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Protest-Architektur: Ausstellung im MAK

Barrikaden, Camps, Sekundenkleber: Ausstellung im MAK
Protest-Architektur

Die Schau ‚Protest-Architektur. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber‘ geht den räumlichen Aspekten von Protestkulturen nach. Eine Ausstellung im MAK, Wien.

Im Zentrum stehen politische Bewegungen, die sich im öffentlichen Raum geäußert und spezifische Architektur- oder Designobjekte hervorgebracht haben. Vom Körpereinsatz der Protestierenden bis hin zu Protestcamps – es ist ein ambivalentes, oft utopisches und mitunter risikoreiches Spektrum der Protestarchitektur, das die Recherche zur Ausstellung zutage brachte: von den Barrikadenkämpfen während der Julirevolution 1830 in Paris bis hinauf ins Heute.  

Räumliche Perspektive von Protest

„Proteste müssen stören, sonst wären sie wirkungslos. Wenn Protestbewegungen in den öffentlichen Raum ausgreifen und sich dort fortsetzen, wenn sie ihn blockieren, schützen und erobern, dann entsteht Protestarchitektur“, beschreiben Oliver Elser, Projektleiter und Kurator, DAM, und Sebastian Hackenschmidt, Kurator, MAK, die bauliche und räumliche Perspektive von Protest. Eine Vielzahl von Modellen und Fotos sowie eine eigens für die Ausstellung entstandene 16-minütige Filminstallation des Regisseurs Oliver Hardt zeichnen Protestereignisse in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit nach. Eine Original-Hängebrücke aus dem Hambacher Wald, eine über fünf Meter hohe „Tensegrity“-Struktur aus Wien und die Spitze eines „Monopods“ aus Frankfurt zeigen die überraschend ingenieurhaft-architektonischen Aspekte von Protestbauten.

Bauliche Strukturen der Protestcamps

Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden 13 Protestereignisse zwischen 1968 und 2023 aus Ägypten, Brasilien, Deutschland, Hongkong, Indien, Österreich, Spanien, der Ukraine und den USA. Dort entstanden jeweils Protestcamps von unterschiedlicher Dauer und mit sehr verschieden ausgeführten baulichen Strukturen.

Die Architektur spielte für das Erreichen der Protestziele oft eine wesentliche Rolle. Der Majdan in Kyjiw, Ukraine, wurde während der zweieinhalb-monatigen, oft brutalen Auseinandersetzungen immer mehr zu einer Festung ausgebaut. Die brasilianischen MTST-Protestcamps hingegen sind filigrane Konstruktionen und können durch präzise Vorausplanung von Tausenden Wohnungslosen innerhalb von nur einer einzigen Nacht aufgebaut werden.

Nachhaltige Ausstellung

Vor allem die 13 Case Studies demonstrieren, dass in unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Kontexten aus begrenzten Ressourcen experimentelle Bauten für ungewöhnliche Gemeinschaften auf Zeit entstehen können. Faszinierend ist in allen Fällen die Energie, Leidenschaft und Risikobereitschaft der Protestierenden. Die Einbauten, Möbel und Gitterwände der Ausstellung stammen größtenteils aus vorhandenen Ausstellungsmaterialien des MAK. Das entspricht einerseits einem Prinzip der Protestarchitektur, wonach alles günstig und spontan verfügbar sein muss. Andererseits war es den Kuratoren wichtig, nachhaltig zu arbeiten, und im Ergebnis nicht „zu protestig“ zu sein.


Protest-Architektur – Barrikaden, Camps, Sekundenkleber

MAK Ausstellungshalle OG, Stubenring 5, 1010 Wien

Bis zum 25. August 2024

MAK.at 

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