Den Satz „Ich habe keinen festen Schreibtisch mehr, wir sollen jetzt mehr im Homeoffice arbeiten“ hört man immer häufiger. Oft schwingt Unsicherheit mit. Es stellt sich die Frage: Was sind die Bedingungen für eine gelungene Transformation hin zu einer nachhaltigen Arbeitsumgebung?
Wozu dienen Living Labs?
Living Labs sind im Idealfall vielversprechende Orte für Forschung, Design, Mitgestaltung und Dialog. Das impliziert gleichzeitig die Planung eines Rahmens für verändertes Arbeiten, geprägt von der Integration von Kunden, Partnern und Externen; ob als gesonderter Bereich, der mit dem Gesamtunternehmen interagiert oder in direkter Verbindung – das hängt davon ab, ob man ein Lab zur Erkundung einrichten oder als Lab agieren möchten.
Zielsetzung
Was bringen Living Labs? Sie sollten nach Möglichkeit den Rahmen bieten, folgende Ziele zu erreichen: Die Entwicklung innovativer, kundenzentrierter Verfahren, bessere Produkt- und Dienstleistungen, eine Effizienzerhöhung im Arbeits- oder Produktionsprozess, größere Kunden- und/oder Mitarbeiterzufriedenheit sowie ein nachhaltiges Wirtschaften im Allgemeinen.
Hauptaspekte der Living Labs: Mobilität und Flexibilität
Verschiedene Anforderungen machen unterschiedliche Ausstattungen notwendig. Neue Teammitglieder im Objekt erfordern neue Räume und Objekte. Auch Tools, Verfahren, die Co-Creation, das Prototyping, das Testing neuer Lösungen sowie Beobachtung, Diskussion und Messungen der Ergebnisse können Grund für ein Lab sein.
Mobilität und Flexibilität sind die Hauptaspekte, bei wechselnden Beteiligten und Standorten. Aber auch die Intensität der Nutzung ändert sich. Wenn Sie also als Architekt die Zukunft gestalten, warum nicht mit funktionalen, nachhaltigen Designkomponenten? Einige Beispiele für eine nachhaltige Infrastruktur: Für die Schaffung örtlich mobiler Labs könnte man direkt auf flexible Gebäudekomponenten zurückgreifen wie etwa die von Containerwerk, Conhome oder Variahome.
Feste und mobile Wände
Eine besondere Bedeutung gewinnen mobile Raumelemente, die eine flexible Gestaltung der Innenräume ermöglichen, um zwischen der Arbeit in Großgruppen und kleineren Einheiten zu wechseln. Während das ‚Sysboard-System‘ von Studio Hartensteiner mit einem Kern aus gepressten Tannennadeln wandelbare, leichte, aber stabile Wände als Alternative zu Trockenbau oder Messesystemen bietet, sind die ‚molo softwall kraft paper‘ temporäre Wandelemente, die sich von 10 auf 450 cm ausziehen, anpassen, leicht verschieben oder transportieren lassen.
Wer keine Wände benötigt, behilft sich mit einem Regalsystem aus Papier von Chenel oder nutzt eines der modularen Regalstecksysteme aus Holz von Studio F/F oder Tojo.
Living Labs: nicht ohne Schallschutz
Auch der Schallschutz der Wände für die Living Labs ist ein Thema, dem sich besipielsweise Baux widmet: die nachhaltigen Design-Akustikpaneele des schwedischen Unternehmens entstehen aus Holzwolle, Zement und Wasser. Forbo Flooring bietet mit seiner ‚Marmoleum‘-Kollektion die einzigen Linoleum-Bodenbeläge an, die zu 100 % CO2-neutral hergestellt werden.
Partner gesucht
Natürlich endet auch dieser Green-Critic-Beitrag nicht ohne eine Einladung. Der Green Product Award sucht Partner und Teilnehmer, mit denen man gemeinsam das erste nachhaltige mobile Living Lab entwickeln und bauen kann. Es sollen Orte für eine nachhaltige Produktentwicklung entstehen. Ein Blick auf die Website dazu lohnt sich:
www.gp-award.de.
Weitere Beispiele für Living Labs finden Sie unter www.enoll.org und www.innolab-livinglabs.de.
9 Gründe für Living Labs
- Integration von Kunden, Partnern und Externen in einem gesonderten Bereich
- Hohe Flexibilität und Mobilität
- Unterschiedliche Anforderungen an Aufgaben, erfordern vielseitige räumliche Möglichkeiten, die Living Labs bieten
- Effizienzerhöhung im Arbeits- oder Produktionsprozess
- Größere Kunden- und/oder Mitarbeiterzufriedenheit
- Nachhaltiges Wirtschaften mit räumlichen Ressourcen
- Angemessener Rahmen für die Entwicklung innovativer, kundenzentrierter Verfahren
- Orte für Forschung, Design, Mitgestaltung und Dialog
- Flexible Gestaltung der Innenräume ermöglicht, zwischen der Arbeit in Großgruppen und kleineren Einheiten zu wechseln
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