Gebrauchsgüter aus der Industrie- und Arbeitswelt
Als die Ur-Magaziner 1971 in einem Stuttgarter Hinterhof das Magazin eröffneten, war der Name Programm und mit einer klaren Vision versehen: Gebrauchsgüter aus der Industrie- und Arbeitswelt aufzuspüren und Interessierten für die Nutzung im Wohnbereich zugänglich zu machen. Dargeboten wurde das Sortiment wie in einem Lager und Depot.
Alltagsgegenstände und Möbel
Mit klarem Fokus auf dem Produkt präsentierte sich der kleine Laden. Größte Triebfeder der Geschäftsidee war die Erkenntnis der vier Gründer, dass es zu jener Zeit kaum Möbel und Alltagsgegenstände für ein funktions- und gestaltungsorientiertes Publikum gab. Aus einer Vision unkonventioneller Denker und Macher wurde die DNA des Magazins. Als Händler und Produzent. Seit 50 Jahren mit Konsequenz und Haltung.
Interesse, aber auch Irritation löste der neue, kleine Laden für Einrichtungszubehör mit dem Namen Magazin zunächst aus. Wie eine Mischung aus wenig Möbelhaus und viel Werkstatt.
Die Gründer Antje und Otto Sudrow, Auwi Stübbe und Günter Zimmermann präsentierten Einrichtungsgegenstände, die sie auf ungewöhnlichen Wegen gesucht und gefunden hatten – und die in erster Linie eines waren: Lösungen für Aufgabenstellungen mitten aus dem Leben. Zimmermann arbeitete zu der Zeit als Soziologe, Stübbe und Otto Sudrow waren als Assistenten an der Stuttgarter Kunstakademie tätig.
Was braucht ein Raum?
Kernfragen, die sie sich stellten, führten zur Gründung des Magazins: Was braucht ein Raum? Was brauchen Menschen, die darin leben und arbeiten? Wie können althergebrachte Konventionen und Sichtweisen auf Wohnen und Einrichten hinterfragt werden? Produkte aus dem Gewerbe wurden für Wohnen und Arbeiten umgenutzt.
Nutzen, Funktionalität und technische Ästhetik
Das Magazin machte Produkte zugänglich, die vorher nicht verfügbar waren: Leuchten mit hoher lichttechnischer Funktion, Regale aus Industrie und Lagerwirtschaft, Werkzeuge und Gerätschaften aus Handwerk und Gastronomie. Bedarf und Nutzen, Funktionalität und technische Ästhetik standen plötzlich im Vordergrund – nicht tradierte Wohnkultur und überflüssiger Dekor.
Das Unternehmen steht seit seiner Gründung 1971 für ungewöhnliche Wege und fortlaufende Entwicklung. Stets den Menschen und sein Lebensumfeld im Blick, ist Magazin selbst – genau wie die Produkte in seinen digitalen und analogen Schaufenstern – Ergebnis eines vielschichtigen Gestaltungsprozesses.
Was damals wie eine kleine Revolution begann, zeigt sich heute unvermindert kraftvoll und überraschend. Magazin ist Händler mit Haltung, Idee und Konzept und sieht seine Aufgabe in der Zusammenstellung eines gut ausgewählten Sortiments an Alltagsgegenständen.
Qualifizierte Auswahl mit einem Augenzwinkern
Hierbei ist nicht eine unendliche Flut an Produkten der Einrichtungsbranche das Ziel, vielmehr eine qualifizierte Auswahl. Von der Arbeitsleuchte bis zum Küchengerät, vom Schlafsofa über das Tischgestell bis zum Garderobenhaken: ausgewählt und von guter physischer und ästhetischer Qualität.
Was ist wichtig, was wird gebraucht?
Als Produzent spielt Magazin seine ganze Erfahrung aus und hinterfragt: Was ist wichtig, was wird gebraucht? Das sind die Fragestellungen und Themen, denen sich Magazin mit Designern und Produktentwicklern stellt und die zu einem mittlerweile umfangreichen Sortiment an selbstentwickelten und -produzierten Möbeln und Einrichtungsgegenständen geführt hat.
Zweckmäßig und gebrauchstüchtig, gut gestaltet und oft auch mit einem Augenzwinkern.
Edition1971
Zum 50-jährigen Jubiläum bietet das Magazin 2021 unter anderem eine Sonderedition mit dem Titel ‚Edition1971‘ bekannter Produkte und Alltagsgegenstände seines Sortiments an. Produkte, die die Magazin-Haltung wiedergeben und für klare Inhalte sprechen. In seinem Jubiläumsjahr wird Magazin aber auch in digitaler sowie gedruckter Form Geschichten erzählen und Einblicke geben, langjährige und neue Wegbegleiter zu Wort kommen lassen und, sicherlich bald auch wieder realisierbar, in seinen Läden in Stuttgart, Bonn und München Lesungen veranstalten.
Alltagsgegenstände: Studie zu Objekten der Alltagskultur im Vitra Design Museum