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Sanierung von Denkmälern dank Förderung

Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.
Förderung für Denkmalerhalt

Die Gewinnerprojekte des Förderprogramms Denkmalerhalt und Kulturtouristische Nutzung Historischer Bauten des Vereins Schlösser und Gärten in Deutschland e. V. stehen fest. Eine Fachjury wählte sechs Gewinnerprojekte aus. Wir stellen zwei vor.

„Die Wahl fiel uns nicht leicht. In jedem einzelnen Projektantrag, den wir erhielten, steckte außerordentlich viel Herzblut“, erläutert Jens Spanjer, erster Vorsitzender von „Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.“. Zur Umsetzung des Programms erhielt der gemeinnützige Verein eine Spende von Airbnb über knapp 1,5 Millionen Euro. Mit Fördersummen zwischen 25.000 Euro und 50.000 Euro haben die Gewinner der ersten Förderrunde nun die Chance, denkmalbedingte Maßnahmen an Ihrem Objekt durchzuführen, um im Anschluss neue Nutzungskonzepte für ihre Denkmäler umzusetzen zu können. So bieten sie Kulturtouristen eine besondere Übernachtungsmöglichkeit in einmaliger Umgebung.

Natürliches Co-Living-Konzept mit Kultur

Der romantische Gutspark Scharpzow liegt inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte. Durch die Förderung von „Schlösser und Gärten Deutschland e. V.“ in Höhe von 25.000 Euro können nun im Ostflügel der Gutsanlage historische Details rekonstruiert werden. Dazu gehört die Reproduktion, der so nur noch selten zu sehenden bauzeitlichen Papiertapeten. Doch neben dem reinen Erhalt und der Unterhaltung des Denkmals soll Scharpzow vor allem wieder ein Ort werden, der inspirierende Zusammenkünfte und eine neue Salonkultur auf dem Land ermöglicht – eine Reminiszenz an vergangene Tage, als der Gutshof ein Treffpunkt für Denker und Poeten war. Die beiden Besitzer, Albrecht und Nina Hollensteiner, können ihr großes Vorhaben nun in die Tat umsetzen: „Das bedeutet einen großen Zugewinn für die Sanierung der Räume. Nun können wir uns allen so wertvollen Details widmen und dazu noch Gäste willkommen heißen.“

Reminiszenz an vergangene Tage

Diese können sich in Scharpzow zukünftig auf ein außergewöhnliches Konzept freuen: Durch sogenanntes Co-Living – also gemeinschaftliches Wohnen auf Zeit – und dem Erhalt der bauzeitlichen Raumaufteilung mit dynamischen Nutzungsmöglichkeiten ermöglichen die Betreiber zukünftig eine einzigartige Erlebbarkeit des Denkmals. In den Zimmern der Frau soll für Übernachtungsgäste die „Mäzenaten- Suite“, bestehend aus Schlaf- und Musikzimmer, entstehen. Der benachbarte Saal wird dann sowohl als Wohnzimmer für die Gäste als auch als Salon mit wechselnden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst genutzt. Im Esszimmer können sich Gäste auf Fine-Dining-Abende freuen, während im Musikzimmer zukünftig auch entspannt wird – hier sind private Meditationsstunden geplant.

Nachhaltige Sanierung

Der bewilligte Bauantrag sieht eine Begegnungsstätte für Künstler mit privater Zimmervermietung bis zu zwölf Betten vor. Neben der geplanten Suite im Erdgeschoss entstehen im Obergeschoss des Hauses eine Bibliothek, ein Yoga-Raum und zwei Wohnateliers für temporäre Aufenthalte. Die Sanierung des Gutshauses erfolgt dabei ausschließlich mit ökologischen Baumaterialien. Die Gasheizung wird durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Pferdestall in Kombination mit einer Erdwärmepumpe und Flächenheizungen ersetzt. Biologisch abbaubare Reinigungs- und Pflegeprodukte, zusätzliche Komposttoiletten im Park, gemeinsame Mahlzeiten mit saisonalen Bioprodukten sowie die kostenlose Abholung vom Bahnhof und leihbare Fahrräder sind ebenfalls Teil des Konzepts.

Kleiner Fachwerkbau

Das Gutshaus Gültz befindet sich zwischen Altentreptow und Demmin in Mecklenburg-Vorpommern. Unmittelbar hinter dem Gutshaus steht ein kleiner Fachwerkbau auf einem Feldsteinsockel – das einstige Stallgebäude. Es wurde zwischen 1868 und 1872 erbaut und ist ein Beleg für frühere Bauweisen und Nutzungsarten. Das Geflügelhaus befindet sich noch immer in einem guten originalen Bauzustand und ist damit eine wahre Rarität. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nach aktuellem Kenntnisstand lediglich zehn denkmalwerte Geflügelhäuser, die architektonisch auch als solche zu erkennen sind. Die Jury war daher schnell überzeugt von der Bewerbung. Michael Hörrmann, Ehrenmitglied von „Schlösser und Gärten Deutschland e. V.“, kennt den Grund dafür: „Dieses Projekt entspricht exakt den ursprünglichen Überlegungen des Förderprogramms. Den engagierten Eigentümern können wir damit die Aufwertung und Erhaltung eines Denkmals im ländlichen Raum ermöglichen.“

Vom Hühnerstall zum urigen Heuhotel

Von 1980 bis 1988 erfolgten bereits umfassende Sanierungsarbeiten des Herrenhauses. Weitere Sanierungen folgten im Jahr 1999, an die sich die Eröffnung eines Hotels anschloss – das Hotel blieb jedoch nicht lange. Fast 25 Jahre später können sich Touristen wieder auf eine Übernachtungsmöglichkeit auf der Gutsanlage Gültz freuen. Der einstige Geflügelstall, welcher sich im angrenzenden Lenné-Park befindet, soll zu einem kleinen Heuhotel mit einer Ferienwohnung umgestaltet werden.


Schlösser und Gärten Deutschland e. V.

Der Verein – die bisher einzige bundesweite Vereinigung staatlicher und nichtstaatlicher Besuchermonumente – versteht sich als Zusammenschluss der großen, prägenden Schlösser, Burgen, Klöster und Gärten in Deutschland. Inzwischen gehören ihm die staatlichen, kommunalen und privaten Betreiber und Besitzer von rund 365 Monumenten mit ca. 18 Millionen jährlichen Gästen an, sowie einige Organisationen wie die Deutsche Burgenvereinigung, die Aktionsgemeinschaft privates Denkmaleigentum, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur oder die Deutsche Burgenstraße.

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