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Ephesus Experience Museum: Wie die Vergangenheit wieder lebendig wird

Ephesus Experience Museum: Wie die Vergangenheit wieder lebendig wird
Mit Laserstrahl in die Antike

An der archäologischen Stätte von Ephesos in der Türkei hat das Stuttgarter Atelier Brückner mit dem ‚Ephesus Experience Museum‘ ein ganzheitliches Erlebnis geschaffen. Mithilfe audiovisueller Mittel lebt die Historie auf.

Autorin Ute Laatz

Ein Sprung von den Küsten der Agäis entfernt liegt die Stadt Selçuk. Sie ist gut erreichbar für internationale Badegäste in der Region, die mehr über ihren Urlaubsort wissen möchten. Schließlich war Ephesos einst wichtigstes vorchristliches Handelszentrum im Mittelmeerraum – vom alten Griechenland bis zum römischen Reich.

Bis ins Jahr 2020 gab es dort außer der Ausgrabungsstätte nichts. „Das heutige Museum wurde neben dem antiken Amphitheater von Grund auf neu geschaffen“, sagt Rana Rmeily, Partnerin und Projektleiterin beim Atelier Brückner in Stuttgart.

Dazu entwarfen die Experten für narrative Architektur eine leichtgewichtige Installation und realisierten sie in nur etwas mehr als einem Jahr. Da das Museum auf die archäologischen Stätte gebaut wurde, respektiert es die Umgebung. 

Immersive Installation

Das Ansinnen, Historie erlebbar zu machen, sie zu vermitteln und dieses reiche Erbe zu erhalten, steckte hinter dem Projekt. Zwar besuchen täglich Tausende die Stätte von Ephesus, aber nicht alle haben Zugang zu einem Reiseführer, der ihnen die Geschichten der damals dort lebenden Menschen erzählt.

„Unsere immersive Installation ermöglicht einen multisensorischen, visuellen und auditiven Zugang zu diesen Inhalten“, erläutert Rmeily. „Jetzt können sich die Zuschauer in die Vergangenheit zurückversetzen und auf authentische Weise an der Historie einer Stadt teilhaben, die nie aufgehört hat zu leben.“

Lebendiges Raumbild

Für das Museum erdachten sie und ihr Team drei Kapitel und setzten diese auf besondere Weise um. Neben dreidimensionalen Klanglandschaften, die das geschäftige Treiben auf den antiken Märkten vergegenwärtigen, umfasst die Installation Gerüche und Nebel als olfaktorische und optische Komponenten.

Speziell entwickelte Lichteffekte unterstützen diese Wirkung. So inszeniert im ersten Raum die Beleuchtung das Artemision.

Die Umsetzung geht auf die Prophezeiungen des Orakels von Delphi vor fast acht Jahrtausenden ein; ebenso auf Androklos, den athenischen Prinzen und Gründer der neuen Stadt in Kleinasien, und auf Artemis, die Schutzgöttin der Stadt.

„Durch die Verwendung von Licht und Nebel konnten wir den Eindruck von Körperlichkeit für die Tempelsäulen erzielen, ohne auf traditionelle Requisiten zurückgreifen zu müssen. Denn diese müssten ja bei Änderungen der Installation abgebaut werden“, verrät die Projektleiterin von Atelier Brückner.

Hommage an die Historie

Dabei ist es ihr als Chefin der Abteilung für experimentelles visuelles Design wichtig zu betonen, dass sie mit dem Arrangement nicht die Vergangenheit nachstellen will. „Die immersive Installation ist kein Themenpark, sie ist vielmehr eine Hommage an die Geschichte.“

Deshalb habe sie versucht, mit Lichtdesign und anderen Mitteln eine Atmosphäre zu schaffen, die die Besucher in ihren Bann zieht.

Im zweiten Raum können die Interessierten die prachtvollen Häuser der römischen Blütezeit erkunden und auf der Arkadischen Straße Kleopatra und Marcus Antonius begegnen.

Die dritte Station der kleinen Zeitreise ist der Schutzgöttin der Stadt gewidmet. Sie setzt mit einer originalgetreuen Kopie die lebensgroße Artemis-Statue in Szene.

Das eindrucksvolle zweieinhalb Minuten währende Licht- und Klangerlebnis ist als majestätisches Finale komponiert, das die Besucher zum Abschluss nachhaltig in seinen Bann zieht.

Für die Installation versuchten die Experten vom Atelier Brückner mit Erzählern, Sounddesignern und dem gesamten Medienteam, Momente der Reflexion zu schaffen. Die Gäste sollen in aller Ruhe von einem Raum in den anderen wechseln können.

Dass die Zeitreise durch die Antike nur 15 min. dauert, erklärt Rmeily so: „Die Show sollte so kurz sein, um so viele Besucher wie möglich pro Tag für einen Moment in die reiche Vergangenheit dieses besonderen Ortes abtauchen zu lassen.“

Fakten: 
Projekt: Ephesus Experience Museum
Standort: Selçuk, Türkeit
Auftraggeber: Türkisches Kulturministerium / DEM Museums
Architektonisches Konzept und Raumgestaltung: Atelier Brückner
Narrative Gestaltung: Atelier Brückner mit Marshmallow Laser Feast und Matthew Blake
Lichtdesign: Belzner Holmes & Sarah Readman (Marshmallow Laser Feast)
Hardwareplanung: Astel Group

Lichtkonzept für das Nationalmuseum in Oslo

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