Basierend auf dem Wettbewerb Häuser des Jahres des Münchner Callwey Verlags versammelt dieses Buch 50 besondere Einfamilienhäuser.
Bereits zum zwölften Mal suchte der Wettbewerb Häuser des Jahres nach Traumhäusern, die zur Heimat werden, die für materielle, aber ebenso emotionale Sicherheit sorgen. Nach Möglichkeit in netter Nachbarschaft. 50 Häuser in Deutschland, Österreich, Südtirol und in der Schweiz fanden nun einen Platz im Buch.
Haus als Maßanzug
„Gerade bei der Planung eines Einfamilienhauses ist die Zusammenarbeit mit den zukünftigen Bewohnern unerlässlich, und genau das ist das Reizvolle daran“, weiß Architekt Daniel Ellecosta, dessen Haus in Südtirol in der Bildergalerie vorgestellt wird. „Einerseits muss das Gebäude dem Ort und der Umgebung entsprechen und andererseits vor allem im Inneren den zukünftigen Bewohnern und deren Wünschen und Vorstellungen eines ‚Zuhauses‘.“ Katja Ewich von Ewich Innen Architektur formuliert es so: „Im Idealfall passt ein Haus wie ein Maßanzug zu den Bewohnern.“
Die Übersicht der 50 Projekte soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zeiten, in denen das Einfamilienhaus naiv verklärt wird, vorbei sind. Bodenpreise und Zinsen sind gestiegen, Lieferketten gerissen, Fachkräfte Mangelware. Zudem ist allen Planenden und Bauenden bewusst, dass ein intelligenter Umgang mit dem Bestand sowie mit den Ressourcen wie Energie und Fläche, unvermeidbar sind. Das schreibt Herausgeberin Katharina Matzig in ihrem Vorwort zu Häuser des Jahres.
Einfamilienhäuser in der Kritik
Judith Lembke, Redakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, merkt in ihrer Einleitung an: „Die Zeiten haben sich bekanntlich gewandelt. Ebenso wie das diesel- oder benzinschluckende Auto ist auch das flächen- und ressourcenfressende Einfamilienhaus in die Kritik geraten.“
Die gezeigten Projekte lassen das teilweise vergessen. Besonders, wenn man die Anzahl der Personen sieht, die auf den oft großzügigen Wohnflächen, leben. Dennoch steht der Titel Häuser des Jahres für eine Bestandsaufnahme und Zeitdokument. Viel Holz ist zu sehen, alternative, überraschende Ansätze, die zeigen, dass ein langsames Umdenken auch in der Architektur stattfindet.
Preisträger des Wettbewerbs
Den ersten Preis gewannen Altelier Kaiser Shen aus Stuttgart für das Projekt „Das Musterhaus“. Die Anerkennungen gingen an:
- Appels Architekten, Zürich, für „Das Haus am See“
- Sandro Durrer, Schaan, für „Elegante Scheune“
- Lukas Lenherr Architektur, Quinten, für „Alles in Rahmen“
- mehr* architekten / brodbeck* rössler* van het hekke* part mbb, Kirchheim unter Teck, für „Der Lückenfüller“
- Caramel Architekten, Wien, für „Weiterbau-Experiment“
Häuser des Jahres
Judith Lembke, Katharina Matzig (Hg.)
Die besten Einfamilienhäuser 2023
2023. 416 Seiten, ca. 450 farbige Abbildungen und Pläne
23 x 30 cm, gebunden
59,95 Euro, ISBN 978-3-7667-2645-2