Hell gegen Dunkel gesetzt

Autorin: Dorothee Rodet

Der Auftrag des privaten Bauherrn für die Gestaltung seines Penthauses lautete: Italienisches Design im Look eines Mailänders Stadtlofts mit dem alpinen Stil der Berge des schweizerischen Kantons Graubünden kombinieren. Zusammen mit ihrem Team von IAM Interior.Architects.Munich schuf die Innenarchitektin und Geschäftsführerin Julia Schneider ein stimmiges Einrichtungsbild auf einer 150 m² großen Wohnfläche, bei der der Grundriss bereits vorgegeben war.

Wie ein Motto zieht sich das Dunkel des verwendeten Nussbaumholzes und das Weiß des italienischen Bianco Carrara Marmors durch die Wohnung. „Wir konnten den Stein als Boden im Wohnraum und als Wandverkleidung um den Aufzug herum durchsetzen. Dadurch entstand ein klarer Block“, fasst Julia Schneider zusammen.

Ehrenplatz für die Aussicht

Besonderes Augenmerk legte die Chefin von IAM Interior.Architects.Munich auf die Gestaltung des Master Bedroom. Dieser vereint Schlaf-, Ankleide- und Badezimmer in einem Raum und strahlt mit dem warmen Ton des Nussbaumholzes Komfort und Gemütlichkeit aus. „Der Holzfußboden im Bad schafft eine Wohlfühlzone, die in das Schlafzimmer übergeht“, berichtet die Innenarchitektin.

„Das angrenzende Schlafzimmer ist durch eine 180°-Drehtür schließbar, die im geschlossenen Zustand in die Wand übergeht.“ Das beeindruckende Bergpanorama der Umgebung wird durch die großen Fenster gebührend gerahmt. Bewusst verzichtete die Planerin auf ein ausladendes Design oder übermäßige Dekoration, um der Aussicht einen Ehrenplatz zu bieten.

Nussbaumholz strahlt Komfort aus

Diese kann der Besitzer zum Beispiel in seiner Badewanne sitzend oder in der maßgefertigten Sauna genießen, bei der die Sprossengestaltung der Tür an japanische Shoji-Schiebewände erinnert. Die Sauna aus Nussbaumholz schließt sich nahtlos an die Einbauschränke an und schafft so einen Kontrast zum hellen Marmorblock des Waschtisches, den auch die Dusche ziert. Der Stein unter dem Waschbecken erhielt durch eine spezielle Schneidetechnik mit einer CNC-Fräse seine gerillte Struktur. Dadurch wirkt er etwas rauer.

In seinem Hauptwohnsitz erfährt der Besitzer des Lofts jeden Tag Urlaubsfeeling. Seine zum Entspannen einladende Wohnung teilt er auch gerne mit Gästen. Zum Komfort tragen die ausgewählten Designermöbel bei. Sie verkörpern die Vorliebe des Bauherrn für italienisches Design, zum Beispiel das beige Sofa von Living Divani im Wohnzimmer.

Loft mit Urlaubsfeeling

Ebenso der Küchentisch von Poliform mitsamt Stühlen aus der ‚Caratos‘-Designlinie, die Antonio Citterio 2019 für Maxalto entwarf. In dieser Version mit gepolsterter Lederlehne ähneln die Stühle dem ikonischen ‚Cow Horn Chair‘ und bringen einen Mid-Century-Look und Sitzkomfort für den Hausherren und seine Gäste.

Von dort aus haben sie eine gute Sicht auf die offene Küche aus Edelstahl. Hier kontrastiert das Dunkel der Küchenfronten aus gerauchtem Eichenholz mit hellem Glas. Wenn der Abend etwas später wird, können sie in den beiden Gästezimmern übernachten.

Für Julia Schneider und ihr Team von IAM Interior.Architects.Munich war das nicht das erste Projekt in Davos. Sie hatte bereits 2019 lokale Erfahrungen gesammelt, als sie Ferienappartements des ‚Parsenn Resort‘ gestaltete. Diese überzeugen ebenso mit ihrer zurückhaltenden Farbgestaltung wie das Loft.

FAKTEN

Projekt: Innenausstattung eines Penthauses

Standort: Davos (Kanton Graubünden), Schweiz

Fertigstellung: März 2022

Auftraggeber/Bauherr: Privat

Innenarchitektin: Julia Schneider, Webseite des Büros

Fläche: 150 m²

Ausstattung (Auswahl): Sauna, Einbauschränke, Garderobe, Fußböden in den Schlafzimmern und Bädern aus Nussbaumholz; Marmorboden aus ‚Bianco Carrara‘ im Wohnraum und als Wandverkleidung um den Aufzug; Naturstein ‚Grigio Alpi‘ von Grassi Pietre bei der Garderobe; Badezimmer: Armaturen von Gessi, Badewanne von Alape, Spiegel, Waschbecken und -tisch von Salvatori; Wohnzimmer: Sofa von Living Divani; Esszimmer: Tisch von Poliform, Leuchte von Brokis, Stühle von Maxalto. Vorhänge von Casamance; Küche: Arbeitsplatte ‚Fenix‘ von Arpa

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