Von Mai bis November 2016 stand der Deutsche Pavillion auf der 15. Internationalen Architekturausstellung 2016 – La Biennale di Venezia unter dem Motto: ‚Making Heimat. Germany, Arrival Country‘. Wer es nicht nach Italien geschafft hat, kann sich in Frankfurt die Dokumentation des Pavillons anschauen. Das umfassende Begleitprogramm beschäftigt sich mit Deutschland als Einwanderungsland.
In Offenbach, der Nachbarstadt von Frankfurt am Main, haben 58 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. 156 Nationalitäten leben hier friedlich miteinander, teilweise sicherlich auch nebeneinander. Offenbach gilt denn auch als ‚Arrival City‘, eine Einwandererstadt. Diese werden meist als „Problemviertel“ bezeichnet.
Für die 15. Internationale Architekturausstellung 2016 – La Biennale di Venezia erarbeitete man für den deutschen Pavillion unter dem Motto ‚Making Heimat. Germany, Arrival Country‘ acht Thesen zur ‚Arrival City‘. Diese Thesen streben einen Perspektivwechsel auf Einwandererviertel an. Denn Einwandererviertel bieten ihren Bewohnern und Neuankömmlingen wichtige Voraussetzungen für eine gelungene Ankunft und Integration.
Die Ausstellung ‚Making Heimat. Germany, Arrival Country‘ im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt besteht aus zwei Teilen: die Dokumentation und Rezension des Deutschen Pavillons in Venedig und der Bereich, der eine Auswahl von Projekten – realisierte bzw. in Realisierung befindlichen Flüchtlingsbauten – anhand von Gesprächen, Berichten und Fotografien näher beleuchtet. Man befasst sich anhand konkreter Beispiele mit den Umständen und Möglichkeiten, Chancen und Herausforderungen, die mit der Flüchtlingswelle von 2015 auf das Land, einzelne Kommunen und Städte zugekommen sind. Dabei wird schnell klar, dass der knappe Wohnraum eines der Hauptprobleme ist. Auch in der ‚Arrival City‘ Offenbach kann man von einer Wohnungskrise sprechen.
Das Begleitprogramm ist nicht weniger spannend, beginnend mit einem ‚Symposium Social Scale‘ zum Thema Wohnen und Migration am 3. März 2017. Projekte für 50, 100 und 500 Personen werden betrachtet und auf ihre Skalierbarkeit untersucht. Zudem geht man der Frage nach, wie viel Integrationspotential unterschiedliche Standorte haben – in Großstädten, Kleinstädten, Stadtteilen und auf dem Land.
Weitere Programmpunkte sind auf der Webseite des Museums übersichtlich aufgeführt.
‚MAKING HEIMAT – Germany, Arrival Country‘ vom 4. März bis zum 10. September 2017. Eröffnung am 3. März 2017, 19 Uhr
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