Die Ausstellung ‚Nachbarn. Niederländisches Glas‘ präsentiert mehr als 100 Glasobjekte (rund die Hälfte gehören zur renommierten Sammlung Knecht-Drenth). Die Schau ist auf die im 20. und 21. Jahrhundert entstandene Glaskunst unserer niederländischen Nachbarn fokussiert, bietet mit einigen ausgewählten Beispielen aber auch Rückblicke auf historische Blüteperioden der Glaskunst der Niederlande. Im Mittelpunkt der Ausstellung indes steht das so genannte ‚Leerdam-Glas‘. Eine im Jahr 1765 südlich von Utrecht errichtete Flaschenfabrik ist der Vorgänger der bis heute namhaften Glasfabrik Leerdam, deren offizielle Gründung 1878 erfolgte. Seit etwa 1915 räumte man unter der Leitung von Petrus Marinus Cochius Künstlern eine entscheidende Rolle beim Entwurf der Gebrauchs- und Ziergläser ein. “Gebrauchsgegenstände, für Jedermann erschwinglich, aber entworfen von Künstlern”, so lautete das Gestaltungskonzept. In den Jahren 1923/24 begann man dann mit der Herstellung von künstlerischen Einzelstücken‚ ‚Unica‘ genannt. Diese Objekte entstanden nicht am Zeichenbrett, sondern am Glasofen –im Dialog zwischen Entwerfer und Glasmacher. Internationale Bekanntheit erlangte die Glasfabrik Leerdam auf der Exposition Internationale des Arts Décoratifs in Paris 1925, wo etliche Entwürfe mit Auszeichnungen gewürdigt wurden. Auf das ‚Unica‘-Projekt nahm Ende der 1960er Jahre übrigens auch die Studioglas-Bewegung in den Niederlanden, die heute durch Künstler wie Mieke Groot, Bernard Heesen und Richard Meitner vertreten wird, Bezug.
Bis 25.10.2009
Glasmuseum Hentrich
Ehrenhof 4-5
D-40479 Düsseldorf
Telefon +49-(0)211-8992463
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