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New Retail – Einzelhandel China

Läden ohne Verkäufer
New Retail – Einzelhandel China

Die chinesische Mittelschicht gewinnt an Wohlstand, und damit boomt der Einzelhandel. Doch das Retaildesign ist ungewöhnlich. Unser Korrespondent berichtet über Läden ohne Verkäufer, Pop Up Stores und interaktive Installationen.

Autor Jamy Yang

English translation below

E-Commerce ist im chinesischen Einzelhandel mittlerweile nur mehr ein Spieler unter anderen. Neben Online sollen auch vor Ort die Einkaufsmöglichkeiten radikal verbessert und beide Welten optimal verzahnt werden. Alibaba nennt das „New Retail“. So wird es in China künftig mehr große Malls geben; zu den aktuell 6 000 kommen jedes Jahr 400 dazu.

Darüber hinaus entstehen viele kleinere Geschäfte. Zum Beispiel die Xiaomi-Shops, die sogar ganz ohne Verkaufspersonal auskommen. Das mit zweimal 250 Millionen Renminbi anschubfinanzierte Handelsunternehmen plant einen dichten Gürtel von Niederlassungen um Beijing. Bis 2020 sollen 10 000 Kommunen über 30 000 Xiaomi-Läden verfügen. Ehrgeiziges Ziel: ein Shop pro 300 Familien.

Einzelhandel China
Die künstlerische Installation ‚Phonograph of Light‘ von Verve Studio belebt die Einkaufsmeile mit ihren Lichtakzenten.
Foto: Courtesy of Design Shanghai@Xintiandi Festival

Mit dem Netz gewinnt auch die Interaktion der Verbraucher an Bedeutung, ihre aktive Einbindung. Volle Warenregale waren gestern. Pop-up-Stores liegen im Trend. Allein im nächsten Jahr soll es bereits 3 000 von ihnen geben. Ihr Fokus liegt in der Regel auf Kosmetik, Mode, FMCG (Fast Moving Consumer Goods = schnell umschlagende Waren), Lebensmitteln, Apps und kulturellen Angeboten. Die Kunden werden über Spiele oder kleine Events angelockt.

Einzelhandel China
Bietet sich an zum spielerischen Entdecken und für Selfies: ‚Altar City‘ von RSAA/Ziyu Zhuang Studio. Foto: Courtesy of Design Shanghai@Xintiandi Festival

Angesichts dieser Veränderungen lohnte im März ein Besuch des Design Shanghai@Xintiandi Festivals 2019. Unter dem Thema: „Back to the origin of social-encountering and meeting“ – Zurück zum Ursprung sozialen Miteinanders – gab es auf dem CDB-Gelände in Shanghais angesagtem Shopping- und Ausgehviertel Xintiandi interaktive Designinstallationen und Performances.

Einzelhandel China
Das Karussell ‚Catch Me Barn‘ von Junjie Li soll den Freizeitwert in der Stadt erhöhen und das Shopping eher beiläufig erscheinen lassen. Foto: Courtesy of Design Shanghai@Xintiandi Festival

Statt stadtgeschichtlicher Skulpturen und Poster wehte dort ein frischer Wind durch öffentliche Kunst; der Stadtraum wurde für Begegnungen oder einfach nur zum Spielen genutzt: So gab es das Karussell „Catch me Barn“, Lichtinszenierungen wie „Phonograph of Light“ oder bunte Stände für Süßigkeiten. Installationen wie „Altar City“ luden zum spielerischen Entdecken ein und gaben den perfekten Hintergrund für Selfies.

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Jamy Yang

Der Autor studierte in China Produktdesign, absolvierte in Deutschland den Master in Industriedesign und gründete 2005 in Shanghai das ‚Yang Design, Büro für Produktstrategien und Designberatung‘.


Letter from Shanghai

New Retail

Nowadays e-commerce is only one player among many others in Chinese retail. In addition to online purchases, shopping locally is undergoing a radical positive change with the result that both worlds will be optimally intertwined. Alibaba calls this “new retail”. This means that in future there will be more big malls in China – each year 400 or so will be added to the 6,000 that have already opened their doors. Over and above that, many smaller businesses are being established. For instance Xiaomi Shops, a concept that does without any sales staff whatsoever. The trading company, a start-up financed by two instalments of 250 million Renminbi, is planning a dense belt of outlets around Beijing. By 2020, 10,000 communities are expected to have access to more than 30,000 Xiaomi shops. The ambitious goal: one shop per 300 families.

On the basis of this network, interaction with consumers, i.e. their active inclusion, also becomes more important. Full shelves are a thing of the past. Pop-up stores are the current trend. In the coming year alone the estimate is that no less than 3,000 will be established. They are generally focused on cosmetics, fashion, FMCG (fast-moving consumer goods), food, apps and cultural offers. Customers are lured to the shops with plays or small events.

With these changes in mind, a visit to the Design Shanghai@Xintiandi Festivals 2019 proved to be worthwhile. In the CDB area in Shanghai’s hip shopping and entertainment quarter called Xintiandi interactive design installations and performances were shown under the motto of “Back to the origin of social encounters and meetings”.

Instead of sculptures and posters illustrating the urban history, a spirit of innovation characterizes public art. Urban spaces are used for meetings or simply for playing: we spotted a merry-go-round (“Catch me Barn”), light enactments (“Phonograph of Light”) and colorful stalls offering sweets. Installations like “Altar City” offered both a perfect background for selfies and an opportunity for playing hide and seek.

Author Jamy Yang

studied product design in China and graduated in Germany with a master’s degree in industrial design. He worked at Siemens HQ for a while before returning to China and founding Yang Design in Shanghai in 2005, an office for product strategies and design consultancy.

Ein eindrucksvolles Beispiel für chinesischen Einzelhandel liefert auch Alberto Caiola:

Das Auge kauft mit


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