Industrieller und biologischer Abfall ist nicht mehr per se pfui, sondern oft Basis für spannende Entwicklungen, die nachhaltig sind und eine Alternative für fossile Rohstoffe darstellen.
Spanplatte von Pfleiderer
Biogene Rezepturen
Die melaminbeschichtete dekorative Platte ‚OrganicBoard P2‘ für den Möbel- und Innenausbau basiert auf einem ressourcenschonenden, nachhaltigen Holzmix. Durch den Einsatz des biogenen Leims OrganicGlue – eine Innovation – konnte das Unternehmen die Nutzung fossiler Ressourcen bei der Herstellung um ca. 50 % reduzieren.
Bodenbeläge der Classen Group
100 Prozent recycelbar
Robust, schadstofffrei, langlebig, einfach in der Verlegung, ohne Weichmacher, eine geringe Aufbauhöhe und nachhaltig: Mit dem PVC- & schadstofffreien Werkstoff Ceramin hat der Hersteller einen Boden- und Wandbelag entwickelt, der nahezu in allen Bereichen einsetzbar ist (auch in Nassbereichen) und eine Alternative zu Natur- und Steinböden darstellt. Der schadstofffreie Komponenten-Mix besteht zu 60 % aus einem natürlichen Mineral und zu 39 % aus recyclingfähigem Polypropylen (PP).
Glasfliesen von Bureau De Change und Lulu Harrison
Aus der Themse
Aus Abfall neues Material zu generieren ist nichts Neues: Aber die britische Künstlerin Lulu Harrison hat ein neuartiges, nachhaltiges Bioglas Muschelschalen aus der Themse entwickelt. Das Londoner Architekturstudio Bureau De Change setzt hier an und prüft, ob diese Glasfliesen eine spannende Alternative für eine Fassadengestaltung sein könnten. Das Material wurde während der London Craft Week 2022 in der Ausstellung „Beautility: How Fusing Beauty and Function Can Change the World“ präsentiert.
Bioleder von COO Moebio Bioleathers
Nebenprodukt
Bei der Herstellung von Kombucha, einem probiotischen Getränk, das aus Tee und Zucker hergestellt wird, fällt das Nebenprodukt, Scoby genannt, an, das normalerweise weggeworfen. In diesem Fall kombiniert die argentinische Architektin und Künstlerin Laura Messing den Bioabfall mit Fruchtschalen oder Pflanzen zu einem nachhaltigen Bioleder. Das auf Pflanzenbasis entwickelte Material eignet sich auch für Möbel: weniger Abfall, weniger Verschmutzung und Wasserverbrauch, für das Tierwohl.
Weitere Materialübersichten bietet die Materialakademie