten gearbeitet. Die Farbpalette zu erweitern und die Anwendungsmöglichkeiten für Architekten und Innenarchitekten zu ergänzen, war nur konsequent und hat viel Spaß gemacht“, erklärt Degerth die Entwicklung des Projekts.
Um die vielseitige Anwendung des Vinylbodens iQ-Surface zu demonstrieren, mietete das Unternehmen kurzerhand zum Salone 2019 in Mailand die Räumlichkeiten einer Sprachschule, dem Circolo Filologico Milanese.
„Die Installation war wirklich bemerkenswert. Jeder, der die zentrale Halle betrat, blieb erst einmal stehen und staunte über die vielen Formen, Höhen, Volumina, Dimensionen und Farben. Es herrschte eine feierliche Stille. Viele benötigten einige Zeit, um zu realisieren, dass die komplette Oberfläche der Skulpturen aus Vinyl besteht“, erinnert sich My Victoria Degerth.
„Ich habe es geliebt, die unterschiedlichen Reaktionen aufzunehmen! Es hat uns gezeigt, dass wir unser Ziel erreicht hatten: den Horizont erweitern, zu überraschen, anzuregen und Mut zu machen, anders zu denken und mit dem Material, das bisher nur auf dem Boden erwartet wurde, zu spielen.“
Die Frage, ob sie das Note Designstudio als Trendsetter sehe, verneint Degerth. „So sehen wir uns nicht. Im Gegenteil, wir versuchen nicht nach anderen zu schauen, sondern unser eigenes Ding durchzuziehen. Und das divergiert von Projekt zu Projekt, je nach Thema.“
Für Tarkett ist eine inspirierende, zeitgemäße Farbpallette herausgekommen. Und wenn man sich das Teambild von Note auf deren Webseite anschaut, meint man zu wissen, woher die Inspiration für diesen Farbenklang gekommen sein mag.
(Jg. 1987), geboren in Finnland, wuchs auch in Schweden auf. Ab 2007 studierte die Gestalterin in Florenz Interior Architecture und Industrial Design bis 2010. Nach vier Jahren der Selbstständigkeit in Helsinki, zögerte sie nicht lang, als 2016 das Angebot von Note kam und ging als Interior Architect nach Stockholm.
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