Am 21. Oktober 2019 ist Ingo Maurer verstorben. Die Leuchten und Objekte des 1932 geborenen Lichtpoeten gelten als richtungsweisend im Design. Zu seinen bekanntesten Entwürfen gehören sein Erstlingswerk ‚Bulb‘ (1966), das Niedervolthalogen-System ‚YaYaHo‘ (1984), die geflügelte ‚Lucellino‘ und die raumgreifende Pendelleuchte ‚Zettel‘z‘.
Seine Entwürfe finden sich in den Sammlungen der wichtigsten Museen der Welt. Mit Gestaltungsaufträgen im privaten wie öffentlichen Bereich setzte er international Zeichen.
Entwicklung und Verwendung neuer Lichtinnovationen
In der Entwicklung und Verwendung neuer Lichtinnovationen war Maurer stets Vorreiter: als großer Verehrer der Glühlampe, die er als „ideale Symbiose von Poesie und Technik“ bezeichnete, setzte er in den 1980ern Niedervolthalogen-Systeme ein. Die erste LED-Schreibtischleuchte produzierte Maurer bereits im Jahr 2001, OLEDs verwendet er ab 2006. Bis in die Gegenwart wurde das Potential, das die LED-Technik bietet, von Ingo Maurer immer wieder vielseitig und kreativ im Sinne der bestmöglichen Lichtwirkung eingesetzt.
In seiner Designerei in München-Schwabing entwickelte Ingo Maurer zusammen mit einem kleinen Kreis an treuen Mitarbeitern ikonenhafte Leuchten an der Schnittstelle zwischen Gebrauchs- und Kunstobjekt. Immer mit einem Augenzwinkern, einem Hauch von Ironie und mit einer besonderen Mischung aus Poesie und Technologie verliefen die Entwicklungsprozesse spielerisch, unkonventionell – immer auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Lösung.
Akribische Formfindung
Ingo Maurer feilte an Details und diskutierte diese am Modell. Im Ergebnis galt es, die besondere Lösung zu finden, die gleich einer spontanen Skizze durch ihre Leichtigkeit besticht und den Menschen berührt. „Zuerst entsteht in meinem Kopf die Idee von einem Objekt – wie ein Traumgebilde. Erst im nächsten Schritt suche ich gemeinsam mit meinem Team nach Wegen für die Realisierung. Manchmal dauert es Jahrzehnte, bis die technischen Entwicklungen unsere Vorstellung möglich machen“, beschrieb er den kreativen Prozess.
Produktion in kleinen Serien in München
Um diese Vision kompromisslos umsetzen zu können, beschloss Ingo Maurer bereits 1966, selbst zu produzieren, so dass auch die Herstellung kleiner Serien möglich ist. Noch heute werden alle Leuchten in München gefertigt.
Theo Möller weiß, wie die Zusammenarbeit mit Maurer war