Zum zweiten Mal fand die Konferenz für Design und Innovation statt. Am 26. März 2019 trafen sich knapp 120 Teilnehmer in der Industrie- und Handelskammer zu Köln, um sich über Neuentwicklungen von Materialien zu erkundigen.
Renommierte Redner wie Professor Paul Böhm (Technische Hochschule Köln) und das Designerduo vom Design Studio Niruk (Hürth) berichteten von ihrer Arbeit im Kontext von Material und Gestaltung. Beide riefen dazu auf, sich sorgfältiger mit Materialien, Licht und Farbe auseinanderzusetzen, da diese im Zusammenspiel elementar die Interaktion von Menschen mit Gebäuden, Räumen und Produkten prägen.
Gerd Ohlhauser, Herausgeber des ‚Surface Yearbook‘, reflektierte über die verkürzte Wahrnehmung der Oberfläche als Material: Er sieht den trügerischen Schein der Oberfläche als Stimulation für die Sinne.
Ruth Pauli (Ruth Pauli Consulting) und Christian Dorn (NCS Colour GmbH) führten in ihrem Expertendialog in die Möglichkeiten erfolgreichen Farbdesigns und in die komplexe Welt des Farbmanagements ein. Das vielschichtige Thema vertieften sie in einem Workshop praxisnah mit konkreten Aufgabenstellungen.
Alexander Rybol (blocher partners, Stuttgart) und Gerd Ohlhauser (Surface Yearbook) diskutierten im Workshop ‚Oberfläche: die Grenzen des Erlebbaren‘ mit dem Geschäftsführer des Furnierherstellers Muto`GmbH (Rolf Loose-Leonhardt) und mit Sonia Lopez von Eschmann Textures über Gestaltung und Technologie für die Sinne. Im Zeitalter der artifiziell verbesserten und nachgestellten Oberflächen und Materialeigenschaften falle die Trennung in natürliche und „übernatürliche“ Werkstoffe schwer. Wichtig dabei seien Authentizität und eine offene Kommunikation der jeweiligen Nutzungs- und Anmutungseigenschaften.
Im Workshop ‚Digitalisierung in Handwerk und Industrie‘ erarbeiteten Jessika Kunsleben und Matthias Graf (Effizienzagentur NRW) mit den Teilnehmern wirkungsvolle Optimierungsstrategien für Unternehmen. Prozessorientierte digitale Lösungen bildeten die Grundlage für innovative Ansätze in der Produktgestaltung, wie für Ecodesign, Redesign oder Produktverbesserungen generell. Für Fertigung, Reparatur und Demontage böten digitale Prozessinnovationen weitere Möglichkeiten, selbst gänzlich neue Geschäftsmodelle seien denkbar.
Im Workshop ‚Innovative Materialien‘ moderierten ein Wirtschaftsvertreter, ein Wissenschaftler und ein Designer Beiträge innovativer Materialhersteller. Um unbekannte Potenziale für neue Werkstoffe und Verfahren zu erkennen, arbeiteten die Teilnehmer in Kleingruppen an Lösungsansätzen zum Einsatz der vorgestellten Materialien. Dr. Ing. Harald Cremer (Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW), Dr. Thomas Fischer (Materials Alliance Cologne) und David Antonin (Design Studio Niruk) leiteten den interdisziplinären Workshop.
In der Materialausstellung ‚materials.frames‘ gab es spannende Materialinnovationen zu entdecken: Prägungen von Eschmann Textures, Furnierlösungen der Muto‘ GmbH, Farben von Farrow & Ball sowie Aluminiumoberflächen der Conal GmbH.
Martin Beeh, Initiator und Projektleiter der materials.cologne betonte, dass auf der Konferenz zu erkennen war, welch gebündelte Kompetenz und Wirksamkeit die Arbeit der Designer, Architekten und Innenarchitekten für Wirtschaft und Gesellschaft hat.
Die materials.cologne entwickelt sich als neue Plattform der Kreativwirtschaft der Metropolregion Rheinland und für ganz Nordrhein-Westfalen, mit Köln als Ankerpunkt. Die dritte Auflage der materials.cologne – Die Konferenz für Design und Innovation ist für März 2020 geplant.
Einen Überblick über die Beiträge zur materials.cologne 2019, neue Impulse und Ereignisse zum Thema Material, Design und Innovation finden Sie hier
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