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UV-C-Licht kann Viren und Keime in der Luft abtöten

Innovation und Nachhaltigkeit
Lichtinnovationen in Corona-Zeiten

Eine der wenigen Industrien, die das Corona-Virus als Innovationstreiber nutzen kann, ist die Leuchtenindustrie, denn UV-C-Licht kann Viren und Keime in der Luft abtöten.

Die Corona Pandemie hat uns immer noch alle voll im Griff. Die Restriktionen haben seit März 2020 vor allem die Eventbranche und Messeindustrie stark beeinflusst. Zwar finden einige Veranstaltungen seit dem Sommer wieder statt, doch machen die Reisebeschränkungen die erfolgreiche Durchführung eines internationalen Messeevents nur eingeschränkt möglich.

Auch der Interieurbereich ist von Absagen betroffen und so fand auch die Pariser Maison & Objet im September 2020 lediglich im Digitalen statt. In digitalen Schauräumen wurden Neuerungen der Branche präsentiert, so auch die Leuchtenreihe ‚Germiled‘ des spanischen Herstellers García Requejo, die unter Einsatz von UV-C-Licht in der Lage ist, Coronaviren in Innenräumen abzutöten.

Bereits im März hatten chinesische Behörden von Forschungsergebnissen berichtet, dass sich mithilfe von UV-LED die Anzahl luftgetragener Corona-Viren um rund 97 % reduzieren ließe. Die Leuchtenindustrie hat diese Erkenntnisse aufgegriffen und im Sommer wurden die ersten Keimleuchten auf den Markt gebracht.

UV-C-Licht zur Entkeimung

Leuchtenreihe ‚Germiled‘ des spanischen Herstellers García Requejo
Foto: García Requejo

So stellt García Requejo das Entfernen von bis zu 99,9 % der in der Luft enthaltenen und auf Oberflächen vorkommenden Keime und Viren mithilfe seiner ‚Germiled‘ in Aussicht. Osram hatte bereits im Juni 2020 die internationale Zulassung für seine UV-C-HNS-Leuchten zur Entkeimung erhalten und die Wirksamkeit in Wuhan und Peking vorsorglich getestet.

Die Leuchtenreihe arbeitet mit einer Wellenlänge von 253,7 nm, der von dem im Zellkern von Viren und Mikroorganismen enthaltenen DNA-Grundbaustein Thymin absorbiert wird. Das Licht verändert die Struktur des Grundbausteins so sehr, dass ein Überleben bzw. die Vermehrung der Zelle ausgeschlossen ist. Da UV-C-Licht jedoch auch für den Menschen schädlich ist, sind die Leuchten von Osrams ‚AirZing Pro‘-Familie mit Infrarot-Sensoren ausgestattet, die Personen im Raum erkennen und dann das Licht umgehend ausschalten.

Zur stationären und mobilen Desinfizierung von Räumen hat auch Signify sein Programm um mehrere UV-C-Produkte erweitert. Ob mobile oder freistehende UV-C-Leuchten für Hotelzimmer, UV-C-Leuchten zur Tiefendesinfektion von Materialoberflächen in Schulen, Kindergärten oder Büroräumen, Desinfektionsschleusen für die öffentliche Verwaltung oder UV-C-Tunnel zur Desinfizierung von Einkaufswagen: Das UV-C-Leuchtenprogramm der weltweiten Hersteller schließt mittlerweile alle möglichen Einsatzszenarien ein.

Desinfizierung durch Roboter

Desinfizierung durch Roboter
Foto: Schindler

Zur Desinfizierung von Handläufen bei Rolltreppen ist mittlerweile auch ein System unter dem Namen ‚Ultra-UV‘ bei Schindler erschienen. Keime und Viren werden mit UV-C-Modulen im Bereich der Rückführung des Handlaufs, unsichtbar für den Nutzer entfernt, ohne dass chemische Substanzen erforderlich wären. Bei der Neuinstallation einer Rolltreppe bietet das Unternehmen die Integration von UV-C-Modulen optional an. Bei älteren Anlagen können diese aber auch nachträglich integriert werden.

UV-C-Licht
Foto: Boos Technical Lighting

Für eine automatisch ablaufende Desinfizierung ohne Personaleinsatz in Krankenhäusern und Altenheimen hat die Boos Technical Lighting zusammen mit der spanischen ASTI Mobile Robotics und der Berliner InSystems Automation den Desinfektionsroboter ‚ZenZoe‘ entwickelt. Wie man es zum Beispiel von einem Staubsaugerroboter kennt, verfährt ZenZoe selbsttätig eine UV-C-Licht-Säule durch Innenräume und tötet damit das Corona-Virus in der Luft und auf Oberflächen ab.

Die Ergebnisse der Desinfizierung werden in Echtzeit aufgezeichnet, um eine Rückverfolgung zu ermöglichen. ‚ZenZoe‘ wurde so gestaltet, dass der Roboter als Teil des Interieurs auftreten kann. Seine Wirksamkeit ist bereits durch eine anerkannte Forschungseinrichtung in einem Krankenhaus nachgewiesen worden.

 

Gary, eine interaktive Lichtinstallation
Foto: Eva van der Born

Licht kann aber auch die das Netzwerken in Zeiten des Abstandhalten befördern. Dazu hat die Designerin Eva van der Born unter dem Namen ‚Gary‘ eine interaktive Lichtinstallation entlang einer Röhre aus Aluminiumlochblech entwickelt.

Eine Lichtröhre ist mit 2 NFC-Scannern und Sensoren für kapazitiven Widerstand in die Röhre integriert. Der Sensor erfasst die Annäherung einer Person bzw. einer Hand und lässt eine Lichtfläche entstehen.

Zwei Personen können unter Wahrung des Abstands miteinander interagieren und personalisierte Kontaktinformationen über das System eines Netzwerk-Events austauschen. Auf spielerische und unterhaltsame Weise senkt Gary die Kontaktschwelle in Zeiten des Abstandshalten und fördert den Austausch von Kontaktinformationen.

Mehr zum Thema Licht

https://garciarequejo.com

https://www.osram-group.de/de-DE/innovation/uv-c-germkillers

https://www.lighting.philips.de/produkte/uv-c

https://www.schindler.com

http://booslight.com

https://zenzoe.tech

http://evavanderborn.com


Dr. Sascha Peters

Kolumnist

ist Geschäftsführer der Zukunftsagentur Haute Innovation in Berlin. Mit seiner Expertise als Innovationsberater, Autor und Produktentwickler zählt er zu den renommierten Material- und Technologieexperten in Europa.

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