Der Trend zu einem Material, einer Materialgruppe, hält an – Kupfer, Bronze, Messing und Gold erfreuen sich bei Möbelherstellern großer Beliebtheit. Entwicklungen und Verfahren bei Farben, Beschichtungen und Kunststoffen schaffen es inzwischen, den metallenen Glanz des Materials nachzustellen.
Trendscouts sprechen oft von Buntmetallen. Nicht ganz klar ist, welche Metallarten zu dieser Werkstoffgruppe gehören. Die Antwort ist keineswegs trivial – eine einheitliche Definition gibt es nicht. Einmal gelten alle Metalle außer den Edelmetallen und Eisen als Buntmetall. Eine andere Variante kategorisiert nach der Farbe der Erze. So kommen Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel und Zink ausschließlich in farbigen Erzen vor. Unter rein gestalterischen Aspekten wird die Metallfarbe als Definition für Buntmetalle verwendet – womit Kupfer und Gold sowie die Legierungen Messing, Bronze und Rotguss gemeint sind.
Eine Studie der Deutschen Rohstoffagentur untersucht die Ursachen von Preispeaks, -einbrüchen und -trends bei mineralischen Rohstoffen. Sie zeigt in der Rohstoffgruppe der Buntmetalle interessante Phänomene für die gelisteten Rohstoffe Blei, Kupfer, Zinn und Zink. Demnach generieren Automobilindustrie und die weltweite Bauwirtschaft die größte Nachfrage . Aber auch bei den Textilien, in der Innenarchitektur wie der Fassadengestaltung, zeigen aktuelle Projekte, wie vielfältig und gerne diese eingesetzt werden.
Preistreiber
Als weiterer Preistreiber wird der allgemeine Energiepreis genannt, denn bei der Förderung und Verarbeitung von Buntmetallen entsteht ein hoher Energiebedarf. Eine erste Preisspitze hängt direkt mit der Ölkrise in den 1970er-Jahren zusammen. Nach dem daran anschließenden Preisverfall ziehen die Preise nun seit Jahren wieder an. Trotzdem liegen sie noch weit unter dem Höchststand von damals. Das hängt meines Erachtens mit der enormen Produktionssteigerung zusammen: von 1950 bis 2011 wurde die Produktion von Kupfer um 736 % ausgeweitet. (Quelle: Deutsche Rohstoffagentur)
Nicht alles was glänzt, ist massives Metall. Das haben wir an dieser Stelle bereits Anfang 2016 thematisiert. Immer mehr Materialien erwecken den Anschein „echter Buntmetalle“. Dabei ist oft nur die oberste Schicht tatsächlich aus Metall. Das wiederum ist nicht nur im Hinblick auf Ressourceneffizienz eine erfreuliche Entwicklung.
Autor Hannes Bäuerle, Inhaber und Geschäftsführer der Materialagentur raumprobe
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