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Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur

Erich-Mendelsohn-Preis 2023
Ausgezeichnete Backstein-Architektur

Sozialer Wohnungsbau sowie Sanierung waren die Schwerpunkte, auf die die Jury des Erich-Mendelsohn-Preises für Backstein-Architektur besonderen Wert legten. Für die Clos Pachem Winery erhielt das katalanische Büro Harquitectes die Auszeichnung Winner Grand Prix.

Das Material Backstein begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden. Nahezu jede Region rund um den Globus hat mit der Zeit eine eigene Backstein-Tradition entwickelt. Immer wieder gab und gibt es innovative Ansätze, die den Traditionsbaustoff zum Baustoff der Zukunft machen. Hinter all diesen Wendepunkten stehen Personen mit mutigen Ideen. So wäre zweifelsohne das Gesicht der Moderne ein anderes ohne die einflussreichen Bauten Erich Mendelsohns. Die Fragestellung, wie wir in Zukunft bauen wollen, hat heute andere Prämissen, doch es sind immer noch die kreativen Ideen von Architektinnen und Architekten, die Antworten liefern und neue Wege einschlagen.

Der Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur sucht genau solche Architekturbüros, die sich in die Tradition der Innovation einreihen. Er würdigt Projekte, die die Eigenschaften des Backsteins nutzen, um ökologisch wie ästhetisch nachhaltige Gebäude zu schaffen. Auf die diesjährige sechste Ausschreibung des Preises folgten 584 Projekteinreichungen aus über 30 Ländern. Die international renommierte Jury um die Grand-Prix-Sieger Fabrizio Barozzi und Andrés Solíz, die im Juni in Berlin tagte, wählte unter allen Einreichungen die besten Arbeiten aus. 76 Projekte schafften es in den Hauptkategorien auf die Shortlist, zehn in der Kategorie Newcomer. Aus dieser Vorauswahl wurden wiederum die finalen Sieger ermittelt, die sich nun über eine Auszeichnung freuen dürfen.

Der Grand-Prix-Winner Harquitectes ist kein neues Gesicht beim Preis für Backstein-Architektur. Mit ihrem unverkennbaren Stil der unverputzten Backsteinwände im Inneren haben die Architekten aus Barcelona schon die Jurys der drei Vorrunden begeistert. Die technisch wie ästhetisch überzeugende behutsame Sanierung der Clos Pachem Winery bringt dem Büro nun zum ersten Mal den Grand Prix. Der Umgang mit dem Bestand und dem Material, das vor Ort vorhanden ist, ist einer von zwei Schwerpunkten, den die Jury nicht nur beim Grand Prix, sondern in allen Kategorien gesetzt hat.

Daneben ist die zweite große Frage der Architektur diejenige nach bezahlbarem Wohnraum für alle. Vor diesem Hintergrund hat die Jury in der Kategorie Wohnungsbau zum ersten Mal drei Auszeichnungen in Gold verliehen: Drei herausragende Beispiele in drei europäischen Städten demonstrieren mustergültig, wie Backstein Wohn- und Lebensräume mit Bedeutung und Charakter schafft.

Clos Pachem Winery, Harquitectes

In der Clos Pachem Winery ist dank der materialtypischen Qualitäten des Backsteins eine außergewöhnlich inspirierende Architektur entstanden. Durch den innovativen Einsatz des traditionellen Baumaterials ist ein Sanierungsprojekt realisiert worden, das sich ästhetisch in seinen historischen Kontext einfügt und gleichzeitig die hohen technischen Anforderungen des Weingutes erfüllt. Die Backsteinwände mit Hohlräumen für Luftzirkulation sowie das Bewässerungssystem der Gründächer sorgen für ein optimales Raumklima. Das Gebäude selbst wird Teil der biodynamischen Weinherstellung.

Öffentliche Bauten, Freizeit und Sport | Jojutla Central Gardens, Estudio MMX

Die Neugestaltung der Jojutla Central Gardens schlägt eine Brücke zwischen gestern und heute: Ein ehemals durch Erdbeben zerstörtes Areal wurde wiederbelebt und durch traditionelle sowie neu interpretierte Architektur zu einem Ort der Gemeinschaft und Identifikation gestaltet. Der mit markanten Backsteinbögen gestaltete Platz ist Ausdruck der regionalen Handwerkskunst, bietet den Bürgern einen Ort für Begegnung und lässt dabei genug Raum für die Pflanzen- und Tierwelt.

Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte | Blockmakers Arms, Erbar Mattes

Im ehemaligen Gasthaus Blockmakers Arms gehen Vergangenheit und Gegenwart eine zeitgemäße und gleichermaßen zukunftsweisende Symbiose ein. Die neuen Anbauten sind aus handgefertigten graubraunen Backsteinen errichtet und ergänzen das verwitterte Backstein-Mauerwerk aus dem 19. Jahrhundert, ohne mit der verzierten Fassade des bestehenden Gebäudes zu konkurrieren. An die Stelle der zweckmäßigen Treppe an der Rückfassade tritt eine Loggia, die mit tragenden Mauersäulen ein Gefühl von Dauerhaftigkeit und Solidität vermittelt, das sich stark auf das ursprüngliche Backsteinvolumen bezieht.

Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau | Social Atrium, Peris+Toral Arquitectes

Das Social Atrium schafft nicht nur eine innovative Verbindung zur früheren Bebauung an dieser Stelle mit inzwischen verfallenen Reihenhäuschen. Neue Orte für soziales Miteinander wie das zentrale bioklimatische Atrium sowie eine außergewöhnliche Nachverdichtung urbanen Raumes zeichnen dieses Projekt aus.

Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau | Quartier Heidestraße Core, Robertneun Architekten GmbH

Eine Wiederbelebung mit verspielten Details: Wo früher Bahn- und Infrastrukturgebäude standen, leitet nun das Quartier Heidestraße Core im Westen der Europacity einen Paradigmenwechsel ein. Entstanden ist ein richtungsweisender Mix aus Arbeits- und Wohntypologien.

Wohnungsbau/Geschosswohnungsbau | «Gleistribüne» Wohn- und Geschäftshäuser, Esch Sintzel GmbH, Architekten ETH BSA SIA

Wie der brachliegende Rand von Gleisfeldern in attraktiven Wohnraum verwandelt werden kann, zeigt sich eindrucksvoll am Züricher Hauptbahnhof. Durch die „Gleistribüne“ wird das ehemals ignorierte Areal privilegiert.

Sanierung | Theater at Domain De Hoge Rielen, dmvA

Einst Militärlandschaft, heute ein Haus der Kultur: Im Theater at Domain De Hoge Rielen konserviert der Backstein die Vergangenheit des Gebäudes und fügt zugleich der Geschichte ein neues Kapitel hinzu.

Newcomer | Luise 19E, undjurekbüggen

Luise 19E sollte eigentlich abgerissen werden. Doch mit dem aus dem Rückbau gewonnenen Backstein ist in einem partizipativen Prozess ein neues Haus entstanden – getreu dem Motto: von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft.


Über den Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur

Der erstmals 2008 unter dem Namen Fritz-Höger-Preis für Backstein-Architektur ausgelobte Wettbewerb findet alle drei Jahre statt und wird seit 2011 partnerschaftlich vom Bund Deutscher Architekten BDA unterstützt. Seit 2022 firmiert er unter dem Namen Erich-Mendelsohn-Preis für Backstein-Architektur. Die große Bedeutung des Preises in der Welt der Architektur unterstreichen nicht zuletzt die renommierten Namen der ausgezeichneten Büros vergangener Runden. Zu den Grand-Prix-Projekten gehören der Siza-Pavillon auf der Insel Hombroich (2014) und die Bremer Landesbank aus der Feder von Caruso St John Architects (2017). Erstmals zwei Grand Prix Winner wurden 2020 gekürt: das Musée Cantonal des Beaux-Arts in Lausanne von Barozzi Veiga sowie das Nakasone House in Mexiko-Stadt von Escobedo Soliz.

Webseite des Preises

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