Unter dem sperrigen Titel ‚Einfachheit im Vielfachen – Gestaltwandel des Berliner Porzellans unter Einfluss von Bauhaus und Burg Giebichenstein‘ wirft die Ausstellung einen Blick auf eine der progressivsten Phasen der KPM. Es war Günther von Pechmann, der 1929 die bahnbrechende Zusammenarbeit mit der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein ins Leben rief. Nach der Schließung des Bauhauses in Weimar, die das Aus für die dortige Keramik-Werkstatt bedeutete, sicherte sich Paul Thiersch, Leiter der Burg, alle wichtigen frei gewordenen Kräfte für seine aufstrebende Schule. Gerhard Marcks, der ehemalige Leiter der keramischen Werkstatt, übernahm die Bildhauerwerkstatt und später die Gesamtleitung der Burg. Ebenfalls nach Halle wechselte Marguerite Friedlaender, die zunächst eine Keramik-Werkstatt nach Bauhausvorbild aufbaute und später die Porzellan-Werkstatt leitete. Diese diente als Versuchslaboratorium für die Produktion der KPM. Das Ziel war die Entwicklung von Prototypen für die serielle Produktion. Mit dem Werbeslogan “Porzellan für die neue Wohnung” wurde eine Erneuerung der Produkt-palette der Berliner Manufaktur eingeleitet, die darauf abzielte, die Gebrauchsporzellane auf die moderne Wohnung abzustimmen und vor allem formal zu vereinfachen. Die KPM wurde so zur Vorreiterin für modernes Produktdesign und wegweisend für die gesamte deutsche Porzellanindustrie.
Bis 16.5.2010
KPM Welt
Wegelystraße 1
D-10623 Berlin
Telefon +49-(0)30-39009188
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