Eine schwarze Katze spaziert während des Interviews im Privathaus Peter Zumthors im Hintergrund durchs Bild. Katze Zumthors müsste man sein. Dann hätte man täglich eine sensible Architektur und die herrliche Landschaft Graubündens um sich.
„Schönheit liegt immer im Betrachter, nicht im Objekt“, „Ein gutes Gebäude sollte eine Seele besitzen“ und „Das wichtigste ist die Atmosphäre“ – Sätze wie diese stammen allesamt aus dem Munde Peter Zumthors. Der Schweizer Architekt äußerte sie in den vergangenen 30 Jahren in Interviews, Gesprächen, Vorträgen und Diskussionen. Christoph Schaub hat sie zu einer biografischen Collage zusammengefügt. Damit erhält man einen guten Einblick in das Denken und die Arbeitsweise des Pritzker Preisträgers.
Nach Kapiteln sortiert – Methode, Genius Loci, Erinnerung, Konstruktion, Material, Atmosphäre, Intuition und Schönheit – sieht und hört man Peter Zumthor in verschiedenen Umgebungen, die er kreiert hat, wie in Vals, Bregenz oder in seinem Studio in Haldenstein. Man muss feststellen, dass er über die Jahre seinen Prinzipien und Wertvorstellungen treu geblieben ist. Dabei kann er vermeintlich vehement und ruppig sein, was ihm teilweise vorgworfen wurde, aber genau genommen, bleibt er authentisch, konsequent und vor allen Dingen klar.
„Ich mag keine abstrakten Kommentare, egal wie intellektuel sie sind. Ich will es realistisch und konkret“ oder „Architektur muss man nicht erklären müssen. Das lernen Studenten bei mir in der ersten Woche.“ Peter Zumthor ist die reine emotionale Reaktion auf seine Architektur wichtig. Erst die Reaktion, dann das Denken. Das hat seiner Meinung nach auch viel mit Intuition zu tun. Diese stehe am Anfang. Die intuitive Idee.
Peter Zumthor spricht über seine Arbeit
Eine biografische Collage zusammengestellt von Christoph Schaub
Verlag Scheidegger & Spiess, 1. Auflage, 2017
DVD in Kartonumschlag, 38 €
Filme in Originalfassung mit deutschen Untertiteln, Spieldauer ca. 71 Minuten, farbig
ISBN 978–3–85881–914–7