Die Aktion Plagiarius hat am 26. Januar 2024 zum 48. Mal ihren gefürchteten Negativpreis „Plagiarius“ an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen vergeben. Die Preisträger.
Produkt- und Markenpiraterie ist ein lukratives Milliardengeschäft, auch für die organisierte Kriminalität: Designplagiate, Billig-Fälschungen, Dupes und Replica überfluten Websites, eCommerce- und Social Media Plattformen – die Zahlen sind erdrückend und besorgniserregend. Die Schäden, die gefälschte Produkte bei Käufern, innovativen Herstellern, dem autorisierten Handel und nicht zuletzt der Umwelt verursachen, sind immens.
Möglichkeit zur Stellungnahme
Die Verleihung des Negativpreises Plagiarius 2024 fand im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente 2024 statt. Bevor die jährlich wechselnde Jury die Preisträger wählt, werden die vermeintlichen Plagiatoren über ihre Nominierung informiert und erhalten die Möglichkeit zur Stellungnahme.
Die Auszeichnung mit dem Negativpreis Plagiarius 2024 sagt nichts darüber aus, ob ein nachgemachtes Produkt im juristischen Sinne erlaubt oder rechtswidrig ist. Die Aktion Plagiarius kann kein Recht sprechen. Sie darf aber die Meinung äußern, dass plumpe 1:1 Nachahmungen, die dem Originalprodukt bewusst täuschend ähnlich sehen, rücksichtslos und moralisch verwerflich sind und zu Stillstand statt Fortschritt und Vielfalt führen. Unter den Preisträgern sind erstmals auch namhafte Plattformbetreiber, die zwar nach Hinweis durch die Rechteinhaber, nicht aber proaktiv und vorbeugend gegen rechtsverletzende Nachahmungen vorgehen.
Bewusstsein schaffen
Ziel der Aktion Plagiarius ist es, die skrupellosen Geschäftsmethoden von Fälschern ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, und Industrie, Politik und Verbraucher praxisnah für die Problematik zu sensibilisieren. Anhand der Plagiatsfälle betroffener Firmen beleuchtet der Verein Ausmaß, Schäden und Hintergründe sowie die unterschiedlichsten Facetten und Erscheinungsformen von Produkt- und Markenpiraterie. Trophäe des Schmähpreises ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase. Letztere symbolisiert die immensen Profite, die ideenlose Nachahmer sprichwörtlich auf Kosten von Kreativwirtschaft und Industrie erzielen.
Innovationen entstehen nicht durch „Copy-Paste“
Von einer ersten Idee bis zum marktreifen Endprodukt ist es ein anspruchsvoller Prozess, bei dem die Entwickler bzw. Markeninhaber regelmäßig finanziell in Vorleistung gehen. In jedem Originalprodukt stecken neben Kreativität, technischem Know-how und Erfahrung auch viel Mut und Herzblut – und hohe Investitionskosten. Dieses unternehmerische Risiko muss sich lohnen, damit Firmen auch zukünftig neuartige Produkte entwickeln und so Fortschritt, Arbeitsplätze, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit sichern können. Der Schutz von kreativen Ideen und Knowhow vor Nachahmung ist daher elementar.
Die Jury traf sich im Dezember 2023 und vergab drei Hauptpreise, zwei neu ins Leben gerufene Sonderpreise sowie 4 gleichrangige Auszeichnungen.
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