Die Moderne trat zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit dem Versprechen an, die Städte von Chaos, Verworrenheit und gesellschaftlicher Zerrissenheit zu befreien. So sollte das nicht eingelöste Erbe der Aufklärung endlich gesetzmäßig zur Entfaltung gebracht werden. Jörn Düwel und Niels Gutschow begegnen dieser Entwicklungsgeschichte skeptisch. Für die Gestalt von Architektur und Stadt, so die These ihres neuen gemeinsamen Buchs ‚Gestaltung von Glück. Vom Scheitern des Werkbunds und dem Aufstieg von IKEA‘, gibt es weder logische noch vernünftige oder gar überzeitliche Gewissheiten.
In vier größeren Texten zu zentralen Themen der jüngeren Zeit – vom Beginn der Moderne bis heute – analysieren die Autoren gängige Narrative und zeigen, wie einflussreich hergebrachte Denkmuster zur Gestaltung der Städte waren und immer noch sind. Zudem beschäftigen sie sich mit der Frage des Wohnens. Sie analysieren, wie das Wohnen zwischen erzieherischem Eifer etwa des Werkbunds, der Beratung durch Zeitschriften und kurzlebigem Konsum mit Ikea und Co. changiert.
Gestaltung von Glück
Vom Scheitern des Werkbunds und dem Aufstieg von IKEA
Jörn Düwel, Niels Gutschow
352 Seiten mit 220 Abbildungen
28 Euro