Francisco Gomez Paz

Text: Jörg Zimmermann

Oft ist die Rede von einem Start des Entwurfsprozesses auf einem weißen Blatt Papier. Für manche bleibt es bei dieser Vorstellung, Francisco Gomez Paz jedoch beginnt mit seinen Entwürfen immer genau dort. Unvoreingenommen wie ein Forscher macht der in Mailand lebende Argentinier sich ans Werk und steckt seine kreative Energie in formale Experimente, in den Bau von Prototypen, in Tests und ständige Verbesserungen des Entwurfs. Eine Vorgehensweise, die aus ungewöhnlichen Ideen in vielen Schritten innovative Produkte reifen lässt.

Auf diese Weise ist auch ‚Nothing‘ entstanden, eine Leuchte, die so gar nicht in diese Kategorie passen mag, weshalb die Beteiligten an der Entwicklung auch nicht müde werden zu beteuern, ‚Nothing‘ sei die “erste Lampe einer neuen Generation”. Also ein neuartiges Objekt, das als Leuchtmittel LED verwendet, frech auf einen eigenen Diffusor verzichtet und sich statt dessen ohne starre Form in den Raum hinein streckt. Luceplan fand Gefallen an dem Entwurf und es entstand ein Leuchte, die sich wohlmöglich so radikal von bisherigen Lampen absetzt wie einst eine Kutsche vom Automobil. Diesen Entwicklungssprung jedenfalls erhofft der italienische Leuchtenhersteller und könnte nicht so ganz falsch damit liegen.

Mit ‚Nothing‘ hat Francisco Gomez Paz eine neuartige Lichtquelle entworfen, die zum Glück nicht versucht, Formen anhand herkömmlicher Leuchtmittel zu imitieren. Ausgangspunkt des Entwurfs ist die einzelne LED, die Knoten bildet in einem Netz aus Leiterbahnen, die tragende und verbindende Struktur zugleich sind und nur eine Wand als Begrenzung des Raums und Reflektor brauchen, um selbigen in Licht zu tauchen. Der Weg zur körperlosen Lichtquelle scheint so nicht mehr weit.