Monatelang fieberte man dem Designevent des Jahres entgegen und nun ist die Mailänder Möbelmesse, der Salone del Mobile, schon wieder vorbei. Was bleibt sind viele Eindrücke und das ein oder andere (Möbel-) Design. Eine Auswahl.
Loungesessel von Moooi
Verstrickt, verflochten, verknotet
Das niederländische Unternehmen ist bekannt für seine extravaganten Entwürfe, zu denen Möbel, Leuchten und Teppiche gehören. Ein absoluter Hingucker ist der ‚Knitty Lounge Chair‘ von Nika Zupanc. Das extragroße Garn des übergroßen Loungesessels erinnert an riesige Schiffstaue. Die Polsterung aus gestricktem Stoff bietet eine komfortable Weichheit. Das Korbflechtmuster verleiht dem Design eine besondere Textur und ein taktiles Erlebnis.
Höhenverstellbarer Arbeitstisch von Richard Lampert
Zeitgenössische Ansprüche
Mit ‚Eiermann M & E‘ präsentierte Richard Lampert in Mailand den Prototypen einer zeitgemäßen Interpretation der Tischlegende: Der junge deutsche Gestalter – und Liebhaber des Eiermann Tischgestells – Tim Schütze hat die Tischikone mit einer mechanischen (M) sowie elektrischen (E) Höhenverstellung an zeitgenössische Ansprüche eines Arbeitstisches angepasst. Eine Weiterentwicklung, die zur Kollektion passt.
Sofa von Zanotta
Weich und anschmiegsam
‚Bumper‘ nennt sich das neue Sofa von Zanotta (Design Calvi Brambilla). Und wie ein Bumper (englisch für Puffer oder Stoßstange) wirkt dieses Sofa auch. Zur Kollektion gehören Monoblock- und Modulsofas, Pouf und Kissen. Auf dem Holzgestell liegen die Sitzfläche, Rückenlehne und Sockel – gepolstert mit gestaffeltem Polyurethan. Über dem festen Innenbezug aus Nylon befindet sich der abnehmbare Stoffbezug aus einer Mischung aus Baumwolle und Polyester.
Farbiges Furnier von Konstantin Grcic für Alpi
Illusion einer natürliche Maserung
In den neuen Furnieren ‚Arcobaleno‘ (l.i. Bild) und ‚Raggiosole‘ finden sich bisher unbekannte dekorative Interpretationen wieder. Konstantin Grcic experimentierte zusammen mit der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Alpi, um eine Farbe allmählich in eine andere übergehen zu lassen und sie in einer programmierten Abfolge zu wechseln. Aus der Ferne geht der chromatische Effekt fließend ineinander über.
Tisch von Draenert
Ruhig dynamisch
Die Platte aus Eichenholz scheint auf den beiden dynamisch gekreuzten Beinen, die auf einer schwarzen Bodenplatte ruhen, zu schweben. Designer Wolfgang C.R. Mezger verbindet bei ‚Stan‘ für Dreanert ein ruhiges Erscheinungsbild mit einer gewissen Dynamik, die durch die Kombination der beiden Tischbeine aus Holz entsteht.
Loungechair von Freifrau Manufaktur
Zum Zurücklehnen
Das besonders dicke Leder kontrastiert mit einem filigranen, zarten Gestell und macht den besonderen Reiz des Möbels aus. Mit dem Loungechair erweitern die Designer Birgit Hoffmann und Christoph Kahleyss die bestehende Kollektion ‚Grace‘. Die robuste Anmutung des Leders mit seinen fein austarierten, offenen Nähten vermittelt eine archaische Kraft.
Gleittür-Profile der Raumplus GmbH
Kupfer, Champagner oder Schwarz
Das neue Produkt des Familienunternehmens aus Bremen ist ein Zusammenspiel gezielt reduzierter Profilabmessungen mit gehrungsartigen Eckverbindungen. Der Berliner Architekt und Designer Michael Hilgers hat sich für ‚Facet‘ von den geschliffenen Facetten eines Edelsteins inspirieren lassen. Der Fokus liegt auf einem individuellen Raumbezug, minimalistischen Gestaltung und zweckmäßiger Funktionalität.
Ecksofa von Blå Station
Um die Ecke gewartet
Die große Bob-Sofafamilie hat einen Neuzugang: Bob Corner. Stefan Borselius und Thomas Bernstrand haben einen häufigen Kundenwunsch gelöst und dem BOB Sofasystem mit einem weiteren Modul eine noch größere Flexibilität verliehen. Zum Warten, arbeiten, entspannen oder treffen.
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Gabriela Hauser
