md-Korrespondent Ingo Werk berichtet aus Los Angeles von der Designmesse Dwell on Design: Amerikas Design-Show der Superlative.
Aus den Lautsprechern tönte gerade der Beatles-Song “She Came In Through The Bathroom Window“, als ich die West Hall im Los Angeles Convention Center betrat. Wirklich sehr passend. Ich war gekommen, um mir die wichtigste Design-Show des Jahres anzuschauen: ‚Dwell on Design‘. Den Auftakt machte die Installation ‚Screenplay‘ von Oyler Wu Collaborative (oylerwu.com) – ein eindrucksvolles Spiel mit der visuellen Wahrnehmung des Betrachters. Dahinter ging’s zum kommerziellen Messegeschehen. Dieses Jahr eine gesunde Mischung aus etablierten Unternehmen und aus Start-ups; dazu auf drei Bühnen 150 Vorträge und fünf veritable Fertighäuser… In der Tat die Show aller Shows.
Der amerikanische Premiumhersteller für Küche und Bad Kohler (kohler.com) präsentierte seinen Messestand als zitronengelben Klappcontainer samt einladenden Badewannen-Sofas. Airstream, Ikone der amerikanischen Wohnwagen-Hersteller zeigte das neue Modell ‚Sterling‘. Das silber-violette Interieur stammt von Designer Christopher Deam, der immer für Innovationen gut ist. Küchengerätespezialist Sub-Zero stellte einen neuen Flügeltüren-Kühlschrank vor und sah sich erstmals mit einem deutschen Wettbewerber (Liebherr) konfrontiert.
Neben den deutschen Veteranen auf dem US-Markt wie Poggenpohl und Miele, erprobten Neulinge wie Liebherr und Huf Haus ihre ersten Schritte in LA. Die Huf-Repräsentanten Thomas Geimer und Alexander Kolbe zeigten sich höchst erfreut, hatten sie doch just zwei Fertighäuser in den USA verkauft. Beide sind zuversichtlich, dass sich deutsche Wertarbeit auch hier durchsetzen wird.
Beeindruckend waren Enthusiasmus und Erfindungsgeist der Start-ups. Schauen Sie sich die unglaublichen mundgeblasenen Kristalllüster von Seth Parks an (sethparksglass.com). Er war vor knapp zehn Jahren noch Abiturient. Oder Brent Starck (driftstudio.com). Ein Tüftler, der mit einem Laserverfahren Landkarten auf Holz druckt und daraus in einer ehemaligen Käserei Möbel herstellt. Eine Truhe mit der Karte von LA war besonders begehrt.
Hingegen beschaffte sich die Golden Gate Bridge Furniture Company (ggbfurniture.com) Originalteile des Brückengeländers und entwickelte daraus ein LED-Leuchten- und Möbelprogramm im Stil des historischen San Franciscos. Und weil in Kalifornien bekanntlich das ganze Jahr die Sonne scheint, dürfte die Outdoor-Dusche von Oborain (oborain.com) die perfekte Lösung sein für eine schnelle Abkühlung im eigenen Garten.
Meet the Bad Beetle (badbeetle.com): Die Designer machten aus dem Schädling — der gleichnamige Bergkiefernkäfer bewohnt Bäume, wobei er zwar hübsche Spuren hinterlässt, jedoch infolge den ganzen Baum abtötet — etwas Positives und gestalteten aus “gezeichnetem” Holz die coolste iPhone- und iPad-Hülle, die Sie sich vorstellen können.
Oder der extrem flache Luftreiniger von Rabbit Air (rabbitair.com) mit künstlerisch gestalteter Front. Während Sleepypod (sleepypod. com) eindrucksvolle Designer-Unterkünfte für Hunde und Katzen anbietet. Wollen Sie selber sehen, was amerikanisches Design zu bieten hat, sollten Sie zügig Ihren Flug nach LA buchen für den 21. bis 23. Juni 2013. Dann heißt es wieder: Dwell on Design.
md-Korrespondent Ingo Werk berichtet aus Los Angeles
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