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Planung darf etwas kosten

Interview mit Dr. Jochen Ihring, Dauphin HumanDesign Group
Planung darf etwas kosten

Planung darf etwas kosten
Die Dauphin HumanDesign Group will ihre Beratungsdienstleistungen verstärken. Und die dürfen je nach Aufwand finanziell honoriert werden. Warum das so sein sollte, erläutert Geschäftsführer Dr. Jochen Ihring.

Das Interview führte Gabriele Benitz.

Mensch&Büro: Die Dauphin-Gruppe möchte sich stärker in Richtung ganzheitliche Beratung positionieren. Was verstehen Sie darunter?
Ihring: Wir haben zwei sBeratungsschwerpunkte. Das ist zum einen die aus der Marke Dauphin heraus entwickelte ergonomische Beratung „Wohleffekte“ und zum anderen die Planungsleistung, mit der wir unser „Solutions“-Konzept umsetzen. In beiden Fällen haben wir uns personell verstärkt. So beschäftigen wir zwei Ergonomieberater und in unseren Niederlassungen stellten wir fünf Innenarchitekten ein, die in Zusammenarbeit mit unseren Fachhandelspartnern komplette Planungen erstellen.
Und das geschieht wahrscheinlich kostenlos – wie in der gesamten Büromöbelbranche üblich?
Häufig, da die Kunden daran gewöhnt sind, dass es kostenlos ist. Mittelfristig werden wir aber dahin kommen, dass für diese Leistung auch ein Honorar anfällt. Denn die Beratungsleistung wird aufwendiger und größer, weil mehr und unterschiedliche Ideen einfließen und mehr Varianten durchgespielt werden. Damit wächst bei den Kunden die Akzeptanz, dafür auch bezahlen zu müssen. Das passiert in Einzelfällen bereits. Ein Beispiel: Der mit der Dauphin-Gruppe verbundene Nürnberger Fachhändler BSK hat mit tool-z ein eigenes, unabhängiges Planungsunternehmen gegründet. Dieses rechnet Planungsleistungen aufwandsbezogen ab.
Mitbewerber bauen gleichfalls ihre Beratungsdienstleistungen aus. Worin besteht das Alleinstellungsmerkmal Ihres Konzepts?
Das Thema Ergonomieberatung bietet meines Wissens kein anderer deutscher Mitbewerber in diesem Umfang an. Durch den Einsatz der Instrumente unseres „Ergolabs“ und professioneller Ergonomieberater können wir von der Arbeitsplatzanlayse bis hin zur Ausbildung sogenannter Ergo-Scouts ein umfassendes Beratungsprogramm anbieten und eine Vielzahl von Referenzen vorweisen. Bei der Planungsleistung unterscheiden wir uns durch das zum Einsatz kommende Produkt „modul space“ von Bosse, da vor allem durch die Modularität kundenindividuelle Lösungen sehr gut umsetzbar sind. Zugleich bedienen wir mit diesem System auch Sonderthemen wie Empfangsbereiche und Mittelzonen in einer durchgehenden Designsprache.
Zu Ihrem Angebot zählt, bei Büroprojekten zu beraten und diese auch zu betreuen. Wie funktioniert das?
Beim Erstgespräch mit den Kunden nehmen wir Grundideen auf, planen OFML-basiert und mit AutoCAD auf Grundlage der Grundrisse und Daten der Kunden. Sehr schnell kommen wir zu Planungsvorschlägen und -alternativen, die wir in Renderings und begehbaren 3D-Animationen darstellen. Auf Basis der OFML-Daten ermitteln wir parallel Kostenaufstellungen und Produktdefinitionen. Wir wickeln Planungen und Projekte in enger Abstimmung mit dem Fachhandel ab. Dieser organisiert die Lieferung und Montage bis hin zur Inbetriebnahme. Auf Anfrage erstellen wir auch ein kleines Video darüber, wie der Arbeitsplatz, etwa Funktionen des ergonomischen Bürodrehstuhls oder des höhenverstellbaren Tischs, genutzt werden kann.
Wollen Sie Ihre Planungsleistungen ausbauen?
Nicht in personeller Hinsicht. Aber wir sind dabei, die Themen Akustik und Licht stärker miteinzubeziehen. Mit einem externen Spezialisten entwickeln wir Akustikplanung und -simulation. Das gleiche gilt für das Thema Licht. Mit einem Partner von Bosse bieten wir zum Produkt passende Lichtlösungen an. Inzwischen betrachten wir nicht mehr nur die klassischen Arbeitsplätze. Wir stellen etwa fest, dass mit neuen Arbeitsorten wie Lounge- und Mittelzonen sowie Konferenzbereichen neue Fragen auftauchen. Ich nenne mal zwei: Wie und wie lange sollten die Beschäftigten dort arbeiten? Wie sind die Akustik- und Beleuchtungsverhältnisse?

Zur Person

Dr. Jochen Ihring wurde am 6. Juli 1970 in Ludwigsburg geboren. Er studierte technische Betriebswirtschaftslehre an der Universität Stuttgart. Von 1996 bis 1998 war er Doktorand in der internen Unternehmensberatung der E. Breuninger GmbH & Co. KG.
Parallel promovierte er an der Universität Zürich zum Thema „Prozesskostenrechnungssysteme im Handel“. Ihring war von 1999 bis 2004 Projektleiter bei McKinsey & Company mit Fokus auf den Funktionen Finance and Strategy sowie den Branchen Handel, Automotive und Banken. 2004 wurde er Gesamtvertriebsleiter der Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG. Seit 2007 ist er Geschäftsführer der Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG und seit 2014 zusätzlich Geschäftsführer der Dauphin office interiors GmbH & Co. KG.
Foto: Dauphin
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