Gerade hat die Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament die Einsetzung eines Glyphosat-Untersuchungsausschusses beantragt. Man hat Bedenken, dass wissenschaftliche Studien, die nachweisen, dass Glyphosat gefährlich ist, ignoriert wurden.
Aber was hat das mit dem Mia Seeger Preis zu tun?
Janine Dasbeck hat mit ihrem Bodenmessgerät, das sie für den Nachwuchsförderpreis einreichte, wohl den Nerv der Zeit getroffen. Die Studentin der Muthesius Kunsthochschule Kiel entwarf ein Messgerät, das wichtige Informationen über Bodenwerte erfasst und so dem Bauer hilft, zu entscheiden, was er anbauen sollte. Damit der Ackerboden gesund bleibt, braucht der Bauer vernünftige Daten. Das geht nicht ohne Messgerät.
Und so einfach funktioniert es: Einem Spaten gleich wird das Messgerät in den Boden gerammt. Der Nutzer zieht anschließend das eckige Sensormodul langsam über die Bodenprobe hinweg – die Daten sind erfasst. Die übers Jahr ermittelten Messdaten liefern dem Bauern eine Anbauempfehlung. Dieser Entwurf brachte der Industriedesignstudentin den 1. Preis des Mia Seeger Preises 2017 ein.
Der Designtheoretikerin Mia Seeger (1903-1991) ging es nicht nur um gute Entwürfe. Die Design-Vermittlerin und -Beraterin wollte mit der Gründung ihrer gleichnamigen Stiftung Nachwuchstalente fördern und ihnen den Berufsstart erleichtern. Ihr Ziel war es zudem, eine soziale Komponente einzubringen.
So stand im Jahr 2017 das Motto „was mehr als einem nützt“ wieder im Vordergrund. Studenten und Absolventen von deutschen Hochschulen aus gestalterischen Studiengängen waren eingeladen, sich mit ihren Studien- und Abschlussarbeiten, die zwischen 2015 bis 2017 entstanden sind, einzureichen. Aus 24 Hochschulen in der Republik waren 65 Bewerbungen eingegangen. Wichtig war für die Jury neben den üblichen Designkriterien der soziale Nutzen entscheidend. Es wurden vier Preise und drei Anerkennungen und eine Preissumme von insgesamt 10000 Euro vergeben.
Die Entwürfe sind bis zum 22. November 2017 im MIK Museum – Information – Kunst, Eberhardstraße 1, 71634 Ludwigsburg ausgestellt.
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