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Messerückblick ISH 2023

Messerückblick ISH 2023
Nachhaltiges Design fürs Bad

Im Bad wohlfühlen und dabei Wasser und Energie sparen, auf diese Formel kann man die Neuheiten im Bereich „Water“ der diesjährigen ISH bringen. Die Leitmesse der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikbranche fand vom 13. bis 17. März in Frankfurt statt – und die Aussteller hatten nach vier Jahren pandemiebedingter Pause einiges zu zeigen.

Autor: Martin Krautter

Volle Hallen, gute Stimmung: Gefühlt war wieder alles wie früher auf der ISH, wenn auch unterm Strich die Zahlen mit über 153000 Besuchern aus 154 Ländern noch hinter 2019 zurückblieben. Entsprechend zufrieden waren die Aussteller und ihre Verbandsvertreter mit dem Messeverlauf.

„Nach der langen Pause möchten die Besucher jetzt handfeste Beispiele sehen, konkrete Produkte, Anregungen, Ideen, Konzepte – besonders zu aktuellen Fragen wie der Nachhaltigkeit. Dafür lohnt sich die ISH mehr denn je“, diese Einschätzung teilte etwa Jens Wischmann, Geschäftsführer des VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.) im Gespräch mit uns.

Wertvolles Wasser im Bad

Im Fokus der Messe stand der Umgang mit Ressourcen: „Zugang zu Wasser in Trinkwasserqualität zu haben und das in ausreichender Menge, ist nicht mehr so selbstverständlich wie es einmal war. Daher setzt der Bereich ISH Water einen Schwerpunkt beim Thema Nachhaltigkeit“, äußerte sich Stefan Seitz, Leiter Brandmanagement ISH, schon im Vorfeld.

Wischmann ergänzte dazu: „Rund 80% der Energiebilanz im Bad gehen auf die Trinkwassererwärmung. Hier setzt die Technik an – zum Beispiel mit sparsamen Durchlauferhitzern, intelligenten Mischbatterien oder Wärmerückgewinnung im Abfluss.“

Megatrend der ISH „Alles aus einer Hand“

Ein übergreifender Trend ließ sich bei den Ausstellern der ISH beobachten: Nämlich der hin zum Angebot ganzer Badwelten aus einer Hand. Klassische Armaturenhersteller bauen umfangreiche Keramik- und Möbelsortimente auf – und umgekehrt.

Das macht den Markt nicht übersichtlicher, aber die Komplettprogramme sind in Farben und Formensprache natürlich perfekt aufeinander abgestimmt. Und zwischen gestalterischer Variation und aktuellen Farbtrends fanden sich auch diesmal viele technische Innovationen – hier unser Überblick über interessante Neuheiten der Messe.

Hansgrohe
Foto: Hansgrohe

Hansgrohe: Studie ‚Green Vision Beyond Water‘

Die Designstudie, die Hansgrohe zusammen mit dem Büro Phoenix Design entwickelte, überrascht mit einem radikalen Ansatz: Kann man sich ein Badezimmer vorstellen, in dem Wasser gar nicht mehr die Hauptrolle spielt? Die Gestalter setzen auf Farben, Licht und Materialien, um eine warme Atmosphäre zu erzeugen. Sprühnebel statt Wasserschwall, eine Licht-, Dampf- und Aromahaube statt Badewanne sowie eine Trenntoilette, die das Duschabwasser zum Spülen nutzt: Damit ließen sich, so die Designer, bis zu 90% Wasser und Energie einsparen.

Dass es Hansgrohe mit Umweltschutz ernst meint, zeigt sich aber auch in konkreten Produktneuheiten wie der Duschgarnitur ‚Pulsify Planet Edition‘, die erstmals komplett aus recyceltem Material besteht.

Antoniolupi
Foto: Antoniolupi

Antoniolupi: ‚Anima Liquida‘ Waschbecken und Boards

Archetypische, radikal reduzierte Gestaltung fürs Bad zeigt Antoniolupi: Der Designer Giorgio Rava formte das Standwaschbecken aus dem grauen Sedimentgestein Ceppo di Grè – ohne sichtbare Armaturen. Einen ebenso minimalistischen Hintergrund bilden die Holzfronten der darauf abgestimmten Schrankserie, die sich der Hersteller nicht nur im Bad, sondern auch in Wohnräumen vorstellen kann.

Bette
Foto: Bette

Bette: ‚Level‘ Montagesystem für Duschwannen

Bei der Nivellierung von Duschwannen darf nichts schiefgehen – insbesondere beim immer öfter gefragten bodengleichen Einbau im Bad. Gegenüber bisherigen Systemen sollen die neuen Einbaufüße „Level“ von Bette erstaunliche 90 % Montageaufwand sparen, ein handfestes Argument.

Die Systemfüße werden in die Ecken der Duschfläche geklebt und vom Monteur zwischen 80 und 200 mm auf die gewünschte Ebene angehoben. Die Rasterung beträgt einen halben Millimeter und fühlt sich dabei an wie ein Präzisionswerkzeug. Praktiker, das bewies die Menschentraube an der Test-Aufbaute auf dem Bette-Stand, waren von der Neuheit begeistert.

Burgbad
Foto: Burgbad

Burgbad: ‚b:me‘ Badmöbelserie

In der ersten Zusammenarbeit des Hamburger Designer-Duos Marcel Besau und Eva Marguerre mit dem Badmöbelspezialisten Burgbad ist mit ‚B:me‘ eine sinnliche Serie fürs Bad entstanden, die den Trend zum wohnlichen Bad unterstreicht.

Die Designsprache mit den abgerundeten Formen strahlt dabei einen gewissen Retro-Futurismus aus, noch betont durch matte Oberflächen sowie die Farbgebung: Ihre Palette umfasst neben Standards wie weiß und anthrazit auch die aktuellen erdigen Pastelltöne wie „Terracotta“ oder „Sandstein“, die passenden Becken bestehen aus Mineralguss.

Duravit
Foto: Duravit

Duravit: ‚Qatego‘ Badserie

Auf Kontraste setzten die Designer des Studios F.A. Porsche bei der Kollektion ‚Qatego‘ für Duravit. Sie kombinierten für die neue Badmöbelserie Holz, Keramik und hochwertigen Naturstein; den weichen Formen der Aufsatzbecken und Marmorplatten stehen kantige Rahmen und klare Konturen der Möbel gegenüber, die ihrerseits mit gut organisiertem Stauraum und integrierter Beleuchtung beeindrucken. Besonders schön zur Geltung kommt die Materialität des Steins bei der Montage auf Metallkonsolen, die zugleich als Handtuchhalter dienen.

Fima
Foto: Fima

FIMA Carlo Frattini: ‚Ingiro‘ Gartenduschen

Vielleicht war es der Rückzug ins Private während der Pandemie, der Gartenduschen zum Trendthema befördert hat. Der Armaturenhersteller FIMA Carlo Frattini engagierte als Designer für ein entsprechendes Produktprogramm den Mailänder Lorenzo Damiani, sein Entwurf ‚Ingiro‘ macht mit einer ausgewogenen Mischung aus Eleganz und Lässigkeit bella figura.

Ein schlichtes Rohr steht auf einem Zementsockel als Halter für Schlauch und minimalistischen Brausekopf – in Edelstahl oder den beliebten Pastellfarben. Bedient wird bequem per Fußtaster, passende Accessoires wie Ablage und Handtuchhalter runden die Serie ab.

Geberit
Foto: Geberit

Geberit: ‚Acanto‘ WC mit „Turboflush“

Wie bei den sogenannten „ASMR“-Videos auf Youtube, bei denen beispielsweise Seife meditativ in Würfel geschnitten wird, könnte man beim Spülvorgang des neuen ‚Acanto Turboflush‘ WCs von Geberit stundenlang zusehen: Das asymmetrisch in die Schüssel fließende Wasser fasziniert mit einem perfekten Strudel.

Konkreter Vorteil dieser Spülart, die der Hersteller zuvor vor allem in teuren Dusch-WCs anbot: Die laminare Strömung spült bei gleich geringem Wasserverbrauch gründlicher, erheblich leiser und spritzt weniger. Offensichtlich eine gute Idee, denn ähnliche Ansätze waren dieses Jahr auch bei anderen Herstellern von WCs zu sehen.

Kaldewei
Foto: Kaldewei

Kaldewei: ‚Flow Line Heatrecovery‘ Duschrinne

Für Kunden, die sich partout nicht von den Stahlemaille-Duschflächen von Kaldewei (kaldewei.de) überzeugen lassen möchten, bietet der Hersteller mit der Serie ‚Flow Line‘ jetzt auch elegante Duschrinnen an, zum Beispiel für geflieste Duschflächen. Technischer – und nachhaltiger – Leckerbissen in dieser Serie: Die Variante mit integrierter Wärmerückgewinnung.

Dabei fließt der Zulauf zur Duscharmatur durch einen verborgenen Wärmetauscher in der Duschrinne und wärmt das kalte Wasser um einige Grad vor – so muss weniger heißes Wasser für die Wunschtemperatur zugemischt werden, was laut Hersteller spürbar Energie spart. Das Design der Produktlinie kommt von Werner Aisslinger.

Laufen
Foto: Laufen

Laufen: ‚Il bagno alessi‘ Badserienerweiterung

Der Schweizer Hersteller Laufen hat zusammen mit dem Designer Stefano Giovannoni die Kollektion ‚Il bagno Alessi‘ weiterentwickelt und ihr durch den Einsatz eines speziellen Werkstoffs, der sogenannten Saphirkeramik, eine moderne, leichte Formensprache verliehen. Dazu passt neues Badmobiliar, das handwerkliche Qualität mit fortschrittlichen Materialien und Technologien verbinden soll.

Ein Highlight der Kollektion: Die Rahmenstruktur aus schwarzem Aluminium, die beleuchteten Spiegel, Mobiliar und Becken verbindet und in Szene setzt. Auch hier schimmern seidenmatt erdige Trendfarben wie „Terrakotta“.

Kludi
Foto: Kludi

Kludi: ‚PushTronic‘ elektronische Duscharmatur

Smarte Funktionen in der Dusche, zum Beispiel Zeit- und Temperatur-Presets für verschiedene Benutzer, Verbrauchsmessung, App-Anbindung sowie Ansteuerung mehrerer Dusch- oder Massageköpfe lassen sich nur mit elektronischen Thermostatmischern vernünftig umsetzen. Weil Touchdisplays im Bad polarisieren, bietet Kludi seine Duschelektronik mit zwei Bedienphilosophien an: Als Touch Tronic mit Glasberührfeld – oder als Push Tronic mit drei großen, versenkbaren Drehknebeln. Die fühlen sich angenehm metallisch-präzise an und kommen in Chrom, mattschwarz, Mattweiß oder mit goldener PVD-Beschichtung.

Tece
Foto: Tece

Tece: ‚Tece Square‘ WC-Betätigung

Die WC-Betätigung gehört zu den meistberührten technischen Komponenten im Bad – und prägt entsprechend die „User Experience“. Der Hersteller Tece bietet mit dem Modell ‚Tece Square‘ eine Lösung, die sich in ihrer minimalistischen Ästhetik und den feinen Fugen formal vom Standard absetzt – und mit einem erweiterten Angebot an Oberflächenvarianten jetzt zusätzlichen Gestaltungsspielraum bei der Badplanung schafft: Zum Beispiel satiniertes Glas in Weiß, Schwarz, Signalgrau und Sandbeige oder die ungewöhnliche, patinierte Metalloberfläche „Rusted Steel“.

Toto
Foto: Toto

Toto: ‚Neorest WX‘ Dusch-WC

Der japanischen Marke Toto gebührt die Ehre, komfortable Dusch-WCs als Produktgattung weltweit etabliert zu haben. 40 Jahre Erfahrung im Thema kondensieren jetzt im neuen ‚Neorest WX‘, das auf der ISH als Prototyp präsentiert wurde.

Dieses Modell enthält alle aktuellen Hygienetechnologien des Herstellers, ist aber mit seiner eleganten Form äußerlich kaum als Dusch-WC zu erkennen. Eine Fernbedienung erschließt die Funktionen, unterhalb der Keramik spendet ein LED-Orientierungslicht milden Schein.

VitrA Bad
Foto: VitrA

VitrA Bad: ‚Suit‘ Amaturenserie

Keine ISH-Nachlese ohne Badarmaturen in neuen Formen und Farben. Hier bringt Vitra Bad (vitra-bad.de) die Serie ‚Suit‘ in einem puristischen Design mit breitem Auslauf, inspiriert von der Dynamik eines Wasserfalls – so das Unternehmen. Das Programm umfasst alle gängigen Typen vom Einhebel-Waschtischmischer bis zur Wannenfüllarmatur mit passenden Duschköpfen.

Augenmerk verdient die Farbauswahl: Nach der Flut von matten Farbtönen und gebürsteten Buntmetallen wie Bronze und Kupfer in den letzten Jahren setzt Vitra hier einen Akzent mit einer attraktiven, hochglänzend schwarzen Oberfläche – der Anfang eines neuen Trends?

Hier geht es zur Webseite der Messe

Lösungen für eine nachhaltige Zukunft

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