English translation below
Traditionell stellt der chinesische Konfuzianismus das Leben eines jeden Menschen im Einklang mit der Natur in den Vordergrund. Das erklärt, weshalb sich die Menschen in unseren Städten besonders intensiv mit natürlichen Materialien identifzieren. Dieser Trend verstärkt sich während des Lockdowns sogar.
Natürliche Materialien wie Bambus erleben einen Boom
In dem Maße wie wir gezwungen sind, zu Hause zu bleiben, scheint unser Bedürfnis nach Natur und natürlichen Materialien zu wachsen. Bei Pinterest wurde vermehrt nach Bambusbildern gesucht – ein Zuwachs von 2 215 %! Und bei den Möbel- und Interiordesignern stieg die Nachfrage nach Rattangeflecht.
Östlicher Minimalismus
So verbindet sich in der Möbelkollektion ‚Crest line‘ von Fnji die Ästhetik eines östlichen Minimalismus mit Ritualen der Stille. Ihre skulpturale Form ist von der Natur inspiriert, die Materialien wirken authentisch. Der Travertin, zu Beistelltischen, Hockern oder kleinen Sockeln verarbeitet, erzählt von geologischen Kräften und Zeitläuften über Jahrmillionen.
Eine alte chinesische Tradition
Darauf ein fein geflochtener Rattan-Paravent, der sich geräuschlos um die eigene Achse dreht. Seinen abgerundeten Spannrahmen ließ das Designteam aus einem einzigen Stück massiver Esche schneiden, statt ihn aus Bugholz zu formen, und belebt damit eine alte chinesische Tradition.
Innenarchitekten von Sò Studio
Einen ähnlichen Ansatz verfolgen die Innenarchitekten von Sò Studio beim ‚Oxalis‘, einem französischen Fusion-Restaurant in Shanghai. Sie ließen sich von alten Bauernhöfen und den Gedanken des Küchenchefs übers Essen, die Jahreszeiten und die Natur inspirieren und kreierten mit natürlichen Materialien wie Rattan, hellem Holz und weißem Marmor eine entspannte Dining-Atmosphäre.
Naturbegriff in freundlicher Materialität
Mehr noch: Sò Studio verknüpft den Naturbegriff mit natürlichem Wachstum. So pflanzt sich die freundliche Materialität des Restaurants von der Bar in die Privaträume fort, wächst vom Boden über die Wände bis zur Decke, erstreckt sich von der Rezeption bis zu den Sofas in der Lounge, fließt vom Innen- in den Außenraum.
Unübersehbar und doch harmonisch aufeinander abgestimmt.
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Jamy Yang
studierte in China Produktdesign, absolvierte in Deutschland den Master in Industriedesign und gründete 2005 in Shanghai das ‚Yang Design, Büro für Produktstrategien und Designberatung‘.
Letter from Shanghai
Let it grow
Traditionally, Chinese Confucianism emphasizes that the lives of all people should be in harmony with nature. This explains why people in our cities identify themselves particularly intensely with natural materials.
Healing Nature
During the lockdown this trend is even more pronounced. The more we are forced to stay at home, the more our longing for nature seems to grow. At Pinterest the search for bamboo pictures increased by 2,215 percent! And in the furniture and interior designers sector the demand for rattan wickerwork grew as well.
The ‚Crest line’ furniture range by Fnji, for instance, combines the aesthetics of Eastern minimalism with rituals of silence. Its sculptural shape is inspired by nature, the materials look authentic. Travertine, used for occasional tables, stools or small pedestals, conveys an impression of geological powers and the passage of time over millions of years.
‚Crest line’ by Fnji
The finely woven rattan screen on top rotates soundlessly around its own axis. The design team had specified that the bent tension frame be cut from one solid piece of ash instead of shaping it from bentwood, thus reviving an old Chinese tradition.
The interior designers of Sò Studio took a similar approach when creating the ‚Oxalis’ French fusion restaurant in Shanghai. They were inspired by old farms and the chef’s ideas about food, the year’s seasons and nature, thus achieving a relaxed dining ambience by using rattan, blond wood and white marble. What’s more: Sò Studio links the nature concept with natural growth.
Sò Studio uses natural materials
In this way, the friendly materiality of the restaurant transcends from the bar to the private rooms, grows from the floor via the walls up to the ceiling, extends from reception to the sofas in the lounge, flows from the interior to the exterior space. Conspicuously yet harmoniously matched.
Author Jamy Yang
studied product design in China and graduated in Germany with a master’s degree in industrial design. He worked at Siemens HQ for a while before returning to China and founding Yang Design in Shanghai in 2005, an office for product strategies and design consultancy.