Es ist eine Einladung an die Bewohner der Stadt Münster, aber auch an Besucher, übliche Wege zu verlassen und ungewohnte Perspektiven einzunehmen, die Beziehung von Kunst und öffentlichem Raum zu hinterfragen. Das ist der Anspruch der Veranstalter der Skulptur Projekte, die gar nicht in Konkurrenz zur Documenta stehen wollen. Dennoch gab es bereits Stimmen, die einen neuen Realisierungsrhythmus – nur fünf Jahre anstelle der bisherigen zehn Jahre – für die Schau verlangten. Aber Kasper König, Gründer und Leiter der über vier Monate dauernden Kunstschau weiß, dass eben diese Langsamkeit eine große Freiheit für die Ausstellung bedeutet. Die sich dem Kunstrummel entziehende Schau ist mittlerweile etwas Besonderes für die Stadt Münster und ihre 300 000 Einwohner und wird weltweit wahrgenommen.
35 Künstler, Künstlerinnen, Künstlergruppen und -duos aus 19 Ländern haben temporär im städtischen Raum ihre Installationen, Skulpturen und performative Kunst aufgebaut. Die Ausstellungsentwicklung basiert seit jeher auf den Vorschlägen der eingeladenen Künstler-Innen für temporäre Projekte im Stadtraum. Auffällig dabei ist in diesem Jahr, dass sich viele der Projekte von außen in den Innenraum verlagert haben. Alle eint: der freie, kostenlose Zugang für die Öffentlichkeit. Das nennt man demokratische Kunst.
Zur Veranstaltung gibt es einen zweisprachigen Katalog (480 Seiten, Englisch/Deutsch), Verlag Spector Books.
Teilnehmende Künstler
Ai Arakawa, Nairy Baghramian, Aram Bartholl, Cosima von Bonin + Tom Burr, Andreas Bunte, Gerard Byrne, CAMP, Michael Dean, Jeremy Deller, Nicole Eisenman, Ayşe Erkmen, Lara Favaretto, Hreinn Friðfinnsson, Gintersdorfer / Klaßen, Pierre Huyghe, John Knight, Justin Matherly, Christian Odzuck, Emeka Ogboh, Peles Empire, Alexandra Pirici, Mika Rottenberg, Xavier Le Roy mit/with Scarlet Yu, Sany (Samuel Nyholm), Gregor Schneider, Nora Schultz, Thomas Schütte, Michael Smith, Hito Steyerl, Koki Tanaka, Oscar Tuazon, Joëlle Tuerlinckx, Wagner / De Burca, Cerith Wyn Evans, Hervé Youmbi
Die Skulptur Projekte Münster 2017 laufen noch bis zum 1. Oktober 2017.