Philipp Oswalt, der ehemalige Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, zeigt in seiner kritischen Analyse, was weltweit mit dem Begriff Bauhaus in Verbindung gebracht und mithilfe seiner Wirkungsmacht vermarktet wird. Denn nicht Funktion und Gebrauch zeichnen das Bauhaus aus, sondern Symbolik.
Ob Quadrat, Dreieck oder Kreis, ob Wagenfeld-Lampe oder weiße Kuben mit Flachdach: Das Bauhaus hat ikonische Bildzeichen und einen Stil kreiert, der visuell extrem prägnant ist. Sei es in Konsum, Politik oder Kultur: Mehr als achtzig Jahre nach seiner Schließung ist das Bauhaus präsenter als je zuvor.
Es ist inzwischen zu einer partizipativen Marke geworden, die nicht mehr zentral gesteuert werden kann, sondern an der unzählige Produzenten und Konsumenten mitgeschrieben haben. Das einstige Versprechen nach Funktionalität und sozialer Verpflichtung bleibt dabei allerdings uneingelöst.
Marke Bauhaus 1919–2019. Der Sieg der ikonischen Form über den Gebrauch
Autor: Philipp Oswalt
336 Seiten mit 954 Abbildungen
38,00 Euro
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