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All Things Must Pass

COVID-19 und die Auswirkungen auf die kreative Wirtschaft
All Things Must Pass

All Things Must Pass
Wie Architekten während COVID-19 einen Job bekommen – Tipps für Absolventen! Die Amerikanische Architektenkammer AIA sieht Chancen, auch wenn die Zeiten sich ändern. Alles hat seine Zeit.

George Harrison, der „stille Beatle“, veröffentlichte vor genau 50 Jahren den Song „All Things Must Pass“ auf dem gleichnamigen Album. Der Text handelt von der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins und setzt Optimismus als Kontrapunkt gegen Fatalismus. Damals ahnten wir nicht, dass der Song heute noch so aktuell sein würde wie seinerzeit, als diese eindrucksvolle Hymne über die Sterblichkeit aller Dinge aufgenommen wurde. Alles änderte sich 2020 – dem Jahr, das einst zum Jahr der großen Vision deklariert wurde.

Noch vor zwölf Monaten betrachtete man die Vereinigten Staaten von Amerika als das Land, das am besten für eine Pandemie gerüstet war. Wir sind die reichste Gesellschaft der Welt und verfügen über Ressourcen wie sonst niemand. Urplötzlich waren wir mit einer traurigen Realität konfrontiert: COVID-19.

In dem Augenblick, in dem ich diesen Artikel schreibe, stehen die USA mit über fünf Mio. registrierter Coronavirus-Infektionen weltweit an erster Stelle, mit über 150 000 Todesfällen, über 50 Mio. Arbeitslosenanträgen und etwa zwei Mio. Amerikanern, die über kein fließendes Wasser verfügen und somit nicht die Möglichkeit haben, sich wie empfohlen 20 Sekunden lang die Hände zu waschen. Es steht zu erwarten, dass die Zahlen noch steigen, während Sie diese Zeilen lesen.

Was bedeutet das für die Design-Community? Das American Institute of Architects AIA organisierte ein Webinar mit dem Titel „Getting hired during COVID-19: tips for new grads!” („Wie Sie während COVID-19 einen Job bekommen – Tipps für Absolventen!“). Ein Gremium aus drei erfahrenen Firmenchefs und einem Berufsanfänger befasste sich mit beiden Perspektiven des Einstellungsverfahrens, indem es den aktuellen Arbeitsmarkt aus allen Blickwinkeln analysierte:

UNTERNEHMEN: Es besteht zweifellos ein Zusammenhang zwischen der Fähigkeit eines Unternehmens, sein derzeitiges Arbeitspensum während der Pandemiekrise aufrechtzuerhalten, und der Möglichkeit, Mitarbeiter einzustellen. Während andere Firmen schrumpfen, kann eine gut geführte Firma exponentiell durchaus wachsen, indem sie mit den Kunden verhandelt und zusammenarbeitet, um so die Finanzierung für private und öffentliche Projekte zu sichern.

Natürlich ist es auch wichtig, dass das Portfolio einer Firma sowohl projektbezogen als auch geografisch breit gefächert ist. Arbeitssuchende werden ermutigt, während des Vorstellungsgesprächs nach der Unternehmenskultur und der Belastbarkeit zu fragen. Es gibt viel zu tun, von der Neugestaltung von Restaurants bis hin zu öffentlichen Toiletten im Hinblick auf Social Distancing.

BEWERBER: Das Gremium rät, sich nicht nur auf Software-Kenntnisse zu konzentrieren, sondern auch auf soziale Kompetenzen wie die Kommunikation mit dem Kunden bei der Präsentation eines Entwurfs. Arbeitgeber schätzen insbesondere analytische Fähigkeiten, Verständnis für die Integration der Architektur und verschiedene Software- und Kalkulationstechniken. Natürlich sind Lebenslauf und Portfolio unerlässlich, aber die Begeisterungsfähigkeit des Bewerbers sollte ebenfalls sichtbar werden.

COVID-19: Alle Diskussionsteilnehmer haben vor Kurzem eingestellt, wurden eingestellt oder haben vor, jemanden einzustellen. Wir leben in prekären Zeiten, die auf ihre Weise die Zyklen widerspiegeln, an die mit Architektur und Design befasste Firmen gewöhnt sind. Für internationale Kandidaten eröffnen sich immer noch Möglichkeiten, obwohl sie den ständig wechselnden Herausforderungen durch die US-Regierung ausgesetzt sind.

Alle Diskussionsteilnehmer gaben an, dass das frühere Engagement ihrer Firma für die Schaffung und Aufrechterhaltung von firmeninternen Beziehungen effektiv die Form virtueller Interaktionen angenommen hat. Sogenannte Zoom-Meetings sind der neue virtuelle Standard.

Architekt? Designer? Innenarchitekten? Komplexe Berufe in einer beispiellosen Zeit. Erinnern wir uns daran: All Things Must Pass!


Ingo Werk

Autor

Amerikanischer Industriedesigner. Aufgewachsen in Deutschland, vor über 40 Jahren zunächst nach Kolumbien und dann in die USA ausgewandert. Ingo Werk hat zahlreiche Produkte entworfen und hergestellt. Seit vielen Jahren berichtet er für md über Designentwicklungen aus den USA.


Letter from Los Angeles

All things must pass

How architects get a job during COVID-19: tips for graduates! The American Institute of Architects AIA sees opportunities, even if times are changing.

Exactly 50 years ago, George Harrison of Beatles fame released the song “All Things Must Pass” on the album of the same name. The lyrics deal with the transient nature of human existence and reflect impressions of optimism against fatalism. Little did we know that this is as valid today as it was back then when the haunting hymn of everything-mortality was recorded. Every. Thing. Changed in 20/20, the once expected year of perfect vision.

As recently as last year, the United States of America was considered the world’s most pandemic-ready country. We are the richest society on earth and have resources like nobody else. All of the sudden a sad reality kicked in. COVID-19. At the time of this writing, we lead the world with over 5 million cases of the Coronavirus, with over 150 thousand deaths, with over 50 million unemployment claims, and approximately 2 million Americans without running water – with no chance to wash their hands for the recommended 20 seconds. Predictions are that these numbers are going up by the time you read this.

What does this mean for the design community? The American Institute of Architects AIA organized a webinar titled “Getting hired during COVID-19: tips for new grads!” A panel of three seasoned firm leaders and one newly hired emerging professional shared both sides of the hiring process by breaking down the current job market from every angle.

BUSINESS: There is certainly a connection between a firm’s ability to maintain its current workload during the pandemic crisis and its capacity to hire. By negotiating and working with clients to secure funding for private and public projects, a well-managed firm can grow exponentially while others may be shrinking. It is also important that a firm’s portfolio is diverse, both project-wise and geographically. Job seekers are encouraged to ask about business culture and resilience during the interview. There is plenty of work out there, from redesigning restaurants all the way to public restrooms with social distancing in mind.

CANDIDATE: Focus not just on software skills but on soft skills like communicating a design proposal to a client. Employers especially value analytical skills, understanding of integration of architecture, different software and calculation techniques. Both resume and portfolio are essential, but a job seeker’s passion should shine through. Writing is another key element, be articulate and precise. A candidate should demonstrate what makes him or her a good colleague, collaborator or creative partner. From salary to benefits to location, negotiate intelligently, respectfully, and understand both sides of the equation.

COVID-19: Each of the panelists has recently hired, been hired or expects to hire. Somehow these precarious times mirror the cycles architecture and design firms are used to. Opportunities for international candidates still exist, although they are subject to the shifting challenges by the US government. All panelists state that their firm’s prior dedication to building and maintaining in-office relationships has transitioned effectively to virtual interactions. So called Zoom meetings are the new virtual standard.

It’s a complex profession in unprecedented times. Now remember: All Things Must Pass!

Author Ingo Werk

An American industrial designer, who grew up in Germany and emigrated more than forty years ago to Colombia and later to the United States. He has designed and produced many products, and has for many years reported on developments in the US design scene for md magazine.

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